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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinem Wurf immerhin, daß das Untier von meinem Freund abließ.
    Der Ex-Dämon blieb liegen. Das Skelett riß den Schädel hoch und schwang ihn zornig hin und her. Es wandte sich mir zu. Ich übersprang zwei Risse und sah im dritten Shavenaar leuchten. Ohne lange zu überlegen, warf ich mich auf den Bauch und streckte die Hand nach dem Höllenschwert aus, aber mein Arm war zu kurz.
    Ich mußte weiter vorrutschen. Dadurch erhöhte sich die Gefahr, daß ich in den Erdriß fiel.
    Der Boden bebte unter den stampfenden Schritten des Ungeheuers. Ich brauchte nicht hinzusehen, wußte auch so, daß mir die Knochenbestie rasch näherkam. Ich spürte es an der Vibration der Erde. Ich stützte mich an der gegenüberliegenden Spaltenwand ab und tauchte so tief wie möglich hinunter.
    Endlich bekam ich Shavenaar zu fassen.
    Ich riß es hoch. Feuer schoß mir entgegen. Ich entging ihm mit großer Mühe. Die enorme sengende Hitze nahm mir den Atem. Ich sprang auf und rannte nach links, denn von rechts kam der knöcherne Echsenschwanz auf mich zu. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß sich Mr. Silver schwerfällig aufrichtete. Der Ex-Dämon war angeschlagen. Zum Glück war ich es nicht. Mein Schwertstreich traf das offene Maul des Ungeheuers.
    Leider nur mit der Breitseite.
    Dennoch knickten die Vorderbeine des Monsters ein. Da war ein Felsen – wie ein Schemel sah er aus. Ich sprang auf ihn, stieß mich ab und sprang auf den Knochenrücken des Drachen, genau hinter den Schädel. Mit beiden Händen schwang ich Shavenaar hoch, und im nächsten Moment ließ ich das Höllenschwert niedersausen.
    Meine ganze Kraft legte ich in diesen Beidhandschlag, der seine Wirkung nicht verfehlte. Shavenaar schlug den Skelettschädel entzwei. Vernichtet brach das Untier zusammen, so schnell, daß ich mich darauf nicht vorbereiten konnte und kopfüber dem Boden entgegenstürzte. Ein Glück, daß ich gelernt hatte, richtig zu fallen. Ich verletzte mich nicht und war nach dem Sturz gleich wieder auf den Beinen.
    Das Skelett knisterte und knackte, fiel auseinander und rieselte wie Asche auf den Boden.
    »Man könnte fast meinen, daß du besser mit dem Höllenschwert umgehen kannst als ich«, sagte Mr. Silver.
    »Gelernt ist gelernt. Wie geht es dir?«
    »Ich bin noch ein bißchen lahm, aber das gibt sich bald wieder.«
    »Dich kann man aber auch wirklich keine fünf Minuten aus den Augen lassen«, sagte ich mit gespieltem Vorwurf.
    »Ich werde mich bessern.«
    »Daran tust du gut«, sagte ich.
    »Du hast etwas verloren. Es lag dort drüben«, sagte der Ex-Dämon und gab mir meinen Diskus.
    »Hier, dein Finderlohn«, sagte ich und drückte ihm das Höllenschwert in die Hand. »Wo sind die anderen?« wollte ich wissen.
    Der Hüne hob die Schultern. »Wir sind allein – Shavenaar und ich.«
    »Jetzt nicht mehr«, korrigierte ich meinen Freund.
    Er erzählte mir, was sich hier vor meinem Eintreffen ereignet hatte, und dann erfuhr er, was ich erlebt hatte. Boram und Meate betraten den Felsenkessel, was nun ungefährlich war.
    »Da sag einer, wir hätten keine Schönheiten auf der Silberwelt«, bemerkte Mr. Silver grinsend, als er Meate erblickte.
    »Habe ich nie behauptet. Auch Otuna ist eine bemerkenswerte Schönheit, aber auch brandgefährlich.«
    Boram machte uns darauf aufmerksam, daß die Sklavenjäger jeden Moment eintreffen konnten.
    Ich ließ meinen Blick kreisen. »Hier können wir nicht raus.«
    »Also müssen wir kämpfen«, sagte Meate.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Mr. Silver. »An einer Stelle können wir aus dem Kessel klettern.«
    Meate war gegen eine Flucht, aber ich wollte keine Kräfte an die Sklavenjäger vergeuden. Schließlich wußte keiner von uns, was wir noch alles vor uns hatten. Deshalb war es vernünftiger, mit den Kräften hauszuhalten und sie nicht Meates Rachegelüsten zu opfern.
    Ich hörte das Stampfen der Reittiere. Mr. Silver hob Meate hoch, sie fing an zu klettern. »Jetzt du, Tony«, sagte der Ex-Dämon.
    Ich wollte ihm den Vortritt lassen, doch er lehnte ab. Der Ex-Dämon folgte uns. Wie Boram es anstellte, vor uns oben zu sein, weiß ich nicht. Er war auf jeden Fall schon da, als sich Meate über die Felsenkante schob.
    Unten ritten die Sklavenjäger in den Kessel. Es ließ sich nicht vermeiden, daß sie mich und den Ex-Dämon entdeckten. Aus ihren Augen rasten rote Feuerlanzen. Sie wollten uns damit von der Felswand runterholen.
    Mich erwischten sie nicht mehr, denn ich brachte mich mit einem letzten raschen

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