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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Respekt. War er der Superintelligenz schon einmal begegnet, oder machten die rotierende Lichtspirale, die dröhnende Stimme auf ihn wirklich keinen Eindruck? Völlig gelassen antwortete er: „Es gereicht mir zum Vergnügen, daß du es doch noch als angemessen betrachtet hast, dich selbst zu zeigen. Wem soll ich das Geschenk übergeben?"
    „Homunk, meinem Beauftragten. Demjenigen, den du einen Menschen genannt hast, der aber nicht wirklich einer ist." Die Stimme der Superintelligenz klang hart und war bar jeder Freundlichkeit. „Und wahrend du ihm die Gabe aushändigst, gib am besten gleich eine Erklärung darüber ab, was sie bedeutet."
    Clistor wandte sich an Homunk. „Also bist doch du der Empfänger", sagte er und begann, an den Magnetverschlüssen seiner Taschen zu nesteln. „Vor einiger Zeit waren es viele Mitglieder des Volkes der Nakken, die sich mit dieser Aufgabe beschäftigten. Heute, glaube ich, haben sie allesamt andere Interessen entwickelt, und ich bin der einzige, der noch der früheren Glaubenslinie folgt."
    „Welche Linie ist das?" erkundigte sich Homunk. „Es gibt ein übergeordnetes Wesen, das daran interessiert ist, Geräte, die organischen Geschöpfen die relative Unsterblichkeit verleihen, wieder in seinen Besitz zu bringen."
    „Das ist richtig", bestätigte Homunk. „Wir sind daran interessiert, die Gunst des übergeordneten Wesens zu erwerben", fuhr Clistor fort. „Deswegen ..."
    „Du machst zu viele Worte", fiel der Androide dem Nakken ins Wort. „Gib mir das Geschenk; dann werden wir sehen, ob es etwas wert ist."
    Der Nakk hatte die Taschen seiner Montur inzwischen geöffnet. Die Szene war gespenstisch. Im Mittelpunkt der Halle schwirrte das spiralförmige, aus purer Energie bestehende Gebilde, als das ES sich darzustellen beliebte. Ein paar Dutzend Meter davon entfernt standen Homunk und Clistor. In der Nähe des offenen Tores warteten die neun Aktivatorträger, Eirene sowie die beiden ändern Nakken: Willom und Shaarim.
    Clistor begann, aus seinen Taschen Gegenstände hervorzuziehen. Perry Rhodan beobachtete ihn mit wachsender Spannung. Aber in diesem Augenblick gab es eine Ablenkung. Über die Weite des großen Platzes gellte ein dröhnender Schrei. Rhodan wandte sich um und sah den Haluter aus der Bodenschleuse der EIDOLON hervorgleiten. Der Koloß setzte sich in Trab, kaum daß er den Belag des Platzes berührt hatte, und kam mit der für ihn üblichen Geschwindigkeit auf die Gruppe der Wartenden zu. „Ich wollte mich ausruhen", erklärte er. „Aber ich fand keine Ruhe. Ich hatte das Gefühl, daß hier etwas Wichtiges geschieht. Ich wollte es nicht versäumen ..."
    Clistor hatte inzwischen seine Taschen ausgeräumt. Die Gegenstände, die er zu Tage befördert hatte, waren klein, eiförmig und an dünnen Ketten befestigt. Perry Rhodan hatte ein Gefühl, als fröre ihm die Seele ein.
    Zellaktivatoren! Da waren sie alle, die bislang vermißt wurden. Sechs an der Zahl! Jen Salik, Galbraith Deighton, Geoffry Waringer, Irmina Kotschistowa, Jennifer Thyron. Und jener, der Gesil abgenommen worden war, nachdem sie von Sabhal entführt wurde! „Dieses sind die Geräte, die die Hohe Macht wieder in ihren Besitz bringen will", verkündete Clistor feierlich. „Ich habe sie sorgfältig verwahrt und bringe sie dem erhabenen Wesen als Gabe dar in der Hoffnung, daß es mir in Zukunft seine Gunst schenken wird."
    Da dröhnte eine Stimme aus der Wölbung der Halle: „Du Narr!"
    Und im selben Augenblick brach die Hölle los.
     
    *
     
    Die wirbelnde Spirale löste sich auf und verschwand spurlos. Homunk hatte die sechs Aktivatoren an sich genommen. Er wirkte ratlos. Er wußte nicht, was er mit der Gabe anfangen sollte.
    Da gab es aber einen anderen, dem absolut klar war, was er in diesem Augenblick zu tun hatte.
    Ronald Tekener spurtete aus dem Stand. Sein wütender Schrei gellte noch lauter, als ES bisher gesprochen hatte.
    Perry Rhodan begriff im Bruchteil einer Sekunde, was hier geschah. Aber zum Eingreifen war es schon zu spät.
    Ein paar Schritte vor dem Nakken war Tekener abrupt zum Stillstand gekommen. Die Waffe lag ihm in der Hand. „Du hast Jennifer getötet!" schrie er, außer Sich vor blinder Wut. „Du hast den Menschen auf dem Gewissen, der die Hälfte meines Lebens bedeutete."
    Clistor hatte wohl bemerkt, daß ihm hier Gefahr drohte. Aber er reagierte nicht schnell genug. Kein Mensch kann verstehen, wie die Gedankengänge eines Nakken ablaufen. Clistor hätte mit den

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