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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Klimmzug in Sicherheit. Mr. Silver hing mit einer Hand am Felsen. In der andern hielt er Shavenaar, das die Feuerlanzen anzog und zunichte machte.
    Als Otuna und ihre Freunde begriffen, daß sie dem Ex-Dämon so nicht beikommen konnten, beschlossen sie, uns nachzuklettern.
    Otuna schwang sich von ihrem Reittier und rannte zur Felswand.
    Mit der Behendigkeit einer Gemse begann sie zu klettern.
    Mr. Silver überwand das letzte Stück und wies mit dem Höllenschwert auf einen pilzförmigen Felsen. Er sagte, darunter würde sich ein drei Meter tiefes Loch befinden, das uns allen Platz bot.
    »Warst du denn schon mal hier?« fragte ich.
    Der Ex-Dämon nickte. »Ist schon eine Weile her. Hoffentlich kennen die Sklavenjäger dieses Versteck nicht.«
    Wir ließen zuerst Meate hinuntersteigen, dann schlüpfte ich durch die Öffnung, und schließlich zwängte sich auch Mr. Silver hindurch. »Du solltest mal etwas für deine Linie tun«, stänkerte ich.
    Boram brauchte nicht in unser Versteck zu kommen. Er blieb draußen und machte sich unsichtbar. Es gab Momente, da beneidete ich den Nessel-Vampir um diese Fähigkeit. Dies war ein solcher.
    Es dauerte nicht lange, bis wir die Stimmen der Sklavenjäger hörten.
    »Wo sind sie?« fragte Theck.
    »Weit können sie noch nicht gekommen sein«, behauptete Arson.
    »Der Hüne ist ein Silberdämon«, sagte Theck.
    »Wir bringen auch ihn nach Seysaus«, sagte Otuna.
    »Er besitzt ein besonderes Schwert«, sagte Arson. »Es zog unsere Feuerlanzen an und neutralisierte ihre Wirkung. So ein Schwert würde ich gern besitzen.«
    »Ich auch«, sagte Theck.
    »Wir werden das Los entscheiden lassen, wem es gehören soll«, schlug Arson vor.
    »Ihr würdet euch letzten Endes ja doch darum streiten, deshalb werde ich es an mich nehmen«, entschied Otuna. »Außerdem bin ich ein Mädchen. Ich kann so eine Waffe besser gebrauchen als ihr.«
    »Was soll das?« sagte Theck ärgerlich. »Du bist nicht schwächer als wir, folglich hast du kein Vorrecht.«
    Was sie noch sagten, konnten wir nicht mehr verstehen, weil sie sich immer weiter von uns entfernten. Mr. Silver grinste, auf das Höllenschwert gestützt.
    »Sie zanken sich um meine Waffe, ohne die geringste Aussicht zu haben, sie zu bekommen«, sagte er.
    »Von mir aus können sie sich die Köpfe einschlagen«, sagte Meate.
    »Den Gefallen werden sie uns leider nicht tun«, meinte der Ex-Dämon.
    Bald herrschte Stille.
    »Sie scheinen weg zu sein«, sagte Mr. Silver und schickte sich an, das Versteck zu verlassen.
    Ich hielt ihn am Arm zurück. »Warte.«
    »Ich komme mir langsam vor wie ein Erdhörnchen.«
    »Ist doch was Niedliches, so ein Erdhörnchen«, sagte ich. »Boram wird uns sagen, wann die Luft rein ist.«
    Die Zeit verging sehr langsam. Mr. Silver wurde kribbelig. Immer wieder schielte er nach oben, aber mir zu Gefallen faßte er sich in Geduld.
    Plötzlich hörten wir Schritte. Meate warf mir einen nervösen Blick zu.
    »Verdammt«, sagte Mr. Silver gepreßt, »die kommen zurück!«
    »Siehst du«, erwiderte ich. »Gut, daß wir unser Versteck noch nicht verlassen haben.«
    »Gut? Die kommen direkt darauf zu! Jetzt sitzen wir in der Mausefalle, Tony!«
    ***
    Professor Mortimer Kull haßte zur Zeit niemanden mehr als seinen Sohn Morron, denn dieser hatte es gewagt, sich gegen ihn zu stellen, und es war aus diesem Grund zwischen ihnen sogar zu einem erbitterten Kampf auf Leben und Tod gekommen.
    Kull hatte seinen Sohn besiegt, aber er hatte seinen Triumph zu sehr ausgekostet. Als er Morron dann töten wollte, hätte dieser den Spieß beinahe umgedreht.
    Der dämonische Wissenschaftler war so schwer angeschlagen gewesen, daß ihn die Totenpriesterin Yora, die ihm zugetan war, nach Haspiran, einem der Hölle vorgelagerten Inselkontinent, bringen mußte, weil sie ihn hier am schnellsten wieder auf die Beine stellen konnte. Das hatte inzwischen auch geklappt. Mortimer Kull war wieder der alte, und er brannte darauf, seinem Sohn erneut zu begegnen. Beim nächsten mal würde er Morron eiskalt auslöschen, das war gewiß.
    Neben seinen Rachegelüsten beschäftigte Mortimer Kull aber auch noch etwas anderes.
    Asmodis hätte es Hochverrat genannt, denn der neue Dämon schielte allen Ernstes nach dem Höllenthron. Er träumte davon, den Fürsten der Finsternis zu stürzen und sich zum Herrscher der Hölle zu machen.
    Die Tatsache, daß das Loxagon, der Teufelssohn, einst nicht geschafft hatte, schreckte ihn nicht ab. Loxagon war ein mutiger,

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