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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was uns die nahe Zukunft bringt. Diese Stunden, die vor uns liegen, machen mir irgendwie Angst. Es ist alles nicht so einfach.«
    »Das weiß ich doch. Ich kann dir auch leicht Ratschläge geben, aber du musst versuchen, das Erlebte zu vergessen.«
    »Ja, ja, das versuche ich doch. Meine Gedanken wandern nur immer weiter, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Dann will ich es dir erklären. Ich muss immer daran denken, dass dieser lebende Tote nicht die einzige Gestalt ist, die hier in diesen Hügeln liegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch mehr darunter verborgen sind.«
    »Und wenn es so wäre?«
    Earl musste lachen. »Du bist gut. Wenn es so wäre, würden wir dumm aus der Wäsche schauen. Stell dir mal vor, sie verlassen ihre Gräber, weil sie durch unsere Baggerarbeiten gestört werden. Dann bleibt uns kaum Zeit zur Flucht.«
    »Ach, das sind doch Gruselmärchen!«
    »War das der Typ auch, den ich geweckt habe?«
    »Nein, das…«
    »Es ist nicht zu erklären gewesen, Kate, da kannst du sagen, was du willst. Auch die Polizei hält sich zurück. Und das tut sie bestimmt nicht grundlos. Sie will nichts aufwühlen, das am besten unter der Erde verborgen bleibt.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das meine ich.«
    »Aber jetzt sollten wir versuchen zu schlafen. Ich will morgen nicht wieder gerädert aufstehen und den ganzen Tag über mit Kopfschmerzen herumlaufen.«
    »Durch den Vollmond?«
    »Genau.«
    »Ja, und ich traue ihm zu, dass er noch andere Dinge in Bewegung setzen kann. Das ist meine Meinung. Da kannst du noch so viel herumreden, du bringst mich nicht davon ab.«
    Kate klopfte ihm auf den Unterarm. »Alles okay, ich habe dich verstanden, und wir werden schon damit zurechtkommen. Da brauchst du dir keinen Kopf zu machen.«
    »Hoffentlich.« Earl kannte seine Frau. Er wusste, dass sie jetzt schlafen wollte, und das gönnte er ihr auch. Sie jedenfalls sollte sich nicht mit diesen schweren Gedanken belasten. Es reichte aus, wenn sie ihn quälten.
    Es war wie immer in den Winternächten. Oder nicht? Earl Digger lag mit offenen Augen im Bett. Es war alles normal in seiner Umgebung, und dennoch war es nicht so wie sonst.
    Um das Fenster nicht sehen zu müssen, hätte er die Augen schließen müssen. Aber das tat er nicht. Er hielt sie offen. Er spürte, dass das Fenster wichtig war. Der Mond wanderte, und somit veränderte sich auch der Einfallswinkel des Scheins.
    Das Fenster geriet schließlich aus dem blassen Schein heraus und nahm wieder seine normalen Umrisse an. Komischerweise fand Earl Digger dies als beruhigend, und er befahl sich einfach, die Augen zu schließen und zu schlafen.
    Die Augen schloss er zwar, nur an Schlaf war nicht zu denken. Es rumorte zu sehr in seinem Innern. Ab und zu sackte er weg, doch es war kein tiefer Schlaf, sondern nur ein Schlummer, der trotzdem von kurzen und heftigen Träumen begleitet wurde.
    Er träumte, dass alle Abraumhügel aufbrachen und die schrecklichsten Gestalten entließen. Furchtbare Wesen, grauenvolle Monster aus den Untiefen der Erde. Manche von ihnen waren von gewaltigen Feuerwolken umhüllt, ohne jedoch zu brennen. Als flammende Riesen liefen sie durch die Gegend und jagten die Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern, um sie über die Felder zu treiben.
    Eines dieser Wesen lief auf ihn zu. Er wollte weg, aber der Riese war schneller. Von einer huschenden Handbewegung wurde er am Rücken getroffen und zu Boden geschleudert. Er fiel auf den Bauch und schaffte es nicht mehr, den Schrei zurückzuhalten.
    Der Laut weckte ihn auf.
    Earl Digger schoss in die Höhe und blieb in seiner sitzenden Haltung hocken.
    Die Bewegung hatte auch für das Erwachen seiner Frau gesorgt, die sich ebenfalls hinsetzte.
    »Was ist los, Earl?«
    Kate erhielt keine Antwort, denn Earl hatte nur Augen für das Fenster, das in einem vollen Licht stand. Es stammte von draußen, aber wo sich die Quelle befand, das wusste er nicht. Nein, wer gab dieses Licht ab?
    Hielt sich dort draußen jemand mit einer Lampe auf?
    Weder Kate noch Earl sagten ein Wort. Jeder wartete auf einen Kommentar des anderen, und den gab letztendlich Kate Digger von sich.
    »Das ist nicht zu fassen«, flüsterte sie. »Mein Gott, wo kommt das her?«
    Sie griff wieder nach der Hand ihres Mannes. »Es ist so nahe am Haus. Direkt vor der Hausmauer.«
    »Richtig.«
    Wieder vergingen Sekunden, in denen nichts passierte. Das Ehepaar wartete darauf, dass sich etwas tat. Beide wirkten wie Puppen, so starr saßen sie im Bett.
    Und dann

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