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1510 - Der Hexenbrunnen

1510 - Der Hexenbrunnen

Titel: 1510 - Der Hexenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit zu lesen waren.
    Es gab sogar so etwas wie eine Überschrift in Versalien.
    HEXENBRUNNEN.
    Justine schluckte. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie eine wichtige Entdeckung gemacht hatte. Umso interessanter war für sie der Text unter der Überschrift.
    »In diesem Brunnen«, so las sie leise, »ist im Jahre 1815 die letzte Hexe hingerichtet worden. Man hat die Hexen zur Hexenprobe geführt und dabei in siedendes Öl getaucht. Verbrannte sie nicht, war sie eine Hexe. Verbrannte sie doch, dann hatte der Himmel ihre Seele zu sich genommen und ihr verziehen.«
    Eine verflucht perverse Logik, über die Justine nur den Kopf schütteln konnte, die aber in früheren Zeiten an der Tagesordnung gewesen war.
    Sie richtete sich wieder auf. Dabei zuckten die Gedanken durch ihren Kopf. Sie wusste mit einem Mal, dass das Schicksal sie an eine wichtige Stelle geführt hatte, und als sie erneut den Geruch wahrnahm, da kehrte endlich die Erinnerung zurück.
    Sie dachte an ihren Biss. An den verdammten Geschmack in ihrem Mund, der so widerlich und bitter gewesen war.
    Wie der Geruch aus dem Kessel!
    Kein Irrtum. Das Blut dieser Lucy hatte tatsächlich so geschmeckt.
    Wie passte beides zusammen?
    Sie wusste es noch nicht. Ihr war nur klar, dass es zwischen dem Hexenbrunnen und diesem Geruch einen Zusammenhang gab, und das war für sie sehr interessant.
    Plötzlich lächelte die Vampirin. Ihr Plan stand fest. So schnell würde sie aus diesem Ort nicht verschwinden, denn sie vermutete, dass Gaerwen Lucys Heimat war. Auf eine Begegnung mit ihr freute sie sich ganz besonders.
    Das war die eine Seite.
    Es gab auch noch eine zweite.
    Die bestand aus dem Namen John Sinclair. Und sie war gespannt, was er zu diesem Hexenbrunnen sagen würde…
    Na ja, wir wollten nicht meckern. Aber die Nacht war für uns nicht besonders verlaufen. An einen tiefen Schlaf war nicht zu denken gewesen, aber wir waren trotzdem froh, ein wenig geruht zu haben.
    Die Wirtin freute sich darauf, für ihre Gäste ein Frühstück zubereiten zu können, wobei wir uns sogar noch wünschen konnten, was wir haben wollten.
    Suko entschied sich für Tee, ich bestellte Kaffee und Rühreier mit geröstetem Bacon.
    Suko nahm das von der Wirtin selbst zubereitete Müsli zu sich, was ihm gut mundete und er auch mit großem Appetit aß.
    Den Wirt lernten wir auch kurz kennen. Er war ein kräftiger Mann und arbeitete in einer nahe gelegenen Schreinerei. Seine Frau wurde mit ihrem Job allein fertig.
    Bevor er ging, wünschte er uns einen guten Appetit und eine unfallfreie Weiterfahrt.
    Wir bedankten uns und ließen es uns schmecken. Das Rührei war vorzüglich. Der Kaffee ebenfalls, und so sah der Morgen für uns nicht mehr ganz so trübe aus. Unser Plan stand auch fest. Wir würden den Kollegen Rice in Bangor besuchen und anschließend zurück nach London fahren, wie auch immer. Mir ging dabei nicht aus dem Kopf, was uns berichtet worden war. Eine verbrühte Leiche mit Teufelsfratzen auf dem Körper. Das war schon etwas Besonderes. Es konnte durchaus sein, dass wir wieder in einen Fall hineinstolperten. Etwas Neues wäre das nicht gewesen.
    Zum Rührei aß ich Toast, der auf den Punkt richtig geröstet war, und als die Wirtin kam und nach Nachschub fragte, da winkte ich ab und wies auf meinen Bauch.
    »Um Himmels willen, so gut es mir geschmeckt hat, aber davon muss ich die Finger lassen.«
    »Schade.«
    »Aber ich nicht«, sagte Suko und streckte einen Zeigefinger hoch. »Es war einfach klasse. Kann ich da noch mal einen Nachschlag bekommen?«
    »Oh, gerne.« Die Augen der Wirtin strahlten. »Warten Sie ein paar Minuten. Ich gehe nur in die Küche und bereite alles frisch zu.«
    »Danke.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Meine Güte, bist du ein Fresser. Das hätte ich nicht von dir gedacht.«
    »Was sein muss, das muss sein.«
    »Schon gut, ich gönne es dir ja.«
    »Außerdem lebe ich gesund.«
    »Ich auch, denn was mir schmeckt, ist für mich gesund. Nicht jeden Tag bekomme ich ein so tolles Frühstück.«
    »Das stimmt.«
    Bei Suko war das anders. Er lebte mit seiner Partnerin Shao zusammen, die dafür sorgte, dass er schon nicht vom Fleisch fiel. Dazu gehörte bei den beiden auch das morgendliche Frühstück.
    Die Wirtin brachte den Nachschub, was Sukos Augen wieder glänzen ließ.
    Ich beschäftigte mich mit dem Rest meines Kaffees und hatte den Stuhl zurückgestellt, um es mir bequemer zu machen. Von unserem Tisch aus konnten wir nach draußen schauen.
    Es war

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