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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Lichtung, auf der das Haus stand, sah aus, als hätte eine Herde Schafe das Gras geschoren. In der Mitte eines achteckigen Gartentisches erhob sich ein Baum, von dessen Ästen knallgelbe Blüten herunterhingen. Der Platz um den Baum war mit Terrassensteinen ausgelegt und schien das erste Stück planierter Erde zu sein, seit wir das Hotel verlassen hatten.
    » Sieht wirklich aus wie das Haus eines Künstlers«, lautete mein Kommentar.
    » Sehr atmosphärisch«, meinte Cameron.
    » Und der Mann mit dem Pinsel verrät alles«, schloss ich.
    Der Mann mit dem Pinsel beugte sich über den Gartentisch. Er war kleiner als Cameron und schmaler. Er sah gut aus, aber nicht auffällig gut, und sein kurzes braunes Haar wurde an den Schläfen grau. Er trug einen weiten grünen Pullover, verwaschene Jeans und schwarze Flip-Flops.
    » Ich hätte gerne das Flip-Flop-Monopol für dieses Land«, murmelte ich.
    » Wir nennen sie Jandalen«, murmelte Cameron zurück. » Kurz für japanische Sandalen. Eine sehr beliebte Fußbekleidung in Neuseeland.«
    » Eben das meine ich«, entgegnete ich trocken.
    Wir stiegen aus dem Wagen. Die Gegenstände auf dem Tisch wiesen darauf hin, dass der Mann an einem Aquarell arbeitete. Ich unterbrach seinen kreativen Akt nur ungern, aber er wirkte nicht verärgert, als wir zu ihm traten. Er stellte den Pinsel in ein mit Wasser gefülltes Marmeladeglas und lächelte uns freundlich zu.
    » Verirrt?«, fragte er
    » Nicht, wenn Sie Daniel Rivers sind«, sagte Cameron.
    » Das bin ich«, sagte der Mann und verschränkte die Arme. » Nun, dann sind Sie wohl richtig hier. Was kann ich für Sie tun?«
    » Mein Name ist Cameron Mackenzie, und das ist meine Freundin Lori Shepherd. Wir suchen eine junge Frau. Ihr Name ist Aubrey Aroha Pym.«
    Daniels Lächeln erstarb und er blickte vorsichtig zum Haus. » Darf ich fragen, aus welchem Grund Sie nach ihr suchen?«
    » Ich bin aus England gekommen, um ihr im Namen einiger entfernter Verwandten eine Nachricht zukommen zu lassen«, antwortete ich. » Eine junge Kellnerin, Alison vom Hotel Copthorne, meinte, Sie wüssten vielleicht, wo sie sich aufhält.«
    » Sie sprechen besser mit meiner Frau.« Daniel deutete auf die Bänke, die um den achteckigen Tisch herum standen. » Setzen Sie sich. Ich hole sie.«
    Cameron und ich suchten uns eine Bank am äußersten Ende des Tisches aus, von wo wir eine uneingeschränkte Sicht auf das Haus hatten. Daniel ging über die Lichtung, stieg die Stufen zur Veranda hinauf und betrat das Haus durch die Vordertür. Es dauerte einige Minuten, ehe sich die Tür erneut öffnete. Bei dem Anblick, der sich mir bot, stieß ich einen überraschten Seufzer aus und richtete mich fast auf.
    Die Frau, die hinter Daniel auf die Veranda trat, war bis auf ein Detail das Ebenbild von Bree Pym. Sie hatte die gleiche zierliche Figur, das gleiche herzförmige Gesicht und das gleiche lange, glänzende dunkle Haar. Nur ihre Augen waren nicht dunkelbraun, sondern meergrün.
    » Sie hatte recht«, sagte ich leise. » Bree hat ihre Mutter gesucht.«
    Cameron sah mich fragend an. » Wer hatte recht?«
    » Ach nichts«, murmelte ich. Nichts auf Gottes weiter Welt hätte mich dazu gebracht, Cameron Mackenzie anzuvertrauen, dass ich eine unsichtbare Freundin hatte, die mir auf den Seiten eines leeren Notizbuches schrieb.
    Die Frau war barfuß und der Saum ihres bunten Baumwollkleids schleifte über das Gras, als sie auf uns zukam. Das einzige Schmuckstück, das sie trug, ein polierter Anhänger, glich dem, den Toko Baker getragen hatte. Sie strahlte eine würdevolle Gelassenheit aus, aber ihre Miene war schwer zu enträtseln.
    Cameron und ich erhoben uns, als ihr Ehemann sie vorstellte.
    » Amanda Rivers«, sagte er. » Meine Frau.«
    » Ich glaube, unsere Gäste würden gerne etwas Kaltes trinken, Daniel«, sagte Amanda.
    Ihr Ehemann zögerte, doch sie drückte seine Hand, als wolle sie ihm versichern, dass sie auch ohne ihn zurechtkäme. Er küsste sie auf die Stirn und ging wieder ins Haus.
    Amanda forderte uns auf, uns wieder zu setzen, und nahm mit einer eleganten Bewegung auf der Bank uns gegenüber Platz. Sie betrachtete uns schweigend und fragte plötzlich: » Hat Ed Sie geschickt?«
    Mein Herz machte einen Satz. In der ganzen Aufregung hatte ich vergessen, dass Schwester Bridgette keine Möglichkeit gehabt hatte, mit Edmund Pyms Ex-Frau in Verbindung zu treten, weder vor noch nach seinem Tod. Ich war nicht gerne der Überbringer schlechter Nachrichten,

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