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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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gezeichneten Landkarte und der größten Languste, die ich je gesehen hatte, zurück. Sie reichte Cameron die Landkarte und stellte diverse Teller auf unseren Tisch.
    » Bestellen Sie Bree, dass ich an sie denke, wenn Sie sie finden.« Alison lächelte traurig und ging zu einem der anderen Tische.
    Nachdem er die Karte betrachtet hatte, schlug Cameron folgenden Plan vor: » Morgen früh checken wir aus dem Hotel aus und fahren direkt zu Daniel Rivers. Wenn er nicht weiß, wohin Bree gegangen ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als nach Auckland zurückzukehren.«
    » Okay«, murmelte ich zerstreut. Ich konnte meinen Blick nicht von dem gigantischen Schalentier abwenden, das auf meinem Teller lag. » Sind Sie sicher, dass das eine Languste ist? Es sieht aus wie ein Hummer.«
    » Sie kennen wahrscheinlich nur Süßwasser-Langusten«, belehrte mich Cameron. » Diese Schönheit hier kommt aus dem Meer. Und wenn Sie sie erst probiert haben, werden Sie sich wünschen, das Tier wäre noch größer. Sie hat einen saftigen, süßen Geschmack, einfach köstlich.«
    Das Gespräch mit Alison hatte neue Hoffnung in mir geweckt, sodass nun auch mein Appetit zurückgekehrt war, aber bevor ich mich der Mahlzeit widmete, hob ich mein Glas und sprach einen Toast.
    » Auf Salzwasser-Langusten«, sagte ich. » Und auf unsere neue Spur.«
    Cameron wedelte triumphierend mit Alisons Karte, während wir unsere Gläser aneinander klingen ließen.

10
    Als ich nach dem Abendessen auf mein Zimmer zurückkehrte, bestand meine erste Aufgabe darin, Bill anzurufen. Er teilte mir mit, dass zu Hause alles in Ordnung sei, dass es Ruth und Louise sehr gefreut hatte, zu erfahren, dass sie eine Urgroßnichte hatten, und dass sie meine Entscheidung guthießen, ihr den Brief zu überreichen. Ich erklärte ihm erneut, warum ich nicht mit dem nächsten Flug nach England zurückkehren würde.
    » Mach dir deswegen keine Gedanken«, beruhigte er mich. » Hauptsache du findest das Mädchen.«
    » Ich versuche es«, entgegnete ich. » Aber sie kooperiert nicht.«
    Bill rief Will und Rob ans Telefon, und nachdem sie mir bewiesen hatten, dass sie mehr über Neuseeland wussten als Mami– » Nein, Mami, Kängurus wohnen in Australien«–, sagte ich ihnen Gute Nacht, schloss das Handy ans Ladegerät an und packte meine Ausgehkleider in den Matchbeutel zurück, um am Morgen früh aus den Startlöchern zu kommen.
    Gegen neun lag ich im Bett, bis zu den Zehen gewärmt von einem heißen Bad und den Bauch voll mit saftiger, süßer, einfach köstlicher Languste. Obwohl ich müde war, schlug ich das Notizbuch auf und brachte Tante Dimity auf den neuesten Stand meines ereignisreichen Tages.
    Sie zeigte sich enttäuscht, dass das Wetter mir nicht erlaubt hatte, die Landschaft zu genießen, freute sich jedoch, dass ich den Herrn des Waldes kennengelernt hatte, und nahm es fast gelassen hin, dass Bree nicht in den Norden gekommen war, um ihre Mutter zu suchen, sondern um einen verheirateten Mann zu verführen.
    » Ich glaube, Bree muss so eine Art Zusammenbruch erlitten haben«, mutmaßte ich. » Was sie hier tat, klingt nicht nach dem Mädchen mit den Büchern voller Eselsohren, den süßen Stofftieren und der Gingan-Decke.«
    Bree hat mit ganzer Kraft ihre Familie zusammengehalten, Lori. Mädchen, denen man zu viel Verantwortung aufbürdet, neigen dazu, irgendwann zu rebellieren.
    » Du hast recht.« Ich nickte.
    Natürlich ist es auch möglich, dass Alison Brees Absichten missverstanden hat. Erinnerst du dich an die Zeichnungen, die du an der Pinnwand in Brees Zimmer entdeckt hast? Du sagtest, sie seien recht gut. Vielleicht hat sie sich ja an Mr Rivers gewandt, um Ratschläge für eine künstlerische Karriere zu bekommen.
    » Du meinst, sie wollte ihm nur ihre Skizzen zeigen?«, sagte ich mit einem anzüglichen Glucksen.
    Ich nehme an, es ist die Erschöpfung, die dich etwas frivol macht, Lori.
    » Ich schiebe es auf den hiesigen Chardonnay«, entgegnete ich fröhlich. » Er ist superb.«
    Dann lasse ich dich jetzt schlafen. Wenn du mit Mr Rivers gesprochen hast, können wir unsere Diskussion fortsetzen.
    » Gute Nacht, Dimity«, murmelte ich.
    Schlaf gut, meine Liebe, aber ich glaube, du bedarfst dieses Wunsches nicht, denn dein erster Tag in Neuseeland verlief doch hinreichend turbulent.
    Ich klappte das Buch zu und legte es neben Reginald, der an die Lampe auf dem Nachttisch gelehnt saß.
    » Dimity denkt gerne Gutes von den Menschen, und das liebe ich an ihr«,

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