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1504 - Mordgeschichten

1504 - Mordgeschichten

Titel: 1504 - Mordgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber nachdachte, bekam ich weiche Knie. Ich hoffte stark, dass es bei diesem Einzelfall blieb und nicht noch weitere Taten geschehen würden.
    Wenig später schritt ich die Treppe hinab durch ein Spalier von Neugierigen.
    Es waren sicherlich nicht nur die Menschen anwesend, die hier im Haus lebten. Da waren auch einige von der Straße oder den Nachbarhäusern gekommen.
    Das Buch war wichtig. Es zu kaufen war bestimmt kein Problem. Dazu musste ich nur eine Buchhandlung finden.
    Allerdings ging mir noch eine andere Idee durch den Kopf, und die setzte ich in die Tat um, bevor ich zu meinem Wagen ging…
    Es war kein Traum, sondern die Wirklichkeit. Wenn ich durch die Glasscheibe des Wintergartens schaute, sah ich den in voller Blüte stehenden Magnolienbaum. Die Blüten zeigten ein herrliches Rosa, und sie waren eine Folge der warmen Witterung, die sich in der letzten Woche über der Insel ausgebreitet hatte.
    Nur hatte diese Frühlingsbotschaft nicht lange angehalten. Es war inzwischen wieder kälter geworden. Man hatte sogar Schnee angekündigt. In den höher gelegenen Teilen des Landes auf jeden Fall, in der Stadt konnte der Regen auch mit Schnee vermischt sein.
    Den Baum gab es wirklich, ebenso wie den runden Tisch vor mir, auf dem eine Tasse Kaffee stand. Ich hatte mir noch ein Croissant dazu bestellt und legte Marmelade auf die Bissstellen. So konnte ich die Warterei überbrücken und den kleinen Hunger stillen.
    Ich hatte tatsächlich den richtigen Riecher gehabt. Meine Idee war es gewesen, Bill Conolly anzurufen. Mein alter Freund war jemand, der sich in der Presselandschaft auskannte, und so war es nicht verwunderlich, dass ich bei ihm auf offene Ohren stieß.
    Er kannte die Bücher.
    »Hast du sie auch gelesen?«, fragte ich.
    »Nein. Aber ich habe in der Presse darüber einiges gelesen. Sie sind zu Bestsellern geworden.«
    »Hm.«
    »Allerdings sind sie nur für ein bestimmtes Publikum geschrieben worden, das müssen wir auch so sehen, aber sie scheinen wegzugehen wie warme Semmeln.«
    Ich wollte dann wissen, ob Bill jemanden kannte, der sie schnell besorgen konnte.
    »Da brauche ich nur eben ins Internet zu schauen. Dort sind die Inhalte angegeben. Ich drücke sie aus…«
    »… und dann treffen wir uns.«
    »Super. In deinem Büro?«
    »Nein. Ich sitze hier in einem netten Lokal mit Wintergarten und schaue ins Grüne.«
    Ich gab Bill die Adresse durch, und er versprach, in möglichst kurzer Zeit bei mir zu sein.
    Die Sache lief, ich war zufrieden. Allerdings nur für den Moment, denn ich ahnte schon, dass etwas auf mich zukommen würde, bei dem ich verdammt vorsichtig sein musste. In einem Fall wie diesem wurden Menschen manipuliert, und das war etwas, das ich überhaupt nicht leiden konnte. Ich hatte noch nie einen derartigen Doppelmörder erlebt wie diesen Tim Burton. Damit waren alle Gesetze der menschlichen Psychologie auf den Kopf gestellt worden.
    Okay, es gab Profikiller ohne Gewissen, aber die waren älter, nicht so jung wie Tim. Er wusste, was er getan hatte, und er hatte es abgeschüttelt, wie ein Baum die Blätter im Spätherbst. Er hatte es ohne Bedenken hingenommen, weil er der Ansicht war, dass es einfach so laufen musste und es vom Schicksal so bestimmt war.
    Bill hatte mir von einem Bestseller berichtet. Das bedeutete, dass diese Bücher oft gekauft worden waren. Und wenn jeder Käufer so beeinflusst werden konnte wie Tim Burton, dann lag es auch nahe, von einer Apokalypse zu sprechen.
    Was kam da noch auf uns zu?
    Zunächst mal kam ein Mensch, den ich seit langen Jahren verdammt gut kannte. Er stürmte fast in den leeren Wintergarten, sah mich, winkte und trat an die große Kaffeemaschine heran, um sich einen doppelten Espresso zu bestellen.
    »Denk an dein Herz«, warnte ich ihn, als er an meinen Tisch trat und sich auf dem zweiten Stuhl niederließ.
    »Daran denke ich immer.« Er knöpfte seine Jacke auf. Darunter trug er ein helles Wollhemd zur braunen Jeans, die auch einen Stich ins Blaue hatte.
    »Hast du alles bekommen?«, fragte ich.
    »Klar doch.« Bill griff in die Innentasche und zog einige Blätter hervor.
    Er musste sie nur noch gerade knicken und mit der Hand darüber streichen, dann konnten wir sie beide lesen.
    Es gab drei Ausdrucke. In der oberen Hälfte waren die Bücher abgebildet. Nicht nur, dass sie die gleichen Titel hatten, nur zu unterscheiden in Teil eins, zwei und drei - es kam noch etwas hinzu. Es gab auch die gleiche Graphik. Die Bücher hatten einen

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