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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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aber das ließ sich diesmal kaum vermeiden.
    » Nein«, antwortete ich. » Ed hat uns nicht geschickt. Ich bin im Namen zweier Engländerinnen namens Ruth und Louise Pym nach Neuseeland gekommen. Ruth und Louise sind Brees Urgroßtanten.«
    » Es gib sie also wirklich«, sagte Amanda, mehr zu sich selbst.
    » Verzeihung?«, sagte ich.
    » Ich dachte, die englischen Tanten würden nur in seiner Phantasie existieren«, erwiderte sie. » Ed hat sie so manches Mal verflucht, wenn er betrunken war. Ich dachte, er hätte sie erfunden.«
    » Nein«, sagte ich, » Ruth und Louise Pym sind so real wie Sie und ich.« Ich faltete die Hände zusammen und beugte mich über den Tisch. » Ich sollte nicht diejenige sein, die Ihnen das mitteilt, Amanda, aber Sie müssen etwas wissen.« Ich holte tief Luft und sah ihr ins Gesicht. » Edmund Pym ist gestern Morgen verstorben.«
    Ihr Gesicht zeigte keine Reaktion. » War er allein?«, fragte sie.
    » Nein«, antwortete ich. » Er lag im Krankenhaus. Eine Krankenschwester war bei ihm, als er starb.«
    » Er hat sich zu Tode getrunken?«, sagte sie.
    Ich nickte.
    » Bree hat es geahnt«, sagte sie. » Sie hat mir erzählt, dass er nach A. J.s Tod wieder pausenlos zu trinken begann. Sie ist abgehauen, weil sie nicht mit ansehen konnte, wie sich ihr Vater langsam umbrachte.« Amanda senkte den Blick. » Sie müssen wissen, ich habe sie seinerzeit nicht bei ihm gelassen, sondern bei ihren Großeltern. A. J. und seine Frau hatten Ed verstoßen, bevor er mich kennenlernte, aber ihre Enkelin nahmen sie mit offenen Armen bei sich auf.« Sie schüttelte den Kopf. » Ich dachte, Bree wäre sicher bei ihnen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass sie auch Ed wieder aufnehmen würden.«
    Ich warf Cameron einen unsicheren Blick zu. Ich wusste nicht, wie ich auf Amandas Beichte reagieren sollte. Die Nachricht von Eds Tod hatte offenbar Erinnerungen an das Leben erweckt, die sie verdrängt hatte.
    » Amanda«, sagte ich, » Sie müssen sich nicht vor uns rechtfertigen.«
    » Das tue ich nicht«, erwiderte sie leise. » Ich versuche mich zu erinnern, warum ich mein Kind im Stich gelassen habe.«
    » Sie wollten sicherlich nur ihr Bestes«, sagte Cameron.
    » Das wollte ich wirklich.« Amandas Blick richtete sich noch immer auf den Tisch. » Ed hat nicht nur getrunken, wissen Sie. Er hat gespielt, mich betrogen und gelogen. Ich habe viel zu lange gewartet, bevor ich mich scheiden ließ. Als wir uns trennten, war ich eine gebrochene Frau. Und ganz sicher war ich eine unfähige Mutter. Ich musste Brees Großeltern versprechen, keinen Kontakt mehr mit ihr zu suchen, nachdem sie Bree aufgenommen hatten. Ich brachte dieses Opfer, weil ich glaubte, dass sie ihr ein gutes Heim bieten und sie auf eine gute Schule schicken würden, dass sie alles bekäme, was ich ihr nicht bieten konnte. Ich wusste ja nicht, dass sich Ed wieder bei ihnen einschleichen würde.«
    » Bree hat eine ausgezeichnete Schule besucht«, sagte Cameron. » Sie war eine der besten Schülerinnen.«
    » Die Schule war die einzige Rettung vor der Hölle, die Ed zu Hause erschuf.« Amanda presste die Lippen zusammen. » Wenn ich gewusst hätte, was dort geschah… Aber ich hätte mir nie träumen lassen…« Ihre Stimme erstarb.
    » Ich habe sie für eine Tramperin gehalten«, sagte Daniel.
    Ich zuckte zusammen und schaute auf. Amandas Geschichte hatte mich so bewegt, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass ihr Ehemann wieder zurückgekommen war. Er trug ein hölzernes Tablett mit vier hohen Gläsern und einer Karaffe mit frischer Limonade.
    » Nicht weit von hier verläuft ein Buschweg«, sagte er und stellte das Tablett auf den Tisch. » Er führt zu einem Wasserfall. Als Bree auf unserem Grundstück auftauchte, dachte ich, sie wäre eine Tramperin, die den Weg sucht.«
    » Dabei war es eine Tochter, die ihre Mutter suchte«, murmelte Amanda.
    Daniel setzte sich neben seine Frau und legte den Arm um sie.
    » Wie hat sie Sie gefunden?«, fragte Cameron.
    » Sie hat in einem Kunstmagazin einen Artikel über mich gelesen«, antwortete Daniel. Er schaute zu den gelben Blüten hinauf. » Zu dem Artikel gehörte ein Foto von Amanda und mir, auf dem wir hier unter dem Kowhai sitzen.«
    » Bree hat mich sofort erkannt«, fügte Amanda hinzu. » Sie ist ein helles Mädchen. Sie hat nicht lange gebraucht, mich aufzuspüren.«
    » Wenn sie wusste, wo Sie zu finden waren, warum hat sie dann den Job im Copthorne angenommen?« Ich konnte mir die Frage

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