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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sagte ich zu meinem rosa Hasen. » Aber manchmal übersieht sie das Offensichtliche. Es scheint mir ziemlich klar, dass Bree sich an Daniel Rivers heranmachen wollte. Ich hoffe nur, er weiß, wohin sie abgereist ist. Die Pyms können nicht mehr lange warten, und ich kann nicht den Rest meines Lebens damit zubringen, einem verwirrten Teenager nachzujagen.«
    Ich tippte mit dem Finger auf Regs Schnauze, löschte das Licht und gab mich den weichen Kissen und dem sanften Rollen der Brandung hin.
    Da ich vergessen hatte, die Jalousien vor der gläsernen Wand herunterzulassen, wachte ich am Morgen in einem sonnendurchfluteten Zimmer auf, und als ich mich aufrichtete und nach draußen schaute, war ich völlig überwältigt. Eine Sekunde später stand ich auf dem Balkon und saugte einen Ausblick in mich auf, der jedes Versprechen erfüllte, das Tante Dimity gemacht hatte.
    Vor mir breitete sich eine strahlend blaue, glitzernde Bucht aus, umrahmt von goldenen Dünen im Norden und einer üppig-grünen Landzunge im Süden. Ein smaragdgrüner Rasenstreifen verlief vom Hotel bis zum Wasser, vor dem sich ein makelloser Sandstrand ausbreitete. Seemöwen kreisten über den Wellen, die von einer leichten ablandigen Brise gekräuselt wurden, und in den Zweigen eines einsamen Pohutukawa-Baums, der nur ein paar Meter vom Hotel entfernt stand, zwitscherten winzige Vögel. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen.
    Der Swimmingpool, der sich neben dem Hauptgebäude befand, irritierte mich etwas. Warum sollte irgendjemand darin baden, wo wenige Minuten entfernt ein makelloser Sandstrand lockte?
    » Diese Bucht heißt Hokianga Harbour.« Plötzlich steckte Cameron seinen Kopf um die Wand, die meinen Balkon von seinem trennte. » Nicht schlecht, was?«
    » Überhaupt nicht schlecht«, stimmte ich zu. » Woher wussten Sie, dass ich hier bin?«
    » Ich habe gehört, wie Sie die Glastür öffneten«, sagte er. » Ich bin schon eine Stunde wach.«
    » Bravo!«, sagte ich. Dann fügte ich mit gerunzelter Stirn hinzu: » Wozu dieser Pool? Wenn ich einen Badeanzug mitgebracht hätte, wäre ich ganz sicher im Meer schwimmen gegangen.«
    » Aber nicht lange«, sagte er grinsend. » Hokianga Harbour ist das Brutgebiet des großen weißen Hais.«
    » Iih«, entfuhr es mir und ich betrachtete das funkelnde Gewässer mit neuem Respekt. » Aber schön ist es trotzdem.«
    » Aber ja. Bereit fürs Frühstück?«
    » Ob Sie es glauben oder nicht, ja, das bin ich. Wir sehen uns in zwanzig Minuten.«
    Ich warf noch einen Blick auf die Dünen, die Landzunge und die glitzernde Bucht, dann eilte ich ins Zimmer, klatschte mir Wasser ins Gesicht, zog mir T-Shirt, Jeans und Sneakers an und packte meine Sachen zusammen. Ich wollte meinen neuen Ruf als Zwanzig-Minuten-Wunder nicht aufs Spiel setzen.
    Nachdem wir das Frühstücksbüfett des Hotels geplündert und uns von Alison verabschiedet hatten, checkten wir aus, stiegen in Tokos Wagen und fuhren wieder auf dem State Highway 12, derselben Route wie am Vorabend, zurück in Richtung Süden, von wo wir gekommen waren. Während ich mir fast den Hals verrenkte, um so viel wie möglich von den leuchtend grünen Hügeln zu sehen, und den Ausblick auf das Meer und die malerischen Häuser genoss, die der Regen bislang verborgen hatte, widmete Cameron seine Aufmerksamkeit der Straße und Alisons Landkarte.
    Wir verließen den Highway an einem Dorf mit dem unmöglichen Namen Waiotemarama und bogen auf eine Schotterpiste ab, die wahrscheinlich das letzte Mal Anfang der Fünfziger planiert worden war. Tokos Wagen reagierte mit einer Anzahl neuer seltsamer Geräusche, während wir über die waschbrettartige Straße holperten, deren mit Wasser gefüllten Schlaglöcher uns zu einem behutsamen Zickzack-Kurs zwangen.
    Die Piste führte durch einen Kauri-Wald, der so dicht war, dass das Blätterdach das helle Sonnenlicht fast völlig abschirmte. Während wir uns langsam vortasteten, hörte ich Vogelstimmen, die ich nie zuvor gehört hatte, und sah wilde Blumen, die der Stolz eines jeden Gewächshauses in England gewesen wären und die hier im Überfluss wuchsen. Schließlich bog Cameron vom Weg ab und parkte auf einer leicht ansteigenden grasbewachsenen Auffahrt vor einem fünfseitigen Haus auf Stelzen.
    Das Dach des Hauses bestand aus Wellblech, die äußeren Wände waren mit orangefarbenen Schindeln bedeckt. Drei Pfaue– ein Männchen und zwei Weibchen– hockten auf dem Holzgeländer der erhöhten, vorderen Veranda, und die

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