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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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als
tausend Worte.
    »Prost, Mahlzeit«, knurrte der Russe nur, fuhr mit einer schnellen
Bewegung durch seinen wilden, roten Vollbart, schüttelte sich kurz wie ein Hund
der unter die Dusche geraten war und griff dann blitzschnell nach seinem Glas,
als befürchte er, daß es ihm jemand wegnähme. Er goß das heiße, dampfende
Getränk mit dem herben Aroma in sich hinein, leerte das Glas und atmete tief
durch. »Was man hat, das hat man«, fuhr er in seinem Selbstgespräch fort.
»Meines Vaters Sohn hat so ein komisches Gefühl. Wenn ich nicht irre, dürfen
wir uns gleich auf die Socken machen. Deinem Gesicht nach zu urteilen, muß es
so schnell gehen, daß sie qualmen...«
    »Okay«, stieß Larry Brent alias X-RAY-3 hervor, der in dieser
Sekunde den Hörer auflegte. »Da wollte ich mir mal dein Höllengetränk zu Gemüte
führen, aber es sieht ganz so aus, als würde nichts daraus .«
    »Wo brennt’s ?«
    »Wahrscheinlich in drei Stockwerken gleichzeitig.«
    Diese Antwort hatte X-RAY-7 nicht erwartet. Seine Augen wurden
groß und rund. »Du hast doch noch gar nichts getrunken«, wunderte er sich,
griff über den Tisch und schnupperte an Larrys Glas. »Und der aufsteigende
Dampf allein kann doch nicht deinen Geist verwirrt haben. So hart ist das
Gesöff doch nun auch wieder nicht. Oder aber, zum Teufel, du kannst wahrhaftig
nichts vertragen .«
    »Laß den Teufel aus dem Spiel, Brüderchen! Der oder sein Bote sind
persönlich in der Stadt. Satanas läßt bitten !«
    Kunaritschew schluckte. »Eines Tages dreh ich noch durch .« Mit diesen Worten hob er Larry Brents Glas an seine
Lippen. »Darauf muß ich mir noch einen genehmigen, sonst verkrafte ich den
Schrecken nicht. Die geselligen Abende bei dir hatten es schon immer in sich.
Vor Überraschungen war man nie gefeit. Hättest du nicht wenigstens diesen Monat
vergessen können, deine Telefonrechnung zu bezahlen, Towarischtsch? Kein Mensch
hätte dich dann erreichen können, und es wäre vielleicht wirklich noch ein
gemütlicher Abend geworden .«
    Larry Brent eilte bereits zur Tür.
    »Mann, du hast’s aber eilig .« Kunaritschew stürzte den Drink hinunter. »Towarischtsch, wenn du wüßtest, was
dir da entgangen ist. So einen Saft kriegst du nie wieder.
    »Läßt sich alles nachholen, Brüderchen. Schließlich ist heute
nicht der letzte Wintertag, und das war nicht der letzte Punsch, den du
zusammengebraut hast .«
    »War er doch! Das Rezept kriege ich nie wieder hin. Ich weiß nicht
mal, was ich da alles mitgekocht habe ...«
     
    ●
     
    Kunaritschew stellte hart das Glas auf den Tisch zurück.
    Larry Brent schlüpfte bereits in seinen Mantel.
    Der Russe stöhnte, als er einen Blick zum Fenster warf. »Draußen
schneit es. Das richtige Wetter für einen Punschabend. Da jagt man keinen Hund
auf die Straße .«
    »Wir sind keine Hunde. Wir arbeiten für die PSA ...«
    »Arbeiter behandelt man demnach schlimmer als Hunde ...«
    »Nun laß das Philosophieren, Brüderchen! Es führt doch zu nichts.
Hier, dein Rollkragenpullover!« Larry Brent nahm ihn vom Garderobehaken und
warf ihn dem Russen entgegen. »Zieh ihn schnell über, damit man das Gewinde von
deinem Holzkopf nicht sieht .«
    »Haha«, reagierte der Russe trocken und mit todernster Miene. »Ich
könnte mich totlachen. So witzig warst du schon lange nicht mehr .«
    »Das hängt mit meinen Gefühlen zusammen. Ich glaube, daß wir’s
diesmal schaffen .«
    »Satanas in die Pfanne zu hauen ?«
    »Genau! Satanas in New York ... Das hat’s noch nie gegeben !«
    Hier irrte Larry Brent. Aber da kannte er auch noch nicht die
ganze Wahrheit. Dr. Satanas war schon mehr in New York gewesen, als er ahnte.
     
    ●
     
    Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, griffen sie fast
gleichzeitig nach den kleinen schwarzen Koffern, in denen ihr Agentengepäck
untergebracht war.
    Genau der Wohnungstür gegenüber lag der Aufzugschacht.
    Larry drückte den Knopf, und der Lift rauschte in die zehnte
Etage, wo er zum Stehen kam.
    Die beiden Agenten betraten den Fahrkorb. Larry sah bereits an dem
aufleuchtenden Knopf ganz unten, daß der Lift bereits ins Parterre geholt
wurde.
    »Ein promter Service«, murmelte er, während sich die Lifttür schloß
und der Aufzug nach unten glitt. »Alles blitzschnell über die Bühne.«
    »Dann wollen wir nur hoffen, daß es so weitergeht. Wir steigen
unten in ein Auto . . .«
    »Erraten, Brüderchen! Wir werden erwartet. «
    »Das Gefährt bringt uns an den Ort des Geschehens. Dort packen

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