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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wilder Krieger, aber Mortimer Kull hielt sich für klüger. Es kam nicht immer auf Mut und Kraft an. Oft erreichte man mit List und Tücke viel mehr. Ein Bündnis mit Loxagon wäre keine schlechte Sache gewesen. Mit Sicherheit hätte der Teufelssohn immer noch gern den Platz seines Vaters eingenommen. Das Arrangement zwischen ihm und Asmodis war bestimmt nicht von Dauer. Zu gern hätte Mortimer Kull den Teufelssohn für seine Zwecke eingespannt und im richtigen Augenblick kaltgestellt. Es konnte klappen.
    Kull wohnte zunächst mit Yora allein in einer primitiven Holzhütte, doch inzwischen hatten sie »Zuwachs« bekommen: Corona, die Rebellin der Hölle, eine wilde Amazone mit langem pechschwarzem Haar, die sich geschworen hatte, Asmodis zu töten. Das konnte Mortimer Kull nur recht sein. Corona besaß auch die geeignete Waffe dafür: den Speer des Hasses. Gegen diesen konnte sich Asmodis nicht schützen. Wenn Corona ihn damit traf, war er erledigt.
    Es verstand sich von selbst, daß Mortimer Kull bereit war, Corona in ihren Bestrebungen zu unterstützen. Egal, wer Asmodis für ihn aus dem Weg räumte, Hauptsache, es passierte.
    Daß Yora mit der Anwesenheit der Rebellin keine Freude hatte, war verständlich. Sie hatte geglaubt, ein schönes Leben an Mortimer Kulls Seite würde für sie beginnen, doch nun war auch Corona da, und Kull war nicht zu bewegen, sie fortzuschicken.
    Er berührte Corona nicht, das nicht. Er sah in ihr kein Mädchen, sondern einen Krieger, einen Partner. Ihr Geschlecht spielte keine Rolle. Deshalb empfand Yora auch keine Eifersucht, aber tiefe Abneigung und sogar tödlichen Haß, weil Corona sie beinahe getötet hätte. Das konnte die Totenpriesterin einfach nicht vergessen.
    Ihre Warnungen wollte Mortimer Kull nicht hören. Immer wieder redete sie auf ihn ein, er solle die Finger von diesem gefährlichen Plan lassen.
    Eigentlich wäre es ihre Pflicht gewesen, Kull den Rücken zu kehren und umgehend Asmodis zu informieren, doch noch hoffte sie, daß es ihr gelang, ihn von seinem wahnwitzigen Vorhaben abzubringen.
    Ihr war klar, daß sie damit auch selbst ein großes Risiko einging, denn Asmodis konnte ihr Schweigen als Schuld auslegen. Dann traf ein Todesurteil auch sie, obwohl sie gegen Kulls Revolution war.
    Wie ein glühender Stachel saß Corona in Yoras Fleisch. Die Rebellin hätte schon lange nicht mehr gelebt, wenn Kull der Totenpriesterin nicht ausdrücklich verboten hätte, sie zu töten.
    Noch nie hatte sich Yora von einem Mann so viel sagen lassen.
    Kull war der erste, der das durfte. Sie wollte ihn behalten. Kein anderer Mann paßte besser zu ihr.
    Es gab so vieles, das sie tun konnten, wenn Mortimer Kull erst einmal zur Vernunft gekommen war. Yora hatte ihm geholfen, um ihn an sich zu binden. Coronas Einfluß war für ihn gefährlich, deshalb überlegte sich Yora fieberhaft, wie sie die Rebellin loswerden konnte, ohne Mortimer Kull zu verärgern. Die rettende Idee war bisher ausgeblieben.
    Es war fast unmöglich, mit Corona allein zu sprechen. Die Rebellin war zumeist mit Mortimer zusammen, und war sie das einmal nicht, dann kam er mit Sicherheit hinzu, bevor Yora das Gespräch in die gewünschte Richtung lenken konnte.
    Die rothaarige Totenpriesterin hatte keinen leichten Stand, und die Zeit drängte, denn Mortimer Kull hatte bereits genug von diesem einfachen Leben auf Haspiran. Er wollte sich in die Hölle begeben und sein Eisen schmieden.
    Nur eines hätte ihn vorübergehend abzulenken vermocht: wenn Yora herausgefunden hätte, wo sich Morron Kull zur Zeit aufhielt.
    ***
    Mr. Silver legte seine Hände um den großen Griff des Höllenschwerts. Er drehte Shavenaar um, so daß die Spitze nach oben wies. Unser Versteck war eng. Wir befanden uns in einer Sardinenbüchse. Wenn die Sklavenjäger diesen Umstand zu nutzen verstanden, konnte es uns allen dreien an den Kragen gehen. Trotz Höllenschwert und Dämonendiskus. Was wir gebraucht hätten, um uns entfalten zu können, wäre mehr Platz gewesen, und den hatten wir hier drinnen nicht.
    Ich streifte trotzdem meine Kette über den Kopf und schlang sie um die Hand. Gespannt sah ich nach oben.
    Hatten die Silberdämonen unser Versteck entdeckt, oder gingen sie daran vorbei?
    Schritte näherten sich.
    Ist nichts mit dem Vorbeigehen, dachte ich grimmig.
    Mr. Silver richtete sich vorsichtig auf. Sobald sich der erste Sklavenjäger zeigte, würde der Ex-Dämon mit dem Höllenschwert blitzschnell nach oben stoßen. Wenn er den Gegner gut

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