Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in seiner Zelle fühlte. Er legte sich hin und verschränkte die Hände locker hinter dem Kopf.
    Überhaupt gab er sich sehr entspannt. Darauf deutete auch sein Lächeln hin, das die Lippen noch breiter machte.
    Er führte uns vor, das stand fest. Und ich konnte es ihm nicht mal übel nehmen, denn nicht er wollte etwas von uns, sondern umgekehrt. Wir waren zu ihm gekommen. Genau das ließ er uns spüren, und so schaute er uns auch an.
    »Da die erste Plauderei vorbei ist, möchte ich gern wissen, warum mich die Lady Staatsanwältin besucht. Reut es dich, dass du mich in den Knast gebracht hast?«
    Ich hatte versprochen, Purdy das Feld zu überlassen, denn schließlich ging es um sie. Deshalb griff ich auch nicht ein, als sie einen Schritt auf das Bett zuging und dabei den Killer nicht aus den Augen ließ.
    »Ich bin gekommen, um mit dir über den Ring zu sprechen.«
    »Ah, das hatte ich mir gedacht. Wie gefällt er dir?«
    »Er gefällt mir so gut, dass ich ihn wieder loswerden möchte. Hast du mich verstanden? Ich will ihn loswerden. Ich will damit nichts mehr zu tun haben, verdammt.«
    Jetzt staunte der Killer. Und er tat es übertrieben. »Aber ich bitte dich, meine Liebe, warum hast du ihn erst angenommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Purdy war ehrlich gewesen, und daran hatte dieser Typ seinen Spaß. Er klatschte einige Male in die Hände, er lachte sehr schrill und wiederholte die Antwort.
    »Sie weiß es nicht, ach je, sie weiß es nicht! Da muss wohl etwas schiefgelaufen sein.«
    Purdy war ehrlich. »Ja, das ist es auch. Ich gebe es zu. Es ist etwas schiefgelaufen. Sogar eine ganze Menge. Ich kenne mich selbst nicht mehr. Ich weiß nicht, weshalb das passiert ist. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich überrumpelt wurde. Etwas anderes ist wirklich nicht möglich.«
    »Das tut mir sehr leid. Was soll ich machen?«
    Er lachte wieder und gab damit preis, dass er gar nicht daran dachte, etwas zu unternehmen. Er wollte sein Ding durchziehen. Price hatte verloren und stand trotzdem auf der Seite des Siegers. Jetzt richtete er sich auf und winkte Purdy zu sich heran. »Komm doch näher. Bitte, komm zu mir. Ich warte auf dich. Du musst dich nicht genieren. Es ist alles gut. Ich möchte mir den Ring noch mal anschauen.«
    Purdy zögerte. Sie wusste verdammt gut, dass sie am Ende der Fahnenstange stand, deshalb drehte sie auch kurz den Kopf, um mich anzuschauen.
    Ich nickte ihr zu. Es war besser, wenn sie das tat, was der Mörder wünschte.
    Und so schritt sie auf ihn zu. Es war nicht leicht für sie. Das sah ich ihren Bewegungen an, und sie blieb stehen, als sie eine günstige Position erreicht hatte.
    »Ein schöner Ring.«
    »Ich denke da anders.«
    »Ach! Sieht er nicht gut aus?«
    »Im ersten Moment schon. Aber er ist nichts für mich. Ich habe das Geschenk in einem Anfall von geistiger Umnachtung angenommen. Ich habe mir den Ring über den Finger gestreift, doch jetzt will ich ihn wieder loswerden. Er passt nicht zu mir.«
    »Oh, was muss ich da hören? Er passt nicht zu dir! Welch schreckliche Aussage! Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich brauche ihn mir nur anzusehen, um dir zu sagen, dass er perfekt passt. Ja, Purdy, er ist für dich wie gemacht.«
    »Nein!«, erklärte sie scharf. »Er ist anders als normale Schmuckstücke. Sie kann man abnehmen, ihn nicht. Und genau das ist der große Unterschied. Also möchte ich, dass du ihn mir wieder abnimmst. Ich denke, dass dies nicht zu viel verlangt ist.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Nein, das kann ich nicht. Er gehört dir, und er ist wie für dich gemacht. Daran solltest du denken. Es kann sogar sein, dass er für dich gemacht ist, meine Freundin. Denn ich möchte dich daran erinnern, dass du schon ein erstes Leben hinter dir hast. Und das in einem fremden Kontinent, der längst versunken ist. Kann es nicht sein, dass du dort diesen Ring schon mal getragen hast?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Arnos Price kicherte. »Denk nach, Frau Staatsanwältin. Denk bitte genau nach.«
    »Ich habe keine Ahnung, verdammt noch mal! Alles liegt zu weit zurück. Atlantis…« Sie überlegte und nickte dann heftig. »Ja, ich weiß, dass es für mich eine Zeit in Atlantis gegeben hat. Die aber ist vorbei. Ich wünsche sie mir auch nicht mehr zurück, verdammt!«
    »Reg dich nicht auf, Purdy. Es ist alles okay. Du hast den Ring, und damit bist du in eine neue Phase deines Lebens eingetreten.«
    »Ich will ihn nicht!«
    »Doch, du musst ihn akzeptieren. Er gehört

Weitere Kostenlose Bücher