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14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')

14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')

Titel: 14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin') Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den man einen Drink brauchte.
    Zwanzig Minuten später schlürften wir Wein und beugten uns weit nach vorne, den Blick fest auf den Bildschirm geheftet.
    »Das ist wie bei einem Autounfall«, stellte ich fest. »Einer der schlechtesten Filme, die jemals gedreht wurden. Und ich kann mich nicht davon losreißen.«
    »Ja«, stimmte Jeanine mir zu. »Ich muss ihn mir wahrscheinlich noch einmal anschauen, um mich zu vergewissern, dass ich alles richtig verstanden habe.«
    Es klingelte an der Tür, und wir zuckten zusammen.
    Jeanine schloss fest ihre Augen. »Bitte, lieber Gott, lass es nicht meine Mutter sein.«
    »Wohnt Ihre Mutter in Burg?«
    Jeanine drückte auf den Pausenknopf. »Sie lebt in Milwaukee.«
    »Dann stehen die Chancen gut, dass es nicht Ihre Mutter ist.«
    »Ist mir nur so herausgerutscht.«
    Jeanine öffnete die Tür, und meine Großmutter lehnte sich seitwärts, um an Jeanine vorbeizuspähen. Als sie mich auf dem Sofa entdeckte, winkte sie mir mit ihrem kleinen Finger zu.
    »Dachte ich es mir doch, dass das dein Auto da vorne an der Straße ist. Ich habe es sofort erkannt«, sagte Großmutter. »Die Schwellung an meinen Lippen ist so weit zurückgegangen, dass ich wieder sprechen kann, also bin ich jetzt auf dem Weg zum Beerdigungsinstitut. Elaine Gracey wird dort aufgebahrt, damit man sich zur Mittagszeit von ihr verabschieden kann. Dein Vater ist mit dem Wagen unterwegs, also musste ich laufen, und ich erfriere gleich.« Sie starrte auf den Fernsehschirm, wo Big Chief und Vanessa Dickbender in voller Fahrt erstarrt waren. »Das ist sicher Kabelfernsehen«, meinte Grandma. »Diese Reality-TV-Shows werden immer besser. Ich hätte nichts dagegen, mich zu setzen und eine Weile zuzuschauen. Nur bis ich mich aufgewärmt habe. Trinkt ihr Wein? Ein Glas Wein wäre wunderbar.«
    Ich hörte, wie draußen eine Wagentür zugeschlagen wurde, und wenige Sekunden später klingelte es wieder an der Tür. Jeanine öffnete, und Lula spähte herein.
    »Ich komme gerade von der Kirche und habe deinen Wagen draußen gesehen. Außerdem glaube ich, gesehen zu haben, wie deine Großmutter in dieses Haus gegangen ist«, erklärte Lula. »Feiert ihr eine Party? Verdammt, wessen haariger Hintern ist das auf dem Bildschirm?«
    »Das ist Big Chief«, erwiderte Jeanine.
    »Er ist der Beste«, erklärte Lula, zog ihren Mantel aus und setzte sich zu Grandma aufs Sofa. »Ist noch Wein da?«
    Jeanine brachte zwei weitere Gläser und die Flasche, und ich drückte auf die Abspieltaste.
    »Nun seht euch das an«, rief Lula und beobachtete, wie Dickbender sich an Big Chief zu schaffen machte. »Das habe ich total oft gemacht, und die Frau hat keine Ahnung davon.«
    »Lula ist Expertin für so was«, erzählte Grandma Jeanine.
    »Darauf könnt ihr wetten«, sagte Lula. »Ich hatte alle Tricks drauf.«
    Jeanine schenkte Lula ein Glas Wein ein. »Vielleicht könnten Sie mir ein paar Tipps geben.«
    »Klar«, antwortete Lula. »Jetzt, wo ich mich aus dem Geschäft zurückgezogen habe, kann ich ruhig mein Geheimnis verraten, wie man eine erfolgreiche Hure wird. Also, worauf’s ankommt, ist der Rhythmus. Der muss gut sein. Ich hab ›Jingle Bells‹ als Vorlage genommen und mich dazu bewegt. Jeder liebt ›Jingle Bells‹.« Lula trommelte den Rhythmus auf dem Kaffeetisch. »Jingle Bells. Jingle Bells. Jingle all the way … a-ha!”
    »Menschenkind«, sagte Jeanine, »das ist genau das, was ich wissen muss.«
    »Ja«, bekräftigte Lula. »Du singst einfach nur ›Jingle Bells‹, und bevor du dich versiehst, kannst du deine fünfzehn Dollar kassieren und gehen.«
    »Das wäre auch was für mich«, warf Grandma ein. »Ich kann ›Jingle Bells‹ singen, und fünfzehn Dollar extra könnte ich auch gut gebrauchen.«
    Vanessa Dickbender stieß einen Schrei aus, und wir schnappten alle nach Luft.
    »Was war das?«, fragte Jeanine. »Was ist passiert?«
    »Das könnte ein Orgasmus gewesen sein«, sagte Lula.
    »Huch«, stieß Jeanine hervor. »Das klang schmerzhaft.«
    Lula lehnte sich zurück. »Wahrscheinlich ist das Ganze nur vorgetäuscht, aber ich schätze, es sollte einen heftigen Orgasmus darstellen.«
    Jeanine schenkte sich noch ein Glas Wein ein.
    »Ich glaube, jetzt ist er bald fertig«, meinte Lula. »Das sehe daran, dass die Adern in Big Chiefs Gesicht hervortreten und er aussieht, als würde er einen Herzinfarkt bekommen. Wie lange macht er das denn schon?«
    »Der Film läuft seit ungefähr vierzig Minuten«, antwortete

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