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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abstatteten?"
    „Es hängt mit den schlechten Erfahrungen zusammen, die wir machten. Wir dulden von eurer Seite keine Einmischung in die Angelegenheiten unseres Volkes auf Compol mehr. Die beiden Terraner sind irgendwo in den Dschungeln des Südkontinents Manyatta wilden Tieren zum Opfer gefallen. Da gibt es nichts mehr zu suchen!"
    Wie du dich täuschst! dachte Rhodan. Die Verschwundenen gehörten immerhin zu den Zellaktivatorträgern. „Du läßt uns nicht zum zweiten Planeten fliegen, Angaeta?"
    „Lingofer ist schon genug entweiht worden. Terraner bringen Unheil mit sich!" lautete die Antwort. „Dann gedulde dich einen Augenblick", bat Rhodan. „Ich will mit meinen Schiffsführern sprechen!"
    Er schaltete die Übertragung aus und wandte sich an die Abbilder Bullys und Salaam Siins auf den Monitoren sowie an Atlans Holoprojektion.
    Reginald Bull hob beschwörend die Hände. „Nur nicht nachgeben, Perry. Nicht jetzt! Ich habe diesen Kerlen von Anfang an nicht getraut. Wer weiß, was sie mit Ras und Fellmer angestellt haben. Als Eirene mit den beiden sprach, waren sie noch wohlauf!"
    „Sie haben keinen Grund, uns den Einflug zu verweigern", fügte Atlans Projektion hinzu. „Was verbergen sie vor uns? Was wissen Ras und Fellmer? Es widerspricht den Regeln der intergalaktischen Raumfahrt, friedliche Besucher abzuweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die beiden Mutanten Unfug angestellt haben."
    „Das ist verdammt wahr", schrillte Gucky an Salaam Siins Stelle aus der HARMONIE. „Am liebsten würde ich zu diesem aufgeblasenen Haarbündel rüberspringen und ihm mal ordentlich die Meinung sagen!"
    „Nichts wirst du, Kleiner!" Rhodan hatte einen Entschluß gefaßt und schaltete die Übertragung wieder ein. Angaetas Gesicht blieb reglos. Bei der Richten Behaarung war es für einen Menschen ohnehin schwer, eine Mimik festzustellen. „Wir kommen als Gäste und Freunde, Vobur Angaeta. Wir haben nicht vor, gegen die Bräuche deines Volkes zu verstoßen oder gar als Störenfriede aufzutreten. Wir sind Terraner, Mitglieder des Galaktikums. Alles, was wir von dir begehren, ist eine Besuchserlaubnis auf dem zweiten Planeten. Wir kommen, um euch um Hilfe zu bitten. Ist das so schwer verständlich?"
    „Deine Worte sind logisch und leuchten mir ein, Terraner Rhodan", erwiderte der Linguide zur Überraschung aller. „Diesmal bin ich es, der um Geduld bittet. Ich werde mich mit der Leitung der Kolonialverwaltung auf Compol in Verbindung setzen. So lange bleibst du mit deinem Verband auf dem derzeitigen Kurs!"
    „Einverstanden!" erklärte er.
    Die Verbindung brach zusammen, Perry blickte auf die Bildschirme. „Ein erster Erfolg ist das ja", sagte Bully. „Aber was kommt nun?"
    „Es ist eine Politik der kleinen Schritte, Dicker." Rhodan lächelte kaum merklich. „Ich hoffe, sie führt bei den Linguiden eher zum Erfolg als bei den Topsidern."
    Er spielte auf die derzeitigen Probleme mit den drei topsidischen Reichen an sowie auf deren Politik gegenüber den Völkern Hangays. Lag nicht der Gedanke nahe, daß die Linguiden auch in diesem Fall ihre Kunst beweisen könnten?
    Bisher hatte es noch niemand ausgesprochen. Ihre Gespräche beschäftigten sich fast ohne Unterlaß mit dem Schicksal der beiden Mutanten.
     
    *
     
    Enza fand ihren Sohn in seiner Kabine. Myles lag angezogen auf dem Bett und döste vor sich hin. Als er den Luftzug spürte, den sie verursachte, öffnete er ein Auge und sah sie an. „Ausgenüchtert?" erkundigte sie sich. „Wie kann man nur so viel synthetisches Zeug in sich hineinpumpen?"
    „Es war nicht viel", murmelte er. „Ich habe die anderen alle noch in ihre Betten gebracht. Ich bin lediglich müde!"
    „Für deine Verhältnisse war es viel, Myles. Du weißt, daß dir der Alkohol nicht guttut."
    „Schnapszahl, Mutter. Es war eine Schnapszahl." Er wälzte sich herum und richtete den Oberkörper auf. „Warum kommst du? Sind wir am Ziel?"
    „Nein. Noch nicht. Du sollst lediglich in die Zentrale kommen. Es liegt ein Anruf für dich vor!"
    „Von wem?" Myles sprang ruckartig auf. Er kam federnd auf die Beine und dehnte den Oberkörper.
    Enza wurde zornig. „Perry persönlich hat uns verständigt. Wenn du dich nicht beeilst, dann mach' ich dir Beine!"
    Myles Kantor zog es vor, auf das Anziehen seiner Stiefel zu verzichten. In Strümpfen floh er aus dem Raum und rannte durch die Wohnung hinaus auf den Korridor. Er suchte die Zentrale der ODIN auf, wo er Minuten später völlig atemlos ankam.

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