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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abrufen kann. Das solltest du wissen.«
    »Warum lügst du?«
    »Ich lüge nicht!«, flüsterte sie scharf.
    »Ha, das weiß ich besser. Es ist ein herrliches Spiel. Du solltest endlich deinen Geist öffnen und daran denken, wem du den Ring abgenommen hast.«
    Purdy blieb hart. »Ich kenne ihn nicht!«
    »Doch, du hast ihn schon gesehen. Er ist zu dir gekommen. In der letzten Nacht. Da hat er dich besucht. Er ist unterwegs, um sich den Ring zurückzuholen.«
    »Das Scheusal?«
    »Nein, er heißt anders. Er ist der Finstere, der in den Tiefen der Höhlen gelebt hat. Ein mächtiger Dämon aus den Urzeiten, der sich Atlantis als seine Heimat ausgesucht hat. Er war der Herrscher in seinem Gebiet, und ihm hat der Ring gehört. Er war es, der ihm die Kraft gab, aber dann bist du gekommen…«
    »Und ich soll ihn gestohlen haben?«
    »Ja, denn dieser Ring hat die Menschen schon immer fasziniert. Dich hat es in die Höhlen getrieben. Du bist als Kriegerin unterwegs gewesen. Du hast die Höhlen gefunden, und du hast dich auch getraut, dich in die Nähe des Finsteren zu begeben. Du hast ihn in der Höhle liegen sehen, und du hast ihm den Ring gestohlen. Er gehört an seinen Finger, nicht an deinen, denn er ist der Kraftquell. Er ist Blut und Feuer zugleich, das aus der Urzeit stammt. Der Finstere nahm ihn an sich, denn für ihn war der Ring der Lebensborn. Aber du hast ihn gestohlen.«
    Purdy war erregt. Sie konnte nicht mehr auf der Stelle stehen bleiben. So ging sie in der Zelle hin und her.
    »Ich habe meinen Tod erlebt«, erklärte sie dann mit scharfer Stimme und schnell gesprochenen Worten. »Ich ließ im Pfeilhagel meiner Gegner mein Leben, aber ich weiß auch, dass ich den Ring zu dieser Zeit nicht mehr trug, denn daran hätte ich mich erinnert.«
    »Stimmt.«
    »Und wo war er?«
    Wie ein kleines Kind klatschte der Killer in die Hände. In seinen Augen war die Antwort bereits zu lesen, aber Purdy fragte trotzdem noch mal nach. »Dann hast du ihn besessen?«
    »Ja, Purdy Prentiss, das habe ich. Ich wollte ihn auch besitzen, nur bist du mir zuvor gekommen. Aber ich habe dich nie aus den Augen verloren bei deiner Wanderschaft durch das Land. Du bist eine gute Kämpferin gewesen, du hast dein Leben oft genug verteidigen müssen, und es fiel dir leicht, denn der Ring gab dir Stärke. Du hast dich aufgeschwungen zu einer Kämpferin. Man wählte dich. Man vertraute deiner Kraft. Es war einfach großartig, was du da geschaffen hast. Der Ring machte dich zu einer mächtigen Person. Blut und Feuer, das ist es gewesen, was dich leitete, und du bist diesem Weg gern gefolgt. Ich aber auch. Ich habe dich beneidet. Ich gehörte zu einer Gruppe von Menschen, die nicht in den blühenden Städten lebte, die es auch gab. Wir hausten draußen, aber wir waren nicht primitiv. Wir sind in der Nacht in die Städte geschlichen und haben uns die Lehrer geholt. Wir entführten sie, damit sie uns ihre Lehren beibrachten, und das haben sie auch getan. Wir konnten uns auf sie verlassen, weil wir sie dazu gezwungen haben. So gelangten wir, die Primitiven, an ihr Wissen, und wir erfuhren auch von den mächtigen Dämonen und ihren Helfern. Aber uns war auch klar, dass es dieses Land nicht ewig geben würde. Man sprach bereits in gewissen Kreisen vom Untergang, und da wollten wir nicht dabei sein. Auf keinen Fall«, flüsterte er scharf. »Nein, wir wollten schon vorher weg, und wir bereiteten alles vor.«
    »Da hast du dir den Ring geholt.«
    »Ja, ich erwischte dich in einer schwachen Stunde. Ich habe ihn dir gestohlen. Du hast mich nicht gesehen, und du konntest nicht einmal ahnen, wer dir den Ring wegnahm.«
    »Und warum habe ich ihn jetzt wieder?«
    »Das ist leicht zu beantworten. Es ist mir zu gefährlich gewesen. Du und ich, wir gehören zu den wenigen Menschen, die den Untergang von Atlantis überlebt haben. Das heißt, wir sehen nicht so aus, wie wir damals ausgesehen haben, wir stecken ja in anderen Körpern, aber unsere Seelen oder wie immer du es nennen willst, sind gleich geblieben.«
    »Und der Ring?«, flüsterte die Staatsanwältin. »Hat er diese Zeit auch überstanden?«
    »Ja, das hat er. Ich habe es erlebt. Aber er befand sich nicht bei mir, ich musste ihn in meinem neuen Leben erst suchen. Man hat ihn gefunden. Es waren die Tiefsee-Archäologen, die ihn bei den Schätzen fanden, die einstmals in den Schatzkammern der Stadt Alexandria gelegen haben. Alexandria ging ebenfalls unter. Aber die Schätze lagern noch auf dem Meeresgrund,

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