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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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reinste Elefantenhaut, dick genug, um allem standzuhalten, was weniger Durchschlagskraft besitzt als eine Handgranate.«
    Xander wurde hellhörig. Doch bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte, bremste Giles ihn mit einem strengen Blick und einem noch strengeren »Definitiv nein!« wieder aus.
    »Aber ...«
    »Für derartige Kunststückchen treiben sich hier in letzter Zeit zu viele, äh, verletzbare Zivilisten herum. Ich will keine weiteren Todesopfer oder auch nur unangenehme Fragen riskieren, solange wir noch nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.«
    »Ganz nebenbei«, sagte Buffy. »Ich möchte nur ungern mit einer Handgrante von den Cops angehalten werden. Mir reicht ein Schulverweis - es besteht keine Veranlassung, diesem Kobold Snyder Gelegenheit zu geben, auf den Trümmern meines Lebens einen wilden Freudentanz zu veranstalten.«
    Willow runzelte die Stirn. »Wie macht der Korred das eigentlich?
    Ich meine, seine Opfer so lange tanzen zu lassen, bis sie tot umfallen?«
    »Eine sehr gute Frage, Willow«, erwiderte Giles. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau. Der Legende nach gibt er eine Art extrem hochfrequenten Gesang von sich, mit dessen Hilfe es ihm möglich ist, die Kontrolle über den menschlichen Körper zu übernehmen.«
    »Also«, zog Willow den logischen Schluss, »ist alles, was man zu tun braucht, ihm einfach nicht zuzuhören, richtig?«
    » Ganz so einfach ist es nicht...«, begann Giles, um gleich wieder innezuhalten. »Oder... vielleicht doch!«
    »Die Odydingsbums«, rief Buffy aus. »Ihr wisst doch, dieses alte griechische Buch, das sie verfilmt haben.«
    »Ah, multimediale Bildung. Die Odyssee, in der Tat.«
    »Nun, da ging es doch um eine ganz ähnliche Geschichte, Sie wissen doch. Die Hauptfigur wollte unbedingt diese komischen Sirenen hören, aber es war viel zu gefährlich, weil sie mit ihrem Gesäusel die Leute irgendwie zu sich herangelockt haben. Um sie aufzufressen oder so. Also hat er ...«
    »Genau«, unterbrach Giles ihren Redefluss. »Obwohl es gefährlich ist.«
    Buffy wischte seinen Einwand mit einem Schulterzucken beiseite. »Hey, Sie wissen doch, was diese harten Typen in Filmen immer zu sagen pflegen: >Gefahr< ist mein zweiter Vorname!«
    »Ja, nur leider ist >In< allzu oft ihr erster«, entgegnete Giles und war, noch bevor irgendjemand etwas erwidern konnte, in der Küche verschwunden, um eine weitere Kanne Tee zu kochen.

13

    »Allmählich beginne ich diese Stadt zu hassen«, murmelte Ethan Rayne, ein wenig außer Atem. Nein, korrigierte er sich wütend, nicht nur allmählich. Und, zur Hölle mit der ganzen Teufelsbrut, dieses Jackett war restlos ruiniert und würde nie wieder so sein wie vorher.
    Er warf einen gehetzten Blick über die Schulter...
    Verdammt! Da waren sie schon wieder, nicht weniger als vier abgrundtief hässliche, wirklich hungrig aussehende Vampire. Sie mussten in ihrem früheren Leben mindestens Bauarbeiter oder Möbelpacker gewesen sein, ihren auch jetzt noch muskulösen Oberarmen und der immensen Kraft nach zu schließen, mit der einer von ihnen den Ärmel von Ethans Jacke zerrissen hatte. Mit derselben Leichtigkeit, mit der ein kleines Kind Geschenkpapier zerfetzte.
    Ethan schauderte und huschte aus der dunklen Seitengasse hinaus auf Sunnydales hell erleuchtete Hauptstraße, um kaum fünf Sekunden später in die Schatten einer weiteren Nebenstraße einzutauchen. Während all dem stieß er in Gedanken unentwegt die wüstesten Flüche aus. Womit hatte er das bloß verdient? Schließlich war es nicht so, als hätte er ein Verbrechen begangen. Nein, er hatte sich lediglich um seine eigenen Angelegenheiten gekümmert, nichts Schlimmeres getan, als jener mysteriösen Kreatur auf die Schliche zu kommen versucht, über die er hier in diesem gottverlassenen Nest gestolpert war. Was war falsch daran? Er war eben nur ein wenig neugierig geworden, das war alles.
    Zu viel Neugier tut selten gut, rief er sich in Erinnerung, dann schnaufte er verächtlich. Dieser selten dämliche Spruch galt doch nur für ausgewiesene Trottel.
    Unglücklicherweise hatte er bei seinen Nachforschungen diese wild gewordene Meute von Vampiren aufgescheucht, die natürlich prompt beschlossen hatte, nun ihrerseits ihn ein wenig aufzuscheuchen. Und zweifellos hatten sie noch nicht zu Abend gegessen.
    Leider ließ es sich mit seinen Plänen überhaupt nicht vereinbaren, als Hauptgang bei einem Festgelage der Vampire zu enden. Also hatte Ethan das getan - und, der

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