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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Albino. Ich weiß nicht, was ich tue, wenn er noch mal zurückkehrt. Ich bin ihm entgangen und…«
    Ich sprach in ihren Satz hinein. »Nein, Mrs. Crane, keiner von uns denkt, dass er noch mal zu Ihnen zurückkehren wird. Sie hat er längst vergessen. Er wird sich um andere Dinge kümmern.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Ja.«
    »Woher denn?«
    »Weil wir den, der ihn geholt hat, kennen. Das heißt, er ist uns nicht unbekannt. Er ist jemand, den wir suchen, und ich sage Ihnen, dass wir dankbar sind, von ihm gehört zu haben.«
    »Dann habe ich wohl das Richtige getan.«
    »Das haben Sie auf jeden Fall.«
    »Und ich kann jetzt wieder gehen?«
    »Sicher«, sagte Suko. »Nur wäre es von Vorteil, wenn Sie uns Ihre Adresse geben würden.«
    »Sie meinen das Loch.«
    »Auch das.«
    Kurze Zeit später wussten wir, wo sie lebte. Es war alles andere als eine gute Gegend, die in der Nähe eines Kanals und einer Eisenbahnstrecke lag.
    Meine Tasse war noch halb voll, das Wasser hatten wir getrunken.
    Da ihre Wohnung nicht weit von uns entfernt lag, brauchten wir Maggie Crane nicht hinzubringen. Sie wollte es auch nicht.
    Zum Schluss reichte sie uns die Hand. »Versuchen Sie bitte, diesen Albino aus der Welt zu schaffen. Das ist kein Mensch mehr. Ich sehe ihn als ein Tier an.«
    »Ist okay.« ich lächelte sie an. »Wenn wir erfolgreich gewesen sind, lassen wir Sie es wissen.«
    »Danke.«
    Maggie Crane verließ die Cafeteria vor uns, und wir schauten ihr nachdenklich hinterher.
    »Glaubst du ihr alles, John?«
    »So etwas denkt man sich nicht aus. Das hat sie erlebt, verdammt. Das hat sie wirklich gesehen.«
    »Und was sagt dir der Name Lucio?«
    Ich hob die Schultern. »Nichts.«
    Suko grinste mir ins Gesicht. »Trotzdem sollten wir mal schauen, was wir über ihn finden. Es kann ja sein, dass er schon auffällig geworden ist.«
    »Genau das hoffe ich auch…«
    ***
    Was war das gewesen?
    Der Albino stellte sich permanent diese Frage, ohne sich eine Antwort darauf geben zu können. Es war unmöglich. Ihm fehlte eine ganze Zeitspanne. Er wusste nicht einmal, ob es nur Sekunden oder Minuten waren.
    Es war plötzlich über ihn gekommen. Er hatte nichts tun können.
    Als Letztes war ihm noch der erstaunte Blick dieser Maggie aus der Duschkabine heraus in Erinnerung, dann hatte sich alles vor seinen Augen aufgelöst.
    Er hatte nur ein Ziehen in seinem Körper gespürt, als hätte sich dort alles verkrampft, danach hatte es für ihn nur noch das Nichts gegeben, obwohl er das auch nicht so recht glaubte, denn ein Nichts sah anders aus. Er hatte noch etwas Graues erlebt, ohne es allerdings beschreiben zu können.
    Aber es gab Hoffnung.
    Er war nicht tot. Es gab ihn noch, und zwar als normalen Menschen und in seiner normalen Gestalt als Albino. Wer aussah wie er, der hatte kein leichtes Leben. Er stand irgendwie immer auf der falschen Seite, und deshalb hatte es ihm auch nichts ausgemacht, sich ein negatives Image aufzubauen.
    Und jetzt?
    Lucio dachte nicht mehr an sich, sondern an den Mann, dem er das alles zu verdanken hatte. Für ihn war er mehr als ein Mensch gewesen. Da konnte man schon von einem Scheusal sprechen, das sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm hatte. Zumindest was den haarlosen Schädel anging. Auch das Gesicht hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem eigenen. Allerdings war die Haut bei dem anderen nicht so hell.
    Lucio wusste nicht, wohin man ihn geschleppt hatte. Für ihn stand fest, dass er sich in einer fremden Umgebung befand, die er nicht überblicken konnte. Hier liefen die Uhren offenbar anders, das spürte er mit seinem Instinkt, und er stellte fest, dass er auf einem harten Stuhl saß.
    Er stand auf.
    Das leichte Schwindelgefühl musste er erst überwinden, dann ging es ihm besser, und er konnte nach vorn schauen, wo die Dunkelheit nicht mehr so dicht war. Er sah auch keinen hellen Lichtschein, nur ein graues Viereck, das zu klein war, um hindurchklettern zu können.
    Was befand sich dahinter?
    Die Neugierde hätte ihn eigentlich dazu bringen müssen, auf das Fenster zuzugehen, doch dann dachte er nach. Wo ein Fenster war, da musste es auch eine Tür geben, und genau die wollte er suchen.
    Licht gab es hier nicht. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und als er seine Blicke schweifen ließ, da entdeckte er tatsächlich den Umriss einer Tür.
    Für einen Moment huschte ein Lächeln über seine dünnen Lippen.
    Er fuhr mit einer Hand über seinen kahlen Kopf und ärgerte sich darüber, dass

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