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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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herrliches Vergnügen das gewesen war!
    Die Beute hatte nur so gestrotzt vor Jugend und Gesundheit, ihre Aura geblitzt und gefunkelt, voller Kraft.
    Und sie hatte getanzt, dass es eine helle Freude war, lange, wundervoll lange, hatte sich aufgebäumt und gegen seinen Zauber gewehrt, bis sie schließlich ermattet auf die Knie stürzte. Direkt auf die kalte Friedhofserde!
    Junge Menschen waren so stark, so ungeheuer vital. Nachdem er von dem magischen Bann wieder auf die Füße gezwungen worden war, hatte der Mann weiter und weiter getanzt, eine alle Sinne betörende Ewigkeit lang, hatte bereitwillig zugelassen, dass jegliche Energie seines einst so kraftvoll schlagenden Herzens bis zur Neige herausgesaugt wurde.
    Doch auch die beste Beute hatte sich irgendwann erschöpft. Von Angstschaudern geschüttelt, mit erschlafften Gliedern und schreckensgeweiteten Augen, hilflos und schwach, war sie schließlich zusammengebrochen, hatte sich noch einige Male in einem letzten Aufbegehren gekrümmt, um dann, dem furiosen Spaß ein Ende setzend, reglos liegen zu bleiben.
    Er hatte die letzten entströmenden Lebenskräfte gierig in sich hineingeschlürft, bis auf den innersten, so unendlich köstlichen, so unvergleichlich belebenden Kern - ah, ja!
    Zu lange hatte er diesen Augenblick hinausgezögert, abgelenkt durch die Verlockungen jenes jungen, Respekt einflößenden Mädchens. Viel zu lange, und er hatte bitter dafür büßen müssen. Ohne seine sonstige Kraft und Schnelligkeit hatte er ein jämmerliches Dasein gefristet. Doch nun fühlte er, wie ihn die Kraft des Menschen durchströmte. Seine Energie, die nun ihm gehörte, ließ selbst den Nachthimmel in neuem Glanz erstrahlen.
    Doch dieser eine Tanz, dieses eine Opfer, dieser eine Schluck kräftigender, junger Lebenskraft war längst nicht genug. Er wollte noch viele solcher Tänze, noch mehr Nahrung.
    Die Zeit des Wartens war vorbei.

    *

    »Hören Sie«, sagte Xander plötzlich und schaute von dem uralten Buch auf, das aufgeschlagen auf Giles' Couchtisch lag, »es kann unmöglich gesund für uns sein, so viel Zeit in der Schule zu verbringen. All dies Neonlicht, das kann ja nur schädlich sein. Und ich fresse einen Besen, wenn diese andauernde zusätzliche Rum studier er ei außerhalb der Schulzeit nicht ebenfalls schädlich für uns ist. Zu wenig frische Luft, zu wenig Bewegung, Sie verstehen? Wir werden hier noch verrotten.«
    »Xander...«
    »Hey, ich mach ja weiter, ich mach ja schon weiter.« Er schlug die nächste Seite auf und hustete ein wenig, als ihm der Staub der Jahre entgegenwirbelte. »Mann, diese Bücher sind so öde, dass nicht einmal Giles sie liest.«
    »Vielen herzlichen Dank, Xander«, kommentierte Giles von seinem eigenen Bücherstapel aus. »Es ist weniger eine Frage des Unterhaltungswerts, vielmehr sollte sich unser vorrangiges Interesse auf die Tatsache konzentrieren, dass das Auftauchen eines Korred ein nicht gerade alltägliches Phänomen ist, insbesondere nicht in Nordamerika. Er ist ein Erdwesen - im Sinne der vier Grundelemente, nicht des Periodensystems.«
    Buffy, Xander und Cordelia sahen ihn verständnislos an.
    »Erde, Feuer, Wasser und Luft«, half Willow zuvorkommend aus. »Firn, obwohl das nicht ganz stimmt. Ich meine, es gibt noch Natrium und Ferrum und all die anderen Sachen ...«
    »Vier symbolische Elemente«, fuhr Giles fort, bevor sie sich in weiteren Ausführungen verhedderte. »Der Korred, als eine Kreatur der Erde, ist die Manifestation der Umwandlung von Magie in feste Form. Daher ist er auch kein Dämon oder sonst irgendein extradimensionales Wesen, und als solches im Großen und Ganzen nur wenig empfänglich für die unheilvollen Einflüsse des Höllenschlunds.«
    Gleichzeitig richteten sich Xanders und Buffys Blicke auf Willow und baten um eine Übersetzung.
    »Es bestand bisher keine Veranlassung, diese Bücher hervorzukramen.
    »Oh. Warum hat er das nicht gesagt?«
    Willow klappte die übergroße Chronik, die sie durchgesehen hatte, zu, wuchtete sie quer über den Tisch auf den gesonderten Stapel mit Büchern, deren Nutzen in dieser Sache gleich null war, und griff sich eine weiteres, deutlich kleineres Buch. Es handelte sich um eine dieser handlichen, in Leder gebundenen Schreibkladden mit unlinierten Seiten, wie sie als Tagebücher feilgeboten wurden und deren Käuferschaft vorzugsweise aus besonders tiefsinnigen Menschen bestand - oder aus solchen, die sich dafür hielten. Zumindest schien der Text ein wenig aktueller zu

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