Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
wollte das Bett auf die Tür zuschieben, da kam Dr. Irwin zurück.
    »Moment mal, Schwester!«
    Yora drehte sich langsam um. »Ja, Doktor?«
    »Wohin wollen Sie denn mit dem Patienten?«
    »Ich soll ihn in den Pavillon C bringen.«
    »Diesen Mann?« fragte Dr. Irwin scharf. »Wer hat das angeordnet?«
    »Dr. Sheefer.«
    David Irwin kniff mißtrauisch die Augen zusammen. Er kannte keinen Dr. Sheefer, und er hatte diese Krankenschwester noch nie gesehen. Da stimmte irgend etwas nicht.
    »Es gibt in dieser Klinik keinen Dr. Sheefer!«
    »Dann muß ich den Namen schlecht verstanden haben«, sagte Yora ruhig.
    »Sind Sie neu?«
    Yora nickte. »Ich habe gestern angefangen.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Yora.«
    »Nun hören Sie mir mal zu, Schwester Yora, im Pavillon C befindet sich die Gynäkologie. Würden Sie mir bitte erklären, was Sie mit diesem Patienten dort wollen?«
    »Vielleicht habe ich den Pavillon verwechselt. Kann Dr. Sheefer – oder wie immer dieser Mann heißen mag – Pavillon B gemeint haben?«
    »Auf B ist die Urologie. Dieser Mann hatte einen Verkehrsunfall!«
    »Na schön, du neunmalkluger Bastard!« fauchte Yora plötzlich wild. »Dann nehme ich diesen Mann eben einfach deshalb mit, weil es mir gefällt!«
    Dr. Irwin ging auf sie zu. Er ahnte nicht, in was für eine Gefahr er sich begab. »Sie kommen mit mir!« sagte er hart und griff nach Yoras Arm.
    Sie bewegte sich blitzschnell zur Seite und schlug zu. Es war ein Schlag, zu dem keine Frau fähig ist. So hart konnten nicht einmal Männer schlagen.
    Dr. Irwin wurde herumgerissen und durchschlug mit dem Kopf das Glas des Medikamentenschranks. Sein Körper erschlaffte.
    »Er wollte es nicht anders«, sagte Yora und wandte sich wieder Mortimer Kull zu. »Ich bringe dich weit fort«, versprach sie ihm.
    »An einen Ort, wo du dich erholen kannst. Ich werde dir helfen, zu neuen Kräften zu kommen, und wenn du möchtest, werde ich dir auch helfen, Rache an Morron Kull zu nehmen.«
    »Weißt du, wo er ist?« fragte der Professor schleppend.
    »Im Augenblick nicht, aber ich kann ihn für dich aufspüren und in die Falle locken.«
    Mortimer Kull grinste. Es gefiel ihm, was Yora sagte. Er fühlte sich gleich besser.
    Die Dämonin schob Kull zur Tür hinaus.
    Zehn Minuten später entdeckte der Oberarzt die Leiche Dr. Irwins. Er schlug Alarm. Mark Cronenberg bekam das zwar mit, aber er konnte die Hektik nicht deuten.
    Er befürchtete, daß der Mann, den er hergebracht hatte, plötzlich in Lebensgefahr schwebte.
    Vielleicht haben sie ihn verpfuscht! dachte er nervös. Man hört und liest ja soviel von Kunstfehlern. Dann wird abgeschwächt, vertuscht, negiert und verschleiert – und unsereiner bleibt dabei auf der Strecke. Aber nicht mit mir!
    Eine Menge Leute liefen an ihm vorbei, doch niemand hatte Zeit für ihn. Als er sich ins Zimmer begab, wo Kull liegen sollte, sah er den toten Arzt.
    Zwei kräftige Männer schoben ihn sofort zur Tür hinaus.
    »Moment!« protestierte er lautstark. »Das können Sie mit mir nicht machen! Ich habe ein Recht… So hören Sie doch auf, mich zu stoßen, verdammt noch mal! Wo ist der Mann, den ich hier abgeliefert habe?«
    Niemand wußte es.
    »Ich verlange eine Erklärung!« schrie er.
    Man vertröstete ihn auf später. Und später sagte man ihm dann, daß der Mann, den er eingeliefert habe, verschwunden sei. Daraufhin war Cronenberg einem Nervenzusammenbruch nahe.
    ***
    Der Pilot blieb beim Hubschrauber, wir anderen folgten Cardia, die ständig ihre Zauberkugel befragte. Sie ging an der Scheune vorbei und strebte dem Dorfplatz zu.
    Cnahl machte mich auf ein kleines Gasthaus aufmerksam. Ich hatte es bereits entdeckt und nickte. »Mal sehen, ob wir da willkommen sind und etwas erfahren.«
    Der Wind trieb mehligen Staub vor sich her und wehte ihn uns ins Gesicht. Nichts schien uns hier wohlgesonnen zu sein.
    »Sind wir hier richtig, Cardia?« fragte ich.
    »Wir sind dem Zeittor ganz nahe«, behauptete die Hellseherin.
    »Wo ist der Baum? Ich sehe nur den in deiner Kugel.«
    Die kleine Prozession, der ich angehörte, bewegte sich auf das Gasthaus zu. Damit niemand einen Schreck bekam, empfahl ich Boram, sich unsichtbar zu machen.
    Der weiße Vampir – er lebte von schwarzer Energie – dehnte seine hellgraue Dampfgestalt so weit aus, daß sie nicht mehr zu sehen war.
    Über dem Eingang des Gasthauses hing ein verwittertes Schild.
    Die Schrift war beim besten Willen nicht mehr zu entziffern. Darunter befand sich, wenn ich mich nicht

Weitere Kostenlose Bücher