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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die sie sahen. Sie schuf ein holografisches Abbild von ihnen.
    Im ersten Moment glaubten Ras und Fellmer, daß sie es mit Terranern zu tun hatten, da sie absolut humanoid waren. Dabei gab es sogar Parallelen bei den Körpertypen - den angespannt und hart auftretenden Leptosomen, den federnden Athletiker und den trippelnden, unsicher erscheinenden Pykniker. Wer nicht genau hinsah, konnte in der Tat meinen, es mit Menschen der Erde zu tun zu haben - wenn die überaus dichte Behaarung nicht gewesen wäre.
    Die von der Syntronik erfaßten Linguiden trugen graue Overalls bei ihrer Arbeit. Sie ließen nur den Kopf und die Hände frei. Die aber waren mit einem dichten Haarkleid überzogen. „Ihr Haarkleid scheint ihnen ganz besonders wichtig zu sein", stellte Ras Tschubai fest. „Sieh dir nur einmal an, welch unterschiedliche Frisuren sie tragen und wie sie ihre Gesichter rasieren. Bei einigen ist lediglich die Augenpartie frei, bei anderen nur der Mund oder das Kinn - falls man so was überhaupt als Kinn bezeichnen kann. Einige haben ihre Haare zu Zöpfen geflochten, andere tragen das, was man wohl Punk-Frisuren nennt.
    Der dort hat sogar auf dem Handrücken Zöpfe."
    „Sieht ganz so aus, als wären sie am ganzen Körper dicht behaart", bemerkte Fellmer Lloyd. „Kannst du ihre Gedanken empfangen?"
    „Ja, aber sie verraten mir nicht viel", erwiderte der Telepath. „Ihre Gedanken drehen sich um Fleiß, Arbeit und Vollendung der Kolonie. Ein immer wiederkehrender Begriff dabei ist: vor dem Tennin!"
    „Vor dem Termin? Was meinen sie damit?"
    „Ich habe versucht, einige etwas eingehender zu sondieren, aber ich habe nichts weiter erfahren.
    Es geht wohl um die Einweihung des kolonisierten Planeten. Die soll bald stattfinden. Ich kenne natürlich die Zeiteinteilung der Linguiden nicht, würde jedoch sagen, daß sie an etwa drei Monate denken."
    „Es muß doch einige Linguiden geben, die an etwas anderes denken als an Arbeit."
    „Ja - ans Plansoll."
    Die beiden Terraner kamen zu dem Schluß, daß sie vorläufig keine weiteren Informationen mit Hilfe der Syntronik einholen konnten, und sie beschlossen, die Jet zu verlassen. Kaum hatte sich die Schleuse geöffnet, als sie auch schon einen gelbschwarz gestreiften Gleiter bemerkten, der sich ihnen näherte. Er hatte die typische Delphin-Form und war etwa acht Meter lang. „Aha", kommentierte Ras Tschubai. „Wir bekommen Besuch. Man nimmt Notiz von uns."
    Der Gleiter landete unmittelbar vor der Schleuse, und ein zur Dicklichkeit neigender Linguide stieg aus. „Willkommen", rief er ihnen mit angenehm klingender Stimme in Interkosmo zu. „Ich freue mich, daß ihr den Weg zu uns gefunden habt. Mein Name ist Senfro Datalba."
    Der Linguide war kleiner als die beiden Terraner. Er schmückte sich mit steil nach oben geföntem Kraushaar, wobei Augen, Nase, Mund und Ohren frei blieben. Auffallend war sein greisenhaft wirkendes Gesicht. Es war knochig und asketisch. Aus der Nähe war zu sehen, daß die Haut insgesamt zwar glatt war, um die tief in den Höhlen liegenden Augen und um den eingefallenen, wie zahnlos wirkenden Mund herum jedoch von einem dichten Geäst von Fältchen durchzogen wurde. Sie verliehen dem Linguiden ein freundliches Aussehen. Er schien ständig zu lachen. „Ich will euch gern unseren neuen Planeten zeigen und alles, was wir darauf errichten", fuhr er fort, bevor sie noch etwas erwidern konnten. „Den Abgeordneten des Galaktikums soll nichts verborgen bleiben, denn um Information geht es euch doch wohl - oder?"
    „Als Abgeordnete des Galaktikums ...", begann Fellmer Lloyd, doch der Linguide unterbrach ihn. „Als solche wurdet ihr mir von den Schiffen im Orbit angekündigt", erklärte er. „Und es hat gar keinen Zweck, es zu leugnen. Ich würde euch doch nicht glauben."
    Er blickte sie fröhlich lachend an.
    Fellmer Lloyd konnte keine Hintergedanken espern. Senfro Datalba meinte es so, wie er es sagte.
    Er war ein einfacher Mann, der geistig auf einem keineswegs beeindruckenden Niveau stand. Lloyd war geneigt, ihn als Simpel zu bezeichnen, der an nichts anderes denken konnte als an seine Arbeit. „Unsere Freunde, die Blues, haben uns schon eine Menge über euch Terraner erzählt", fuhr Senfro Datalba fort. „Daher wissen wir ziemlich viel über euch. Und wenn ich euch jetzt einlade, mit mir in meinem Gleiter zu fliegen, dann braucht ihr euch keine Sorgen um eure Verpflegung zu machen. Ich habe alles an Bord, was ihr benötigt - und was euch

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