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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannst die Menschen nicht ändern.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Vor uns öffnete sich das Tor. Es rollte nach rechts, und wir sahen eine Schleuse vor uns, umgeben von zwei hohen Betonwänden. Wir rollten hinein und sahen die ersten Wärter, die links aus einer Tür traten. Sie waren zu zweit, überprüften unsere Ausweise, schauten im Wagen nach und ebenfalls im Kofferraum.
    »Das ist Vorschrift«, wurde uns erklärt.
    Nach der Kontrolle öffnete sich ein weiteres Tor, und so konnten wir in einen Hof fahren und unseren Wagen in eine der Parktaschen lenken, von denen es einige leere gab.
    Wir stiegen aus. Zwei Wärter standen an unserer Seite. Männer mit kalten Augen und starren Gesichtern. Sie erinnerten mich an Soldaten.
    Wir wurden in den Kontrolltrakt geführt, zeigten dort unsere Ausweise, und man war wenig angetan davon, als man meine Waffe entdeckte.
    »Die müssen Sie abgeben, Sir!«
    »Nein!«
    Mit einer solchen Antwort hatten sie nicht gerechnet. Die hatten sie wohl auch noch nie bekommen. Sie schauten recht dumm aus der Wäsche.
    Ich präsentierte ihnen meinen Sonderausweis. Danach musste erst mal ein Telefongespräch mit dem Direktor geführt werden.
    In der Zwischenzeit schauten wir uns die kahlen graugrünen Wände an und erhaschten hin und wieder einen Blick auf die Monitore, auf deren Bildschirmen sich das Geschehen abspielte, das innerhalb der Mauern zum normalen Alltag gehörte.
    Der Direktor wurde über sein Handy erreicht und war bereits auf dem Weg zu uns. Wir mussten nicht mal eine Minute warten, dann betrat er den Raum und schaute sich kurz um.
    Der Mann hieß Arthur Goodrich und war seit fünf Jahren Chef dieser Anstalt. Ich schätzte ihn auf gut fünfzig Jahre. Sein schmales Gesicht zeigte auf den Wangen dunkle Bartschatten. Graue Augen, eine kräftige Nase und eine hohe Stirn. Das Haar hatte er nach hinten gekämmt. Es zeigte die erste grauen Strähnen.
    Purdy Prentiss war ihm bekannt. Von mir hatte er zumindest gehört. Er wurde sofort mit dem Problem konfrontiert, dass ich meine Waffe nicht abgeben wollte.
    »Es ist Vorschrift, Mr Sinclair.«
    »Das weiß ich. In diesem speziellen Fall möchte ich meine Waffe gern behalten.«
    »Wieso speziell?« Er hatte sich mit dieser Frage an die Staatsanwältin gewandt.
    »Glauben Sie mir, Mr Goodrich, es ist wichtig, dass Mr Sinclair seine Waffe behält.«
    »Für wen?«
    »Es geht um Ihren Insassen. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Arnos Price hat sich bisher tadellos benommen.«
    »Das muss nicht heißen, dass es auch so bleibt. Es ist wirklich äußerst wichtig, dass Mr Sinclair seine Waffe behält.«
    »Haben Sie auch eine?«
    »Nein.«
    Bevor der Chef weiterhin darüber nachdenken konnte, erkundigte ich mich nach Suko, dessen Besuch auch angekündigt worden war.
    »Ihr Kollege ist schon da. Er wartet in der kleinen Kantine unserer Mitarbeiter. Wollen Sie ihn sprechen?«
    »Später. Sagen Sie ihm, dass wir eingetroffen sind. Hat er denn seine Waffe behalten?«
    »Ja, aber er wird sie übergeben müssen, wenn er den Trakt der Gefangenen aufsucht. So haben wir es abgemacht.«
    Mir ging die Sturheit des Mannes auf die Nerven. »Versuchen Sie lieber nicht, ihm die Waffe abzunehmen. Ich gebe Ihnen dazu keine weitere Erklärung. Aber noch etwas ist wichtig.«
    »Und was, bitte?«
    »Es kann in diesem Zuchthaus zu Vorgängen kommen, die für Sie nicht zu erklären sind. Behalten Sie dann vor allen Dingen die Ruhe, und schärfen Sie das auch Ihren Leuten ein.«
    Der Direktor runzelte die Stirn. »Ich habe einiges von Ihnen gehört, Mr Sinclair. Sie werden wohl nur zu speziellen Fällen herangezogen. Aber denken Sie daran, dass in diesem Haus ich der Chef bin.«
    »Das sollen Sie auch bleiben.«
    »Dann ist es gut.«
    Ich lächelte ihn kalt an. »Und jetzt möchten wir den Gefangenen sehen. Mehr nicht.«
    »Er befindet sich in seiner Zelle«
    »Dann lassen Sie uns hinbringen.«
    »Ich dachte eher an den Besucherraum.«
    »Nein, es soll die Zelle sein!«, erklärte Purdy Prentiss mit harter Stimme, als wäre sie dabei, ein Plädoyer zu halten: »Gut, ich füge mich. Ich behalte mir allerdings Schritte vor.«
    »Tun Sie das.«
    Zwei Wärter eskortieren uns. Wir durchliefen ein Labyrinth, in dem man depressiv werden konnte. Hier war man lebendig begraben.
    Stahltüren. Türen mit Gittern. Ein Boden, der aus Metall bestand und den Hall der Schritte vorausschickte. Die Zellentüren mit den Schlössern.
    Hier lief nichts mit Elektronik ab, hier taten

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