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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verhielt es sich auch hinter den Scheiben. Es gab dort zwar Lichtquellen, die ich nicht unbedingt als hell bezeichnen würde. Ich näherte mich leise dem Aufbau, schaute hindurch, sah aber nicht viel, nur eben die jungen Frauen und Männer, die sich zwischen den Totenlichtern bewegten und aufgrund ihrer schwarzen Kleidung uniformiert wirkten.
    Eines stand auf jeden Fall fest: Wenn ich den Aufbau betrat, würde ich auffallen. Es sei denn, die Grufties oder Schwarzen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Darauf konnte ich nur hoffen.
    Neben der Tür führte eine Treppe auf das Dach.
    Einen letzten Blick gönnte ich der Umgebung des Schiffes, dann schaute ich zum dunklen Himmel. Ich hoffte darauf, meinen Begleiter zu entdecken, aber X-Ray machte es geschickt und beobachtete aus dem Verborgenen heraus.
    Überhaupt kam ich mit ihm nicht klar. In meinem Leben waren mir schon zahlreiche Engel begegnet, dieser X-Ray gehörte zu den wirklich seltsamen Exemplaren. Mit dem Körper einer Frau versehen und doch irgendwie geschlechtslos, versuchte er, seine Vergangenheit abzustreifen, um wieder in das Licht zu gelangen.
    Er war mit einem Menschen zu vergleichen, der ein schlimmes Leben geführt hatte, dies bereute, und dann den Weg zurück eingeschlagen hatte.
    Ich dachte nicht mehr an ihn, sondern an Blake. Was immer er auch vorhatte, ich würde ihn höchstwahrscheinlich dort finden, wo sich auch die Menschen befanden.
    Vorsichtig öffnete ich die Tür mit dem Glaseinsatz. Es klappte alles wunderbar. Niemand nahm Notiz von mir. Die Gäste waren mit sich selbst beschäftigt. Sie unterhielten sich, lauschten einer recht traurig klingenden Musik, standen auch einfach nur da, hoben hin und wieder die Arme, um einen Schluck aus ihren Gläsern zu nehmen. Wenn sie redeten, dann leise.
    Auf ihrer schwarzen Kleidung schimmert viel fantasievoller Silberschmuck. Bunt gefärbte Haare sah ich ebenso wie schrill angemalte Lippen und Fingernägel.
    Gesprochen wurde nur leise. Keiner schien den anderen stören zu wollen, und das war schon seltsam. Es hatten sich allerdings Grüppchen gebildet, deren Mitglieder miteinander sprachen und dabei sehr vertraut taten. An die Luft musste ich mich noch gewöhnen. Sie war nicht normal, sie roch ungewöhnlich. Das lag an den Räucherstäbchen, die dieses seltsame Aroma verbreiteten.
    Was war hier los?
    An dieser Frage kam ich einfach nicht vorbei, und ich musste mir selbst die Antwort darauf suchen. Eigentlich lag sie auf der Hand. Jeder Besucher steckte hier voller Erwartung. Er wartete darauf, dass etwas passierte, und das konnte nur mit diesem Menschenhasser zusammenhängen, den ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.
    Es war auch möglich, dass er noch nicht erschienen war und auf einen bestimmten Zeitpunkt wartete, wobei ich da an Mitternacht dachte.
    Ich schob mich weiter. Von einem normalen Gehen konnte nicht die Rede sein. Dafür war auch nicht der nötige Platz vorhanden.
    Manchmal schaute ich in Gesichter, und meine Blicke wurden erwidert.
    Allerdings aus Augen, die leer waren. Ich wusste nicht mal, ob man mich zur Kenntnis nahm.
    Die Lichter waren hinter dicken Gläsern versteckt, die einen großen Teil ihrer Kraft nahmen. Allmählich arbeitete ich mich bis zur Theke vor und wollte dort stehen bleiben, was nicht möglich war. Sie war einfach zu stark umlagert.
    Und da fiel mir etwas auf. So sehr sich die Gäste auch in diesem Raum mit dem mir so fremden Geruch zusammendrängten, eine Stelle war freigelassen worden.
    Ich sah tatsächlich so etwas wie ein Podium, auf dem normalerweise ein paar Musiker standen und ihre Stücke spielten. Zwei breite Stufen führten zu dem Viereck hoch, das leer war.
    Für mich hatte dies einen besonderen Reiz. Dass hier zwei, drei Musiker auftauchen würden, daran glaubte ich nicht. Dieser Ort war für eine bestimmte Person freigehalten worden, und da musste ich nicht lange nachdenken, um wen es sich handelte. Es konnte nur dieser Blake sein, den sie hier erwarteten.
    Nachdem ich mir einen Platz ausgesucht hatte, von dem aus ich das Podium im Auge behalten konnte, und mich ein wenig zu entspannen begann, hörte ich den leisen Unterhaltungen zu, die die Gäste miteinander führten.
    Alles drehte sich um ein Thema - um ihn!
    Er war es, und obwohl der Name nicht so oft fiel, wusste ich Bescheid.
    Man sprach von einem Schwarzen, der aus der Totenwelt kommen würde, um seine Botschaft unter das Volk zu streuen.
    Blake - aus dem Totenreich kommend!
    Das

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