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1509 - Standbild des Grauens

1509 - Standbild des Grauens

Titel: 1509 - Standbild des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas mehr als eine Stunde, die allerdings nahmen wir in Kauf und freuten uns anschließend über ein perfektes Flugwetter, denn es gab diesen herrlichen blauen Himmel, der wie ein starres Meer über uns lag, nur hin und wieder von leichten Wolkenstreifen bedeckt, als wollten sie der Ersatz für Schiffe sein.
    Die Aussicht wurde uns trotzdem irgendwann langweilig, und so machten wir das Beste aus der Heise. Wir schlössen die Augen und schliefen trotz des Lärms, der den Innenraum erfüllte, ein.
    Rechtzeitig vor der Landung wachten wir auf. Da befand sich der Hubschrauber bereits im Sinkflug. Am Boden sahen wir die Anlagen des Stützpunkts und nicht weit davon entfernt die Anlegestelle der Autofähre, die nach Dublin führte.
    »Na, wie fühlst du dich, John?«
    »Wie frisch gebadet. Entspannt.«
    »So muss das auch sein.«
    Mit uns waren noch einige Soldaten an Bord, die ebenfalls ein Nickerchen gemacht hatten und sich dann losschnallten, als die Maschine mit ihren langen Kufen aufgesetzt hatte.
    Wir ließen die Soldaten aussteigen und folgten ihnen mit langsamen Schritten. Das heißt, wir wollten über das Rollfeld laufen, wurden jedoch von einem Offizier aufgehalten. Der Mann trug eine Sonnenbrille, hielt sich so aufrecht wie ein Zeigestock und berichtete, dass alles für uns vorbereitet sei.
    Wir mussten nur noch den Empfang des Fahrzeugs unterschreiben.
    »Was haben Sie denn für uns herausgesucht?«, fragte Suko.
    »Einen Jeep. Können Sie den fahren?«
    Suko nickte.
    »Das ist gut, Sir.«
    Es gab kein großes Hin und Her mehr.
    Wenig später konnten wir die Basis verlassen.
    Natürlich hatte sich Suko nicht nehmen lassen, den Jeep zu lenken. Ein GPS-System gab es in dem Fahrzeug nicht, wir mussten uns auf eine Inselkarte verlassen und hatten den Ort Bodorgan schnell gefunden. Es führte keine direkte Straße hin, dafür dicht daran vorbei, und wahrscheinlich war es besser, dass wir mit einem Geländewagen unterwegs waren. Auch der Steinbruch war eingezeichnet, und so waren wir beide gespannt darauf, ob Justine Cavallo uns über den Weg laufen würde. Es konnte auch möglich sein, dass wir schneller gewesen waren, aber das alles würde sich schon noch herausstellen.
    Wir fuhren an Ortschaften vorbei, deren Namen wir noch nie zuvor gehört hatten und wohl auch nie mehr hören würden. Es war für uns ein Vorteil, dass wir immer in der Nähe der Küste bleiben konnten und nicht quer über die Insel mussten.
    In der Nähe von Bodorgan veränderte sich die Landschaft ein wenig. Sie wurde kantiger, felsiger. Das roch schon nach einem Steinbruch.
    Von einem malerischen Dorf konnte man nicht sprechen. Man hatte hier viel Platz und ihn auch genutzt. Die Häuser standen mal parallel, mal versetzt zueinander, und zwischen ihnen befanden sich große, mit Rasen bedeckte Flächen, die nur teilweise eingezäunt waren. Wir fanden keinen konkreten Hinweis auf den Steinbruch, also mussten wir uns nach ihm erkundigen. Suko kam damit nicht zurecht. Er schüttelte den Kopf, bevor er sagte: »Normalerweise gibt es immer Hinweisschilder.«
    »Man kann sie abmontiert haben.«
    »Und warum?«
    »Keine Ahnung.« Ich faltete die Karte zusammen und steckte sie weg.
    »Vielleicht will man nicht mehr daran erinnert werden, dass hier mal gearbeitet worden ist.«
    »He, das ist eine verdammt dünne Erklärung.«
    »Weiß ich. Hast du eine bessere?«
    »Nein. Oder doch. Möglicherweise ist das Gebiet den Menschen nicht ganz geheuer. Denk nur daran, was wir zu finden hoffen.«
    »Das kann auch der Fall sein.«
    Wir suchten nach einem Zentrum in Bodogran und fanden es dort, wo es einige Läden gab. Ein Geschäft bot Lebensmittel an, aber auch andere Dinge des täglichen Bedarfs wie Kleidung und Schuhe.
    Suko stoppte den Jeep vor dem Geschäft. Auf der Straße hielten sich nur wenige Menschen auf, die aber hatten unsere Ankunft sehr wohl registriert und beobachteten, wie wir ausstiegen und auf die Tür des Ladens zugingen. Auf ihr klebte ein buntes Plakat. Es war die Werbung für ein großes Feuerwehrfest in einem Nachbarort.
    Drei Frauen standen zusammen und schnatterten um die Wette. Sie sprachen gälisch, verstummten aber, als sie uns eintreten sahen.
    Eine Frau trug einen weißen Kittel. Ihr graues Haar war hochgesteckt.
    Sie fixierte uns scharf. Mit sicherem Blick hatte sie wohl festgestellt, dass wir keine Kunden waren.
    Wir hatten auch vor dem Eintreten den Namen der oder des Inhabers über der Tür gelesen, und so sprach ich die Frau im

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