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1508 - Der Templerjunge

1508 - Der Templerjunge

Titel: 1508 - Der Templerjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn richtig wahrzunehmen.
    Er hatte einen Blick, der durch ihn hindurchging, und sprach mit Flüsterstimme von einem Jungen, der ihm erschienen war und ihm erklärt hatte, den Zug zu stoppen.
    »Wie bitte?«
    »Ja, Frank, das war so!«
    Haggerty drehte den Kopf, damit er mich anschauen konnte. Unglaube stand in seinem Blick.
    Ich wollte wissen, was tatsächlich passiert war.
    Zunächst musste der Lokführer beruhigt werden. Ich sprach ihn an, sagte meinen Namen und fügte auch meinen Beruf hinzu. Der Begriff Scotland Yard hinterließ bei ihm kein positives Echo, denn er hob nur die Schultern an und meinte: »Hier kann mir auch keine Polizei helfen.«
    »Sagen Sie das nicht.«
    Ossy nahm seine flache Mütze ab und wischte über die fast kahle Kopfplatte. Sein Gesicht sah eingefallen aus, die Augen zeigten einen flackernden Blick, und dann fragte er: »Wollen Sie wirklich alles wissen, Mister?«
    »Das wäre gut.«
    »Aber Sie werden mich auslachen und mich in eine Nervenheilanstalt bringen lassen.«
    »Das warten wir erst mal ab.«
    »Ja, ist gut.« Er holte tief Luft, dann blies er sie aus. Er musste noch etwas aus seiner Thermoskanne trinken. Erst danach fing er an zu reden.
    Die Ereignisse lagen erst kurze Zeit zurück, und so hatte er noch nichts vergessen und konnte sich alles von der Seele reden. Ich war es gewohnt, Menschen, die etwas Wichtiges zu sagen hatten, nicht zu unterbrechen, und so hielt ich es auch hier.
    Nicht nur ich hörte gebannt zu, das Gleiche galt auch für Frank Haggerty, aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und ein gewisses Staunen, vermischt mit Unglauben, war daraus zu lesen. Es war auch so gut wie unglaublich, was uns Haggerty zu berichten hatte, und so hätte auch ich nur den Kopf geschüttelt, wäre ich einem normalen Beruf nachgegangen und wäre diese Reise normal gewesen.
    Aber das war sie nicht. Ich hatte so etwas wie eine Warnung von einem Unbekannten erhalten, und alles wies darauf hin, dass dieser Unbekannte mit dem etwa zwölfjährigen Jungen identisch war, der dem Lokführer erschienen war.
    Er zitterte noch immer und schwitzte stark, als er mit leiser Stimme sagte: »Ja, jetzt wissen Sie alles.«
    Haggerty schaute mich an und sagte: »Sie sind der Polizist, Sir. Sagen Sie was.«
    »Es ist schon seltsam.«
    »Glauben Sie ihm denn?«
    »Warum sollte Ihr Kollege gelogen haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich habe nicht gelogen!«, brachte Ossy Stuart keuchend hervor. »So etwas käme mir nie in den Sinn. Ich habe diesen Jungen gesehen, und ich habe auf seinen dringenden Rat hin den Zug hier auf freier Strecke angehalten. Über den Grund kann ich Ihnen nichts sagen. Da muss ich passen.«
    »Oder bist du übermüdet gewesen, Ossy? Vielleicht hast du Halluzinationen gehabt?«
    »Nein, die hatte ich nicht. Es hat den Jungen gegeben, verflucht, und ich weiß nicht, warum ich…«
    Es passierte vor uns. Und wir wurden davon überrascht. Wie weit der Vorgang entfernt war, konnten wir nicht sagen, aber uns erreichte der dumpfe Knall eine Explosion.
    Sofort schauten wir nach vorn.
    Bisher war die Nacht dunkel gewesen. Das war auch jetzt noch der Fall, doch an einer bestimmten Stelle nicht mehr. Da wurde sie von einem gelbroten Feuerball zerrissen, der der Explosion gefolgt war. Er war die brutale Folge eines Anschlags, und ich merkte, dass ich ebenso starr stand wie die beiden anderen Männer, nur nach vorn schaute und diese rotgelbe Masse sah, die da in den Himmel quoll und an den Seiten von einem dichten Rauchschleier eingehüllt wurde.
    Dieses Bild hielt sich noch für die Dauer einiger Sekunden in der Dunkelheit, dann verlor es an Kraft, und die Feuerwolke sank in sich zusammen.
    Wir hörten auch nichts mehr, aber wir wussten, dass nicht weit von uns entfernt etwas passiert war, das man mit einem Anschlag vergleichen konnte.
    »Wir haben verdammt großes Glück gehabt«, sagte ich mit leiser Stimme. »Ich denke, dass es uns ohne diese Warnung des Jungen erwischt hätte. Und ob es in diesem Zug Überlebende gegeben hätte, wage ich zu bezweifeln. Der Junge hat uns das Leben gerettet, und ich bin froh, dass Sie…«, mein Blick traf den Lokführer, »… auf ihn gehört haben. Dazu können wir uns nur gratulieren.«
    »Ja«, brachte er mühsam hervor, »das meine ich auch. Wir haben heute noch mal Geburtstag gehabt.«
    Er konnte nicht mehr sagen, denn erst jetzt erwischte ihn der Schock. Er sackte auf seinem Sitz zusammen und presste die Hände gegen die Augen.
    Ich konnte ihn

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