Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beschleunigte. Angaeta hatte die Erlaubnis gegeben, daß eines der Schiffe Compol anfliegen durfte. Rhodan hatte sein Schiff dafür bestimmt. Die CIMARRON, KARMINA und HARMONIE blieben zurück und verfolgten, wie der Kugelraumer der MODUL-Klasse den Orbitalbereich des zweiten Planeten erreichte und in eine Umlaufbahn ging, die ihn zwischen die beiden Wachsatelliten brachte, die stationär über der Nachtseite Compols hingen. Die ODIN glich ihre Fahrt an und verharrte in vierzehntausend Kilometern Höhe über der Oberfläche. „Syntron, ich möchte eine Auswertung der Schiffsortung haben!" rief Enza laut. „Und zwar sofort!"
    Die Auswertung kam, ehe sie den Mund richtig zugemacht hatte. Sie zeigte insgesamt sechs Großraumschiffe der Blues, über ein Dutzend dickbauchiger Transporter der Linguiden und vier Wachschiffe von dem Typ, den sie bereits vom Einflug in das Jergelen-System her kannten. Die Transporter entluden die riesigen Diskusse der Tentra und schafften deren Inhalt in niedrigere Orbits über dem Planeten, wo die Ladung von Zubringerbooten nach unten geschafft wurde. Vereinzelt landeten auch die Transporter, und Enza erfuhr aus dem Kommentar des Syntrons, daß sie zwei Bereiche auf der Oberfläche Compols bevorzugten - einmal eine Insel namens Hyatha, zum anderen den großen Kontinent auf der Südhälfte, der Manyatta hieß.
    Die Synergistikerin hörte kaum hin. Ihre Augen beobachteten die übrigen Ortungsanzeigen, und plötzlich sprang sie auf und deutete mit ausgestrecktem Arm auf ein paar Zahlenkolonnen. Gleichzeitig sagte sie: „Danke, das genügt. Wir können zunächst auf deine Hilfe verzichten!"
    Der Holoschirm verschwand, und Enza fuhr herum und starrte die beiden Männer an. „Habt ihr das gesehen? Was bedeutet es?"
    „Was meinst du genau?" erkundigte sich Notkus. „Ich habe viel gesehen."
    Enza stieß einen leisen Schrei aus. „Myles, hör weg!" zischte sie. „Notkus, du Esel. Was glaubst du wohl, was ich gemeint habe?"
    Notkus Kantor zuckte mit den Schultern. „Vermutlich die Impulsortung. Sie ist am interessantesten von allen."
    „Natürlich. Du willst mich wieder herausfordern!" gab sie zur Antwort. „Aber so leicht bringst du mich nicht aus der Fassung!"
    „Ich bin schon froh, wenn du nicht aus den Fugen gerätst, Maus!"
    Enza wollte sich gerade setzen. Beim letzten Wort ihres Partners fuhr sie wieder auf. „Maus, Maus! Du hättest es wohl gern, wenn ich mich in ein winziges Loch verkriechen würde. Dann könntest du mit anderen ..."
    „Mutter!" Myles Stimme klang gelangweilt. „Worauf willst du hinaus?"
    „Wenn du die Emissionen der Schiffstriebwerke abziehst und dich auf die anderen energetischen Vorgänge der Transporter beschränkst, zusätzlich die Vorgänge auf der Oberfläche Compols berücksichtigst, was kommt dann dabei heraus, he?" rief sie aufgebracht. „Männer, sage ich nur. Ihr habt Tomaten auf den Augen und Kartoffeln im Hirn. Merkt ihr nicht, daß es so gut wie keine 5-D-Impulse gibt? Wo sind die Impulse der atomaren Strukturumwandlung oder die charakteristischen Abstrahlfolgen in Richtung des Planeten?"
    „Die Abschirmungen - der Transmitter sind doch heutzutage so gut, daß man sie nicht messen kann", versuchte Notkus ihren Übereifer zu dämpfen. „Das Fehlen der Impulse will gar nichts besagen. Zudem wissen wir viel zuwenig über die Linguiden."
    Enza trat vor ihn und packte ihn am Arm. Sie riß ihn halb aus dem Sessel empor und hielt ihm die geballte Faust vor das Gesicht. „Idiot!" zischte sie. „Du hältst mich zum Narren, glaubst du, ich merke das nicht?"
    „Enza, ich ...", begann Notkus und verstummte. In seiner Kehle saß plötzlich ein Kloß, der nicht weichen wollte. Sein Schweigen stachelte Enza nur weiter an. „Ich bin enttäuscht von dir, Notkus. Nach so vielen Jahrzehnten solltest du eigentlich wissen, daß du das mit mir nicht machen kannst. Wenn du nicht sofort ein normales Verhalten an den Tag legst, werfe ich dich aus der Wohnung!"
    „Mutter!"
    Die harte Stimme ihres Sohnes ließ Enza Mansoor zusammenzucken.
    Sie wandte den Kopf in seine Richtung. „Mutter!" Diesmal klang es wesentlich weicher, aber ebenso nachdrücklich. „An der Abschirmung liegt es nicht. Es gibt einfach keine Impulse. Auch nicht in den Schiffen der Blues. Die Tentra aber besitzen Transmitter. Warum benutzen sie sie nicht? Darauf willst du doch hinaus, oder? Es ist kein einziger Transmitter im Einsatz, obwohl die Geräte die Arbeiten schneller voranbringen

Weitere Kostenlose Bücher