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1508 - Der Templerjunge

1508 - Der Templerjunge

Titel: 1508 - Der Templerjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ansprechen, um nichts herbeizureden, für das es keine Beweise gab. Es war auch nicht nötig, denn Suko blieb nicht lange im Zelt. Wenig später tauchte er wieder auf und kam mit langen Schritten auf uns zu. Seinem Gesicht war nichts anzusehen, aber er wartete mit einer Überraschung auf, als er erklärte, dass Marita Kovec die Kugel zerstört hatte.
    Imre staunte und fragte: »Warum hat sie das getan?«
    »Ich kann es nachvollziehen«, sagte Suko. »Deine Mutter war nervlich recht down, aber sie wollte ihre Umgebung nicht verlassen. Sie hat die Kugel zerschmettert, weil sie darin die Gestalt deines Vaters gesehen hat. Und das konnte sie nicht fassen. Das war zu viel für sie. Sie muss das Böse gespürt haben und hat es zerstört.«
    In den folgenden Sekunden sprach niemand von uns. Aber der Junge zitterte leicht. Auch der dünne Schweißfilm war auf seinem Gesicht zu sehen.
    Ich wollte Imre trösten, aber Suko kam mir zuvor. »Du musst dir um deine Mutter keine Sorgen machen«, erklärte er, »ihr ist nichts passiert. Es ist alles okay. Sie ist auch nicht verletzt, und ich habe ihr versprochen, dass wir sie beschützen werden.«
    »Danke. Hoffentlich können Sie es auch.« Imre schien immer noch irgendwie neben sich zu stehen. Leider konnten wir ihm nicht helfen. Nur er besaß eine bestimmte Gabe, die im Moment ein wenig verkümmert war, denn er konnte uns nicht sagen, was auf uns zukommen würde.
    Aber dass etwas unterwegs war, stand für mich fest.
    Er ging weiter, ohne uns etwas zu sagen. Wir wollten nicht den Eindruck erwecken, als wären wir seine Leibwächter, deshalb rahmten wir ihn auch nicht ein, sondern schritten hinter ihm her. Er ging auf die andere Seite der Budengasse zu.
    Niemand nahm groß Notiz von uns. Aber wir stellten fest, dass sich der Rummel noch mehr bevölkert hatte. Bei diesem Wetter hatte es vor allen Dingen die Kinder nicht in den Wohnungen gehalten. Einige Jungendliche mischten sich auch unter das Publikum. Sie fielen meist durch ihr Gehabe und ihre Kleidung auf.
    Imre versuchte sich so normal wie möglich zu benehmen. Er hatte die Hände in den Taschen seiner Hose vergraben und schlenderte so locker über den Rummel.
    Mal sprach er mit einem Bekannten, blieb an der Schießbude stehen, an der kaum Betrieb herrschte und die Besitzerin, eine Frau mit knallroten Haaren, einen Sandwich kaute, wobei sie Imre angrinste und mit vollem Mund eine Frage stellte.
    »Hat deine Mutter das schöne Wetter auch vorausgesagt?«
    »Nein, das war der Wetterbericht.«
    »Da bin ich ja zufrieden.«
    »Okay, bis später.«
    Imre setzte seinen Weg fort. Wir gingen nicht wieder auf die andere Seite der Budenstraße, sondern blieben im Schatten dieser Seite.
    Ein kleines Karussell für Kinder, eine ebenfalls für Kinder konstruierte Schiffsschaukel, an der die Kleinen mit ihren Müttern Schlange standen, und wir sahen auch die große Plattform eines Auto-Scooters. Ihn hatten die Jungendlichen in Besitz genommen. Da sich hier nur wenige Besucher eingefunden hatten, hatten sie auf der Fahrfläche viel Platz.
    Der Junge blieb stehen und konzentrierte sich auf die fahrenden Wagen.
    Dabei sah er sehr nachdenklich aus.
    »Was hast du?«, fragte ich ihn.
    »Er kommt.«
    »Wer?«
    »Er ist unterwegs.«
    Das kannte ich schon. Jetzt wollte ich wissen, ob er sich nicht konkreter ausdrücken konnte.
    Imre presste seine Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich kenne die Gefahr nicht, aber sie ist sehr groß. Zu groß für uns alle. Das weiß ich.«
    Ich ließ mich etwas in die Hocke sinken, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein.
    »Du weißt viel, Imre. Das akzeptiere ich auch. Aber mich würde interessieren, woher du das alles weißt. Wer hat dir das gesagt? Kannst du mir darauf eine Antwort geben?«
    »Mein Vater hat Kontakt aufgenommen. Ich spüre ihn. Und er ist nicht freundlich. Er ist in meinem Kopf, und er will, dass ich von hier fliehe, Mr Sinclair. Ich soll weglaufen. Wenn ich es nicht tue, könnte ich sterben. Aber das will er nicht, denn er will mich zu sich holen. Ja, verdammt, er will mich haben. Ich soll nicht mehr bei meiner Mutter bleiben. Er hat lange genug gewartet.«
    »Okay, das ist schon klar. Aber kannst du mir sagen, wie er kommt? Was er vorhat?«
    »Nein.«
    »Hat er auch etwas von deiner Mutter gesagt?«
    »Nein, das hat er nicht. Er will einfach nur, dass ich von hier weggehe.«
    Imre atmete leicht stöhnend auf. Er starrte nur nach vorn, aber da gab es nichts zu sehen. Zumindest nicht für

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