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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch Vertrautes steckte tatsächlich in ihr. Als hätte ein anderer Geist von ihr Besitz ergriffen, etwas, das in sie eingedrungen war, um ihre Seele zu umklammern oder sogar auszutauschen.
    Weg war die Angst!
    Weg war die Schwere!
    Sophie fühlte sich so leicht, und als sie jetzt einen kleinen Schritt nach vorn ging, da hatte sie den Eindruck, über dem Boden zu schweben.
    Sie hielt jetzt die Vampirin unter Kontrolle. Es war ein Rollentausch vorgenommen worden. Hatte Verka jetzt ihre Sicherheit verloren und möglicherweise sogar Angst bekommen?
    Ihre geduckte Haltung wies darauf hin. Sie stand da wie jemand, der darauf wartete, gezüchtigt zu werden. Sie dachte längst nicht mehr an den Genuss des Blutes, sie drehte sich zur Seite und schob dabei ein Bein nach hinten, um sich in eine Startposition zu bringen.
    Das sah nach Flucht aus.
    Sophie wollte es genau wissen, und sie machte einen weiteren Schritt auf ihre Feindin zu.
    »Nein!«, hörte sie die gepresste Stimme. »Komm mir nicht näher, verdammt noch mal! Bleib mir vom Leib! Ich will dich nicht mehr sehen! Ich will auch dein Blut nicht mehr. Du bist nicht die, mit der ich hierher ins Kloster gekommen bin.«
    Genau diese Worte rüttelten Sophie auf. Sie vergaß den nächsten Schritt und dachte darüber nach.
    Konnte das stimmen? War sie eine Andere geworden? Hatte eine andere Macht Besitz von ihr ergriffen?
    Wenig später fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie wusste plötzlich Bescheid, denn sie brauchte nur daran zu denken, woher sie stammte.
    Sie war mal eine Andere gewesen!
    Eine für viele Menschen heilige Person mit dem Namen Maria Magdalena, und sie war als Sophie Blanc wiedergeboren. Aber nichts in der Welt vergeht, es ändert nur seinen Zustand, und etwas, das ihren Zustand verändert hatte, war auch in sie eingedrungen und hatte sie nicht nur übernommen, sondern sie so stark gemacht, dass eine Blutsaugerin Furcht vor ihr bekam.
    Zudem glaubte Sophie, dass von ihrem Körper ein helles Strahlen ausging, doch das konnte auch Einbildung gewesen sein. Jedenfalls gab es keine Angst mehr in ihrem Innern. Dieses Gefühl war von einem Augenblick zum anderen verschwunden.
    Eine wahre Euphorie beherrschte sie. Sie war von einer großen Freude erfüllt, und sie hätte am liebsten lauthals gejubelt, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
    Verka litt. Sie hatte ihre stolze Haltung längst verloren und sah aus wie eine Person, die sich in ihrer großen Angst verkriechen wollte. Zudem hatte sie den Überblick verloren. Sie wusste nicht mehr, wohin sie gehörte, und fuchtelte mit beiden Armen wild durch die Luft, als wollte sie jemanden abwehren.
    Dann warf sie sich herum und stürzte auf die Tür zu, die zur Wohnung führte. In den privaten Räumen wollte sie sich verstecken, vielleicht auch durch ein Fenster nach draußen fliehen, um auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
    Normalerweise hätte sie den Weg durch die Tür zum Flur nehmen müssen.
    Das hatte sie versäumt, und es wies zudem darauf hin, wie durcheinander sie letztendlich war.
    Sophie wollte nicht, dass Verka floh und unter den Menschen noch mehr Unheil anrichtete. Deshalb öffnete sie die wieder zugefallene Tür zum Wohnraum und schaute hinein.
    Alle Fenster waren verschlossen, ebenso wie die Tür zu den anderen Zimmern.
    Was tun? Verka suchen und dann…
    Sophie wurde einer Entscheidung enthoben, denn jemand öffnete die Tür zum Arbeitszimmer und schlich vom Flur her herein.
    Sophie hatte das leise Geräusch gehört und drehte den Kopf.
    Godwin de Salier schaute sie an!
    ***
    Der Templer war in sein Arbeitszimmer getreten, sah seine Frau und konnte nicht beschreiben, wie erleichtert er war, als er feststellen musste, dass Sophie völlig normal aussah. Es gab keine Bissstellen an ihrer linken Halsseite zu besichtigen. Sie lag auch nicht auf dem Boden, wie er befürchtet hatte, sondern stand an der offenen Tür zum Wohnzimmer, aber zu ihm gewandt.
    »Du…?«
    Der Templer konnte nur nicken. Zu mehr war er nicht fähig. Er hatte sich einiges vorgenommen, er war auf einen Kampf gegen die Blutsaugerin eingestellt gewesen, aber nun bot sich ihm ein Bild, das er beim besten Willen nicht erwartet hatte.
    Da stand Sophie!
    Unverletzt, völlig gesund und - verändert!
    Er flüsterte ihren Namen, und Sophie fragte zurück: »Ja, was ist denn?«
    »Du - du - bist es doch?«
    »Warum sollte ich es nicht sein?«
    Godwin merkte, dass er die Klinke noch in der Hand hielt. Er zog die Tür zu und ließ sie

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