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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, er musste sich erst umdrehen, und mitten in dieser Bewegung erwischte es ihn.
    Beide Hände, die zu harten Krallen geworden waren, rissen ihn in die Höhe. Er wollte nicht in den Himmel schweben und von dort aus in die Tiefe stürzen, um mit zerschmetterten Knochen liegen zu bleiben.
    Zum Glück war die Peitsche kampfbereit. Suko riss seinen rechten Arm in die Höhe, und er hörte hinter und über sich das Klatschen, als die Riemen trafen.
    Der Griff lockerte sich. Er rutschte hervor, und er fiel das kurze Stück nach unten. Dort kam sich Suko vor wie ein Tänzer, der die einstudierte Choreographie vergessen hatte, denn er musste seine Bewegungen zunächst mal koordinieren. Erst als er das fertiggebracht hatte, dreht er sich um.
    Die Dämonin hatte einen Volltreffer hinnehmen müssen. Wie geknickt hockte sie am Boden, die mächtigen Schwingen angelegt und den glatzköpfigen Schädel gesenkt.
    Der Inspektor konnte sein Glück kaum fassen. War seine Peitsche tatsächlich so mächtig, dass sie dieses Wesen schwer verletzt oder sogar in die Nähe des Todes gebracht hatte?
    Er zog seine Beretta.
    Als hätte Lilith es gespürt, hob sie den Kopf. Suko sah die Streifen auf ihrer Haut, die man schon als tiefe Einschnitte bezeichnen konnte. Suko kannte sich aus. Die Wunden würden nicht so bleiben, sie würden sich vergrößern und die Gestalt auseinanderreißen.
    Er wusste nicht, ob sie sprechen oder ihn verstehen konnte.
    Er versuchte es einfach.
    »Bist du Lilith? Die echte?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wer bist du dann?«
    Auch jetzt erhielt er eine Antwort. Die Dämonin riss die Arme hoch und deutete auf die Schwingen.
    »Ein Engel?«
    Sie nickte.
    Beinahe hätte Suko gelacht, denn Engel sahen normalerweise anders aus. Aber er dachte auch daran, dass er sie selbst in zahlreichen Varianten erlebt hatte.
    Er glaubte auch nicht, dass diese Gestalt gelogen hatte. Sie hielt sich bestimmt für einen Engel, und sie musste aus dem Kreis stammen, der sich um Luzifer gebildet hatte.
    Aber dieser ehemalige Erzengel hatte den großen Kampf verloren und war in die Tiefen der Verdammnis gestürzt worden. Und nicht nur er allein. Viele seiner Getreuen hatte er mitgenommen. Auch Lilith, die erste Hure des Himmels, war im gefolgt.
    Aber so wie dieser Engel sah sie nicht aus. Hier hatte sich nur jemand ihres Namens bedient, um an Menschen heranzukommen, und das war dieser Person tatsächlich gelungen.
    Es konnte sein, dass sie Lilith hatte etwas versprechen müssen, um sie wirken zu lassen. Und da war ihr eine Jane Collins gerade recht gekommen. Mit ihr hätte sie einen Trumpf gehabt.
    Für Suko waren das alles Spekulationen, aber dass er die Dämonin besiegt hatte, stand fest.
    Sie tat nichts mehr. Die beiden mächtigen Flügel waren zusammengeklappt wie zwei alte Faltschachteln. Sie lagen jetzt seitlich auf dem Boden und wirkten wie gebrochen.
    Suko wollte sichergehen und noch mal zuschlagen. Diese Dämonin war einfach zu mächtig in seinen Augen. Erst wenn sie in Stücke gehauen vor seinen Füßen lag, würde er sicher vor ihr sein.
    Er ließ es bleiben, weil er sah, dass ein Ruck durch den Körper der Gestalt ging. Es war erst der Beginn, denn jetzt richtete sie sich auf, aber das geschah nur mit ihrem Oberkörper. Sie blieb noch auf dem Boden knien, als wollte sie ihr Ende bewusst demonstrieren.
    Suko sah zu, wie sie zerfiel.
    Es war die Folge seines Schlags mit der Dämonenpeitsche, denn dort, wo die drei Riemen getroffen hatten, gab es nun größere Lücken an der Brust und auch am Kopf.
    Und dabei passierte das Gleiche wie schon oben am Ende der Treppe.
    Diesmal öffnete sich der Körper, es quollen Blutströme hervor, die sich mit der hellen und schleimigen Flüssigkeit vermischten, wobei sich in ihr die verschiedensten Gesichter abzeichneten, die Suko alle unbekannt waren. Aber er wusste trotzdem, um wen es sich handelte.
    Ihre Dienerinnen, die bei ihr ihre Zukunft gesucht hatten. Und Suko sah die Gesichter, wie sie zerflossen, aber er konnte nicht glauben, dass es nur an seiner Peitsche lag. Da musste noch etwas passiert sein.
    Er kam nicht mehr dazu, näher darüber nachzudenken, denn wie aus dem Nichts entstand über der vergehenden Gestalt eine braune Wolke, die nicht dort blieb. Sie bewegte sich weiter, sie erreichte Suko, und er sah, dass sich die Welt um ihn herum zusammenzog.
    Es wurde alles anders. Die Welt, die bisher von dämonischen Kräften zusammengehalten worden war, brach zusammen, und Suko geriet mitten

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