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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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los.
    »Du bist so hell, Sophie«, flüsterte er, »aber du stehst nicht im Licht. Man leuchtet dich nicht an. Die Helligkeit strahlt von deinem Innern ab, als würden dort zahlreiche Lichter brennen. Und von dir geht so etwas Warmes und Beruhigendes aus, das die Furcht vergehen lässt.«
    »Vielleicht ist es so.«
    »Ganz bestimmt.« Er lächelte etwas verkrampft. »Darf ich dich anfassen, Sophie…?«
    »Natürlich, Godwin. Du bist doch mein Mann.«
    »Danke.«
    »Wie redest du denn?«
    »Ich spreche genau das aus, was mir in den Sinn kommt. Es ist nicht zu fassen. Du bist es, und du bist es zugleich nicht.« Nach diesen Worten berührte er seine Frau in Höhe der rechten Schulter und betastete sie so behutsam, als bestünde sie aus Porzellan.
    »Und? Was fühlst du?«
    »Fleisch, Haut, wie auch immer. Dabei siehst du so anders aus, ohne eine andere Person zu sein. Sag mir doch bitte, was dich so verändert hat.«
    »Ich weiß es selbst nicht. Es ist plötzlich in mir gewesen. Es war die andere Kraft, der andere Geist, eine Erinnerung, die sich in mir ausbreitete.«
    Der Templer schnappte nach Luft. »Etwa sie?«
    Sophie schaute ihm direkt in die Augen. »Du meinst diese wunderbare Frau, die ich einmal gewesen bin?«
    »Genau die. Sie - sie ist nicht vergangen. Es existiert noch ihr Geist, und er hat den Weg zu dir gefunden und das über Zeiten hinweg, die für sie nicht existieren.«
    »Das kann sein, Godwin. Ich bin nicht mehr allein. Ich fühle etwas Neues und auch Wunderbares in mir. Es macht mich so stark, und es ist meine Stärke, die mich so handeln lässt. Keine Gewalt, nichts dergleichen. Ich bin einfach ich selbst. Kannst du das begreifen?«
    »Nein, aber ich nehme es hin. Ich muss es. Sonst kann ich nicht über diese Brücke gehen.«
    »Ich freue mich so. In mir ist nur noch Freude, und vielleicht ist es ihre Ausstrahlung, die du spürst. Es ist alles möglich auf dieser Welt. Es gibt die Freude, und es gibt die Gefahr, aber an sie will ich nicht mehr denken.«
    »Mein Gott«, flüsterte der Templer. »Es ist ein - ein - Erlebnis, das unbegreiflich ist, aber es gibt mir eine wahnsinnige Sicherheit. Das hätte ich nie gedacht. Ich habe eine so große Angst um dich gehabt, meine Liebe. Du bist ja nicht allein gekommen und…«
    Schlagartig war das Erschrecken da, denn er hatte sich wieder an den Grund erinnert, weshalb er gekommen war.
    »Ist sie da?«
    »Meinst du Verka?«
    »Ja, die Vampirin.«
    »Sie war hier.«
    »Und weiter?«
    Sophie lächelte beruhigend. »Sie wollte mein Blut trinken, und ich habe mich nicht gegen sie wehren können. Sie zwang mich, in diesen Raum hier zu gehen. Sie stieß mich in den Sessel und wollte mein Blut trinken, aber das schaffte sie nicht, denn ich wurde zu einer Anderen. Sie fürchtete sich vor mir. Ich war plötzlich die Königin, und sie kannte nur noch eines - die Flucht.«
    »Wo ist sie hin?« Der Templer zog seine Waffe.
    »Die Fenster sind geschlossen, Godwin, und dir ist sie auch nicht entgegen gekommen.«
    »Stimmt.«
    »Dann ist sie noch hier.«
    Godwin de Salier stand zunächst unbeweglich. Nur seine Augen bewegten sich, bis sich sein Blick auf die offen stehende Tür zum Wohnzimmer einpendelte.
    Mit leiser Stimme fragte er: »Ist sie dort hinein?«
    »Ja.«
    Der Templer wollte hineinstürmen, aber seine Frau hatte etwas dagegen und hielt ihn fest.
    »Nein, nein, nicht so stürmisch. Du bleibst hier.«
    »Und was hast du vor?«
    Sophie lächelte ihren Mann an. »Ich werde sie holen!«
    Godwin de Salier nickte nur…
    Sophie Blanc betrat das Wohnzimmer, in dem sich nichts verändert hatte. Weder ein Fenster noch eine Tür standen offen. Die Blutsaugerin musste sich noch in dieser Umgebung aufhalten und sich ein Versteck gesucht haben, wobei nicht viele infrage kamen.
    Zwei Schritte hinter der Schwelle stoppte Sophie. Auf Godwin, der ihr nachschaute, wirkte sie noch immer wie eine ätherische Person, die über ihrer Kleidung so etwas wie einen hellen, durchsichtigen Mantel trug.
    Mit einer gelassenen Bewegung drehte sie sich nach links und richtete ihren Blick auf die einzige Stelle, die man sich als Versteck vorstellen konnte.
    Es waren die beiden bodenlangen Schals der Vorhänge, die zudem breit genug waren, um einen Menschen dahinter verschwinden zu lassen.
    Zwar bewegten sie sich nicht, aber Sophie wusste genau Bescheid.
    »Komm hervor, Verka! Dein Weg ist zu Ende!«
    Sie kam nicht.
    Nach einigen Sekunden versuchte es Sophie erneut. »Komm aus deinem

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