14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')
auch nicht darum gebeten, einer Büchergruppe beizutreten oder so etwas. Ich wollte einfach nur, dass er mir zuhört. Wenn ich sage, dass ich nicht schlafen kann, dann meine ich auch, dass ich nicht schlafen kann!«
»Und was ist mit dem Sex?«
»Das habe ich als Dreingabe erwähnt. Ich dachte mir, zum Teufel, wenn ich mich schon beklage, dann kann ich es auch gleich richtig machen.«
Betty malte mit dem roten Stift einen Kreis um eine Anzeige in der Zeitung. »Hier ist etwas, was ich sicher machen könnte. Sie suchen nach Kassierern für die Mautstelle an der Autobahn.«
»Haben Sie schon einmal an Eheberatung gedacht?«
»Machen Sie Witze? Glauben Sie tatsächlich, dass ein Mann, der nicht zugibt, dass er schnarcht, sich zu einer Eheberatung bereit erklärt? Ich habe das Geschnarche sogar aufgenommen. Er sagte, das sei ein Trick. Das sei ganz sicher nicht er gewesen.«
»Wenn ich Bernie dazu bringen könnte, sein Schnarchen zuzugeben, würden Sie es dann noch einmal mit ihm versuchen?«
»Ich weiß nicht. Allmählich gewöhne ich mich daran, allein zu sein. Das Haus ist schön ruhig. Und ich kann mir im Fernsehen ansehen, was ich will. Natürlich war es recht mühsam, den Schnee vom Gehsteig zu schaufeln.«
»Das Haus sieht so aus, als gäbe es hier drei Schlafzimmer. Wenn ich es nun einrichten könnte, dass Sie Ihr eigenes Zimmer mit einem eigenen Fernseher bekommen? Und nehmen wir an, auch der Sex würde besser werden? Ich weiß es nicht aus erster Hand, aber ich nehme an, Diesel kennt sich da ziemlich gut aus. Ich könnte ihn fragen, ob er mal mit Bernie redet.«
Wir mussten beide grinsen. Diesel und Bernie in einem Gespräch über Sex - das war die Sache wirklich wert.
Ich beschloss, die Tüte vom Pleasure Treasure zu Jeanine zu bringen, solange ich noch in Sexualberatungsstimmung war. Also rief ich sie an und erklärte ihr, dass ich auf dem Weg zu ihr sei.
»Gott sei Dank«, sagte Jeanine. »Ich bin nämlich für heute Abend verabredet und hatte schon befürchtet, ich müsste eine Blinddarmreizung vortäuschen.«
Zwanzig Minuten später stand ich vor ihrer Tür.
»Hier.« Ich schob ihr die Tüte zu. »Alles, was Sie über Sex wissen müssen … Glaube ich zumindest.«
Jeanine spähte hinein. »Was? Ist das alles?«
»Ein Sex-für-Anfänger-Handbuch. Und ein Video. Ich habe es zwar nicht gesehen, aber Diesel hält es für heiß. Und dann sind noch einige Öle drin. Die Gebrauchsanleitung liegt dabei. Ein Sortiment von Kondomen. Und als Zugabe hat die Verkäuferin noch einen Vibrator in Form eines Penis dazugelegt.«
Jeanine zog den Penis aus der Tüte. »Ihh.«
Ich stimmte ihr zu. Das war nicht der schönste Penis, den ich jemals gesehen hatte. Aber vielleicht war der Vergleich auch nicht fair, da ich vor Kurzem einige Topmodelle gesehen hatte.
»Den gab’s umsonst«, sagte ich entschuldigend.
Jeanine blätterte in dem Buch. »Das sieht hilfreich aus. Ich wollte mir schon immer so ein Buch kaufen, hab mich aber nie getraut.«
»Ich würde vorschlagen, dass Sie das Buch lesen, und mich dann anrufen, wenn Sie Fragen dazu haben.«
»Vielleicht sollte ich mit dem Film anfangen«, meinte sie. »Möchten Sie sich das Video mit mir ansehen?«
»Ich glaube, ich passe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Filme für Männer gemacht sind und hauptsächlich jede Menge Busen zeigen.«
»Das wäre enttäuschend«, erklärte Jeanine. »Das kann ich auch im Umkleideraum des Fitnessstudios sehen.« Sie zog einen Klebestreifen von der Vorderseite der Hülle und japste. »Heiliger Bimbam.«
Ich warf einen Blick über ihre Schulter. »Zweimal heiliger Bimbam!«
»Das ist ein Mann«, stellte Jeanine fest. »Und er ist nackt. Ich habe noch nicht so viele Männer gesehen, also bin ich keine Expertin, aber ich habe mir nicht vorgestellt, dass sie … so groß sind.«
Ich sah mir das Bild genauer an. »Sie haben das Foto sicher mit Photoshop bearbeitet. Das ist ja ein Pferdeschwengel.«
»Auf dem Cover heißt es, dass alles echt ist. Keine Retusche.«
Ich zog meine Jacke aus. »Ein paar Minuten könnte ich sicher erübrigen, um sicherzugehen, dass alles wirklich authentisch ist. Ich möchte nicht, dass Sie falsche Informationen bekommen. Also los, schieben Sie die DVD mit diesem bösen Buben in den DVD-Player.«
»Es ist elf Uhr«, sagte Jeanine. »Beinahe Mittagszeit. Vielleicht brauchen wir ein Glas Wein, um das durchzustehen.«
Ich stimmte ihr zu. Das schien eindeutig ein Film zu sein, für
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