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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Merkwürdiges geschah: Ich beobachtete, wie sich über Thermac eine riesige schwefelgelbe Kuppel bildete, und mir schoß sofort durch den Kopf, daß das mit Ronsidors Wunderwaffe zu tun haben mußte.
    Sie war kein hartnäckiges Gerücht mehr!
    Ronsidor hatte sie heute zum Einsatz gebracht, und alle, die sich innerhalb von Thermacs Grenzen befanden, wurden davon in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem Sabra.
    Die Entfaltung des magischen Feindschirms war für Sabra ein schwerer Schock. Ronsidors Kraft, die sich über Thermac gestülpt hatte, schien Sabra ersticken zu wollen. Der Zauberin ging es sehr schlecht, und niemand wußte, wie man ihr helfen konnte.
    »Verdammt, Ronsidor holt sich ihre Kraft!« schrie Mr. Silver wütend. »Ihre Krieger können die Grenzen nicht mehr schützen. Ronsidors Magie wird ihren Widerstand so sehr aufweichen, daß er mühelos in Thermac einfallen kann!«
    »Wir sind von Sabras Kraft unabhängig!« sagte Metal hastig.
    »Uns kann Ronsidor nicht schwächen. Wir müssen den Grenzschutz verstärken!«
    Das war auch meine Meinung. Wenn Ronsidor angriff – und das würde er mit Sicherheit in Kürze tun –, mußten wir ihn gemeinsam mit Sabras Kriegern zurückschlagen. Er durfte seinen Fuß nicht über die Grenze bringen!
    Sabras Dienerinnen kümmerten sich um sie. Auch Meate war dabei. Ich sah ihr an, wie sehr sie sich um Sabra sorgte. Man bettete die Herrscherin auf Kissen. Im Palast und draußen herrschte große Aufregung. Für den Augenblick mußten wir Lomina und Shrogg vergessen. Es war wichtiger, die Grenze abzuschotten, das mußte jetzt Vorrang haben.
    Sabra fing sich.
    Sie erholte sich von ihrem Schock, der sie so überraschend getroffen hatte. Sie blieb nicht liegen, obwohl ihre Dienerinnen sie beschworen, nicht aufzustehen. Ich sah, wie sie gegen die feindliche Kraft, die sie schwächte, ankämpfte. Sie hatte die Hände geballt und preßte die Fäuste trotzig gegen ihre Schläfen. Versuchte sie, die Glocke über Thermac zu sprengen?
    Sie war nicht mehr so schwach wie vor wenigen Minuten, aber ihre ganze Kraft stand ihr nicht mehr zur Verfügung.
    »Er hat sie doch, die Wunderwaffe«, stöhnte Sabra. »Und er hat sie eingesetzt.«
    »Wir werden erbitterten Widerstand leisten«, sagte Metal grimmig. »Ronsidor wird sich wundern! Sein Pech, daß wir ausgerechnet jetzt hier sind. Du sagtest, wir hätten den Zeitpunkt unseres Besuchs schlecht gewählt, Sabra. Ich sage, wir hätten es nicht besser treffen können.«
    »Wir müssen schnellstens an die Grenze, Sabra«, sagte ich.
    »Ihr bekommt Reittiere«, sagte die Herrscherin von Thermac.
    Cardia, Sammeh und Cnahl erschienen.
    »Ihr bleibt im Palast«, sagte Metal.
    »Was ist passiert?« wollte Cardia wissen.
    Metal sagte es ihr. »Ronsidor wird in Kürze losschlagen«, fügte er hinzu. »Wir müssen die Grenze halten.«
    »Sieh dich vor, Metal.«
    »Ich bin bald wieder bei dir«, versprach der junge Silberdämon.
    Die Reittiere waren diesmal Vögel. Sie hatten Ähnlichkeit mit einem Strauß, standen auf zwei langen, nackten, kräftigen Beinen, hatten aber Hufe, und ihre Schnäbel waren diesmal mit spitzen Zähnen bestückt. Wir konnten aus zahlreichen Waffen wählen. Ich entschied mich für eine schwere Keule mit Silberspitzen. Roxane schnappte sich einen Bogen und so viele Pfeile, wie sie tragen konnte. Mr. Silver begnügte sich mit Shavenaar. Metal griff nach zwei Speeren. Boram bewaffnete sich nicht. Er war in seiner Gesamtheit eine »Waffe«.
    Wir schwangen uns auf die Vögel. Zwei von Sabras Kriegern zeigten uns den Weg. Die Tiere griffen mit ihren langen Beinen weit aus. Wir brauchten sie nicht anzutreiben. Sie rannten, als wüßten sie, was auf dem Spiel stand.
    Und über uns wölbte sich Ronsidors gefährliche Macht wie ein gelber Himmel.
    ***
    Es gab keine besondere Ordnung in Ronsidors wildem Haufen. Die Krieger formierten sich so, wie sie wollten. Ronsidor nahm darauf keinen Einfluß. Ihm war lediglich wichtig, daß jeder einzelne Mann wie ein Berserker kämpfte, ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Jeder seiner Krieger mußte so viele Feinde wie möglich töten, das war vor jeder Schlacht die Devise. Und alle hielten sich daran. Selbst sterbend versuchten sie noch, so viele Feinde wie möglich mit in den Tod zu nehmen.
    Ketten, Schwerter und Säbel klirrten. Die Krieger waren mit Lanzen, Speeren und Äxten bewaffnet. Sie würden mit Dolchen, Pfeilen und Morgensternen töten. Jeder wußte seine Waffe bestens zu

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