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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu. Von den Aktivatorträgern war Perry Rhodan der letzte, der die Bodenschleuse der EIDOLON verließ. Eirene begleitete ihn. Zu zehnt schritten sie in Richtung des Turmes - Icho Tolot, mittlerweile in tiefem Schlaf, war an Bord geblieben.
    Die Nakken nahmen keine Notiz von der Gruppe, die sich um sie herum versammelte.
    Sie unterhielten sich miteinander, auf ihre eigene, unhörbare Art und Weise. Das erkannte man am Zittern der fühlerähnlichen Auswüchse, die aus ihren Schädeln hervorragten. „Clistor hat ein Anliegen, das Willom nicht gefällt", flüsterte Eirene ihrem Vater zu. „Woher weißt du das?"
    „Oh, ein wenig über Nakken habe ich während der Jahre mit Willom gelernt", antwortete Eirene. „Aber Willom wird nachgeben. Clistor bekommt seinen Wunsch."
    Clistor trug eine Montur, die aus lederähnlicher Substanz bestand und den Körper eng umschloß. Sie war von derselben Farbe und von ähnlicher Konsistenz wie Clistors Haut, so daß man nicht ohne weiteres erkennen konnte, wieviel Körperfläche von der Kleidung bedeckt war. Deutlich zu sehen waren lediglich die Magnetverschlüsse der zahlreichen Taschen, die in die Montur eingearbeitet waren.
    Die Diskussion unter den drei Nakken war beendet. Die Fühler hatten aufgehört zu vibrieren. Clistor glitt auf seinem Untersatz in die große Halle hinein. Er bewegte sich etwa zwanzig Meter weit, dann begann er zu sprechen. Die Sprache, deren er sich bediente, war Interkosmo. Die Synthesizer, der zu seiner technischen Ausstattung gehörte, formulierte die Laute der fremden Sprache akzentfrei und mit individuellem Klang.
    Perry Rhodan verfolgte jede Bewegung des Nakken, hörte jedes seiner Worte mit gespannter Aufmerksamkeit. Clistor war bis zum letzten Augenblick die rechte Hand des Tyrannen gewesen, dem man den Namen Monos gegeben und der in mehreren Masken - oder, besser gesagt: Manifestationen - die Rollen der Herren der Straßen gespielt hatte. Was wollte Clistor vor der Superintelligenz? Warum war es für ihn so wichtig gewesen, nach Wanderer zu kommen? „Hohe Macht!" begann Clistor mit erhobener Stimme. „Ich bin dein ergebener Diener.
    Ich habe dir eine Gabe zu überbringen, für die viele meines Volkes hart und angestrengt gearbeitet haben. Wir hatten davon erfahren, welcher Auftrag dir gegeben worden war, und uns entschlossen, dir behilflich zu sein."
    Die Tür im Hintergrund der Halle, durch die vor ein paar Stunden der Transportroboter zum Vorschein gekommen war, öffnete sich. Homunk trat hervor. Er ging auf den Nakken zu. „Der, den du die Hohe Macht nennst, schickt mich, die Gabe entgegenzunehmen", sagte er in seiner üblichen, unbewegten Art. „Was hast du zu geben?" -, Clistors Fühler hatten zu zittern begonnen.
    Aber diesmal führte er kein Gespräch mit seinen Artgenossen: Er war erregt, zornig sogar. „Du siehst aus wie ein Mensch!" Die Stimme des Synthesizer klang rauh. Anscheinend war das Gerät in der Lage, Emotionen klanglich zum Ausdruck zu bringen. „Ich spreche nicht mit Menschen.
    Mein Anliegen ist unmittelbar an die Hohe Macht gerichtet."
    „Dann bist du vergeblich gekommen", antwortete Homunk. „Du übergibst das Geschenk entweder an mich, oder du kannst mitsamt deiner Gabe wieder gehen."
    Clistors synthetische Stimme wurde noch lauter. „Gibt es keine Gerechtigkeit in diesem Universum? Jahrtausendelang haben wir uns bemüht.
    Jahrhundertelang haben wir uns angestrengt, der Hohen Macht bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu helfen, und jetzt ..."
    Da war plötzlich ein Geräusch in der riesigen Halle wie das Brausen eines nahenden Sturmes. Ob Clistor es akustisch wahrnahm oder ob ihm seine paranormalen Sensoren die Nähe eines übergeordneten Wesens signalisierten: Er hielt mitten im Satz inne. Das Brausen wurde lauter, und von der hohen Kuppeldecke herab senkte sich eine Erscheinung, die Perry Rhodan und diejenigen, die an jenem denkwürdigen Tag im Januar 1976 bei ihm gewesen waren, noch in deutlicher Erinnerung hatten: ein spiralförmiges, mit rasender Geschwindigkeit rotierendes, von allen Farben des Spektrums durchzogenes Gebilde. Die Spirale sank bis auf den Boden herab und verharrte dort, immer noch rotierend.
    ES hatte es für nötig befunden, selbst auf der Szene zu erscheinen. Von irgendwoher - das menschliche Ohr konnte nicht entscheiden, ob die Laute aus der wirbelnden Spirale oder von woanders kamen - ertönte eine dröhnende Stimme. „Der Nakk möge seine Gabe überreichen!"
    Clistors Verhalten erweckte

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