1501 - Weg ohne Wiederkehr
allerdings irgendwie bekannt vor, aber man hat mir gesagt, daß die Roboter Züge von Prominenten aufweisen. Das erhöht den Spaß an der Jagd." Er lächelte verlegen.
Der Unsterbliche erhob sich und entfernte sich einige Schritte von dem Verwundeten. Er glaubte ihm nicht.
Im Gehölz knackte es, und Adams ließ sich augenblicklich auf die Knie fallen. Er befürchtete einen weiteren Angriff, doch da war keine Schußwaffe, die auf ihn gerichtet war. Zwischen den Ästen der Tannen schwebte eine winzige Kamera, die sich ihm nun langsam näherte, um ihn aus anderer Perspektive aufzunehmen.
Schwitzend und ächzend schob sich die korpulente Chris Oelra durch das Unterholz. „Bleib so!" rief sie ihm zu. „Das Gewehr im Anschlag. Sehr gut. Das nehmen wir als Standbild.
Ein Toter setzt sich zur Wehr. Ein Finanzgenie auf Menschenjagd."
Adams blickte sie entgeistert an. „Äußere dich dazu", forderte sie und baute sich schnaufend vor ihm auf. Sie hielt ihm ein Mikrophon entgegen.
Es war auf dem Fingernagel ihres Zeigefingers befestigt. „Hilft dir die Jagd auf Menschen, die Zeit bis zu deinem körperlichen und geistigen Verfall zu überbrücken? Was empfindest du dabei, Menschen zusammenzuschießen?"
Die Reporterin griff nach seinem Arm, um zu verhindern, daß er wortlos an ihr vorbeiging. „So läuft das nicht, Homer Gershwin Adams", protestierte sie. „Ich will Rede und Antwort.
Unsere Zuschauer können ja wohl eine Erklärung verlangen, wenn einer, der über Jahrtausende privilegiert war, sich auf der Menschenjagd vergnügt."
Homer G. Adams verlor angesichts der falschen Anschuldigungen die Nerven, obwohl er wußte, daß ihm gerade dies zum Verhängnis werden konnte. Die Reporterin würde berichten, was immer sie für richtig hielt.
Wenn er sie vor laufender Kamera angriff, dann würde sie eine Geschichte dazu erfinden, die ihn in ein denkbar schlechtes Licht stellte. Doch er konnte sich nicht zurückhalten. Er stieß die Frau zurück. Sie stolperte über einen am Boden liegenden Ast und fiel der Länge nach auf den sumpfigen Boden.
Mit kalt funkelnden Augen blickte sie ihn an, und ein triumphierendes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Erschieß mich doch", höhnte sie. „Die Kamera wird automatisch zum Sender zurückkehren, und in spätestens einer halben Stunde werden die Bilder um die Welt gehen. Homer Gershwin Adams, der Unsterbliche, als Menschenjäger und Mörder."
Sie richtete sich ächzend auf. „Ich habe nur ein kurzes Leben", sagte sie. „Wenn ich zweihundert werde, ist das viel. Dafür brauche ich Kies.
Ich will nicht leben wie die meisten. Vielen Dank. Du hast dazu beigetragen, daß ich mir in den nächsten Jahren keine Sorgen um meine Einkünfte zu machen brauche. Der Film ist Gold wert, und er wird nach deinem Tod und dem der anderen Aktivatorträger noch viel wertvoller werden."
Der Verletzte räusperte sich. „Homer Gershwin Adams also! Wir werden uns schon einigen", bemerkte er.
Sie blickte ihn verblüfft an. „Einigen? Wieso?"
„Ich weiß schließlich, daß es ganz anders war, als du behauptest", erklärte er. „Wenn ich vor Gericht aussage, kannst du deinen Film wegwerfen. Wenn ich jedoch bestätige, daß Adams mich gejagt hat, um vor seinem Tod noch ein bißchen Spaß zu haben, lohnt sich die Geschichte."
Homer G. Adams hätte schreien mögen!
Wie kamen diese Menschen dazu, so von seinem Tod zu reden, als sei er wirklich unausweichlich? Wie konnten sie ihn in dieser verächtlichen Weise behandeln? Wenn sie schon glaubten, daß er sterben würde, konnten sie ihm dann nicht wenigstens seine Würde lassen? „Es gibt noch eine andere Möglichkeit", sagte der Dunkelhäutige. „Adams ist bekanntlich ein schwerreicher Mann. Er könnte uns ein finanzielles Geschenk machen. Das würde sicherlich dazu beitragen, daß wir alles vergessen."
„Ich mag solche Menschen nicht", rief jemand mit schriller Stimme.
Homer G. Adams fuhr herum. Auf einem Felsen stand Gucky! „Immer denken sie nur an ihren eigenen Vorteil, nur an Geld, als ob es nichts anderes gäbe", fügte der Ilt hinzu.
Er sprang vom Felsen herunter und watschelte auf ihn zu. Wie von unsichtbarer Hand bewegt, wirbelte das Gewehr des Dunkelhäutigen in die Höhe, zerplatzte plötzlich und regnete in Form von Splittern wieder herab.
Die Kamera folgte ihm und fand das gleiche Ende. „Du kommst im rechten Augenblick", seufzte Adams erleichtert. „Ich war nahe daran, an der Menschheit zu verzweifeln."
Gucky zeigte ihm
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