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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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passierte.
    Ich entwickelte mich zu einem menschlichen Rammbock. Nichts und niemand konnte mich mehr aufhalten. Was mir im Weg stand, das schleuderte ich zur Seite.
    Endlich sah ich die Tür. Kurz davor stolperte ich noch über ein Bein, prallte gegen den Rahmen, fing mich wieder, und stürmte endlich ins Freie.
    Die Planken waren leicht feucht geworden. Ich rutschte, aber ich fiel nicht hin.
    Wo steckten sie?
    Mein Blick glitt über das Deck, dann schaute ich in die Höhe.
    Und da sah ich sie!
    Der letzte Engel hatte es genau richtig gemacht. Er war mit seinem Feind in den Nachthimmel gestiegen, vor dem er sich wie ein Schattenriss abzeichnete.
    Meine Augen weiteten sich, als ich die zuckenden Bewegungen der beiden sah, weil Blake versuchte, sich aus dem harten Griff zu befreien, und X-Ray mit heftigen Flügelbewegungen an Höhe gewinnen wollte.
    Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen.
    Und dann trat das ein, mit dem ich eigentlich schon eher gerechnet hatte. Blake musste sich so weit befreit haben, dass es ihm möglich war, die Explosion seiner Sprengladungen auszulösen.
    Es gab keine Vorbereitung auf das, was nun passierte.
    Plötzlich war der Blitz da und dann der Feuerball. Eine gewaltige, rot glühende Blume füllte den Himmel über mir aus. Ich hörte den Knall der Explosion, allerdings nicht sehr laut.
    Aber es gab nur diesen Feuerball. Vielleicht auch noch dunklen Rauch, mehr war nicht zu sehen. Keine Körperteile, die abgerissen worden waren, durch die Luft flogen und ins Wasser fielen oder auf dem Deck landeten.
    Jetzt hatte auch der Kapitän auf der höher gelegenen Brücke etwas gesehen. Er sorgte für eine langsamere Fahrt, und kurze Zeit später stoppte das Schiff.
    Ich aber lehnte mich an die Reling und starrte ins Leere…
    ***
    Ich wusste nicht, was mir alles durch den Kopf ging. Es waren einfach zu viele Gedanken, um sie in eine Reihe bringen zu können. Ich brauchte erst einmal eine Pause.
    Welch ein verrückter Fall! »He, Sie, was war denn da los?«
    Eine fremde Stimme holte mich aus meiner Gedankenwelt. Ich musste mich erst fassen, schaute nach vorn und blickte in ein Gesicht, dessen Ausdruck nicht eben freundlich war. Es gehörte einem Mann, der eine blauweiße Uniform trug.
    »Sie sind der Kapitän, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Das soll wohl so sein. Und wer sind Sie?«
    »Scotland Yard.«
    »Was?«
    Ich kam nicht darum herum, ihm meinen Ausweis zu zeigen, den er auch prüfte. Als er ihn mir zurückgab, fragte er: »Wie sind Sie auf mein Schiff gekommen?«
    »Ach, das ist eine lange Geschichte.«
    »Und was ist da explodiert? Verdammt, ich habe es genau gesehen. Da war plötzlich dieser Feuerball, als hätte jemand von irgendwoher auf mein Schiff geschossen, ohne es zu treffen.«
    »Es hat niemand geschossen, da können Sie sich beruhigen. Aber eine Explosion hat es trotzdem gegeben. Kümmern Sie sich nicht weiter darum. Am besten vergessen Sie alles.«
    Er sagte nichts, schaute mich noch einige Sekunden misstrauisch an und sagte im Weggehen: »Ich werde an der nächstbesten Stelle anlegen. Dann können diese Typen mein Schiff verlassen. Sie waren mir schon von Beginn an suspekt, kann ich Ihnen sagen.«
    »Tun Sie das, Käptn.« Ich war froh, es hinter mir zu haben. Ich hatte ein seltsames Wesen erlebt, das es nun nicht mehr gab, weil die Explosion es in Fetzen gerissen hatte. Und doch war es dem letzten Engel gelungen, zahlreiche Menschen zu retten. Und damit hatte er sein sich selbst gestecktes Ziel erreicht…
    ENDE des Zweiteilers

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