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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er sah Perry stehen und in ein Gespräch mit Samna Pilkok vertieft. Er machte einen Bogen um die beiden und eilte zu Norman Glass, der im Pilotensessel saß und die Ortung beobachtete. „Äh, Myles", sagte er, als er ihn gewahrte. „Gut, daß du kommst. Es ist bereits zehn Minuten her, daß der Hyperspruch eintraf. Ich rufe ihn für dich ab."
    Einer der Monitoren flammte auf, und Myles Kantor erblickte den Kopf und den Oberkörper eines Haluters. „Hallo, Myles!" grollte die tiefe Stimme. „Es tut mir leid, daß ich mit meinen Wünschen zu spät komme.
    Wie hätte ich auch wissen sollen, daß du mit der ODIN durch das All schipperst. Aber es ist ganz richtig so. Da, wo deine Eltern sind, gehörst auch du hin. Ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburtstag, nach terranischer Rechnung ist es wohl der zweiundzwanzigste. Ich freue mich schon darauf, wenn wir uns endlich einmal begegnen. Mein Elter Anig Putar hat mir oft von jener Zeit erzählt, als du noch nicht geboren warst. Mein Eiter und deine Mutter haben denselben Staub Phoebes geschluckt, und das verbindet. Sie hatten psychisch dieselben Eindrücke und Ereignisse zu verdauen, und das wirkt nach.
    Grüße deine Eltern von mir, Myles. Ich wünsche es mir wirklich, daß wir uns endlich einmal begegnen!"
    „Ganz gewiß! Ich besuche dich!" rief Myles aus. Die Worte des Haluters hatten ihn so in ihren Bann geschlagen, daß er sich einbildete, mit ihm persönlich zu sprechen und nicht bloß mit einer aufgezeichneten Hyperfunkbotschaft. „Tenquo Putar", sagte Myles leise. „Es war Tenquo Putar, der seinen ersten Namen nach dem Haluter erhielt, der damals über Phoebe den Tod fand."
    Der junge Kantor straffte sich. „Danke, Norman", fuhr er fort. „Warum hast du die Aufzeichnung nicht einfach in unser Wohnzimmer überspielt?"
    „Weil dir jemand gratulieren wollte, der nicht kommen konnte und auch jetzt dringend in der Zentrale gebraucht wird", sagte Rhodan hinter ihm. Er faßte den Jungen an der Schulter und drehte ihn herum.
    Perry schüttelte ihm die Hand. „Ich habe zufällig erfahren, daß du Geburtstag hast. Hör nicht auf die dummen Sprüche von der Feuertaufe und den unüberwindlichen Hindernissen, die angeblich auf dich zukommen", riet er ihm. „Sobald wir auf Compol landen, werden wir sehen, daß auch dort nur mit Wasser gekocht wird."
    Myles bedankte sich und kehrte auf dem schnellsten Weg in die Kabinenflucht seiner Eltern zurück. Die Worte Tenquo Putars hatten ihn tief beeindruckt, und er wollte mit Enza über die Vergangenheit reden.
     
    *
     
    Damals hatte die Endphase des Kampfes gegen die vermeintlichen Herren der Straßen gerade begonnen.
    Der Chronopuls-Wall war durchstoßen worden, und die Organisation Widder hatte sich mit Unterstützung der Haluter, der Posbis und des Zentralplasmas zum Sturm auf das Solsystem gerüstet. In dieser wilden und unruhigen Zeit hatten sowohl Enza Mansoor als auch Anig Putar festgestellt, daß sie ein Kind erwarteten. Myles Kantor war am 1.12.1147 geboren worden, das Geburtsdatum von Tenquo Putar war den Terranern nicht bekannt. Es lag mindestens ein Jahr danach. Gemessen an menschlichen Vorstellungen hatte der Haluter folglich ein Alter von höchstens einundzwanzig Jahren.
    Enza und Notkus hatten in der Zeit seit der Erlösung der irdischen Menschheit aus dem Simusense-Netz immer wieder mit Icho Tolot Kontakt gehabt und waren über die Fortschritte im Terraforming Haluts und über das Gedeihen des einzigen jungen Haluters in dieser Zeit bestens informiert.
    Zu einem direkten Kontakt war es nie gekommen. Die Terraner mußten sich um ihre Menschheit kümmern, die Haluter hatten mit der Regeneration ihres Planeten zu tun.
    Die Hyperfunkbotschaft des jungen Haluters stelle eine Überraschung dar, und als Myles die Befragung seiner Mutter beendet hatte, war ihm klar, daß Enza dem Lebenszeichen Putars wesentlich mehr Beachtung schenkte als der Uhr, die im Hintergrund zwischen den Formenergiesesseln stand und vor sich hin tickte. Das Pendel wirkte beruhigend auf Myles; er hätte es stundenlang ansehen und mit seinen Gedanken in ferne Welten enteilen können, ohne die Umgebung wahrzunehmen. „Sobald es sich machen läßt, fliegen wir nach Halut", sagte Enza und gab dem Syntronanschluß die Anweisung, einen Bildschirm zu projizieren und die Daten der Ortung in das Zimmer zu übertragen.
    Dicht vor der Wand baute sich ein Holoschirm auf, und die Familie beobachtete, wie sich die ODIN aus dem Verband löste und

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