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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb.
    Die Vareus hatten die einzige Farm, die im Äquatorgebiet von Curinam lag. Alle anderen Farmen lagen entweder weiter nördlich oder weiter südlich, denn nirgendwo war die Arbeit so schwierig und risikoreich wie am Äquator. Als gerechter Ausgleich für die besonderen Mühen und Gefahren erschien den Vareus, daß die Qualität der Fasern bei weitem höher war als bei allen anderen Ellex-Gräsern auf Curinam.
    Sie verließen das Haus, das sich in vier Stufen an den Hang eines Berges schmiegte. In einer geschickt hinter Büschen verborgenen Nische parkten mehrere Antigravgleiter.
    Doch Carc zögerte, eine der Maschinen zu benutzen. „Was ist los?" fragte sie. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn wir uns ihnen in einem Gleiter nähern", erklärte er. „Sie können uns rechtzeitig orten. Womöglich schießen sie auf uns und behaupten später, sie hätten den Angriff eines Kampfgleiters befürchtet und somit in Notwehr gehandelt."
    Sie nickte.
    Mit haßerfüllten Augen blickte sie auf das Land hinaus. Die Felder mit dem gelben Gras dehnten sich bis in weite Fernen. Am Horizont zeichnete sich eine Gebirgskette im Dunst der von den Feldern aufsteigenden Feuchtigkeit ab.
    In den Bergen waren die Topsider gelandet. Sie empfand tiefe Abscheu ihnen gegenüber, und sie wußte nicht, ob sie besonnen genug mit ihnen würde verhandeln können. Curinam war ein von den Arkoniden schon vor Jahrhunderten kolonisierter Planet. In den Augen Crisas war es eine Art Paradies. Sie war trotz ihrer Jugend schon auf vielen Welten gewesen, doch keine hatte sie so beeindruckt wie Curinam.
    Daß die Topsider ihre Hände ausgerechnet nach ihrer Heimat ausstreckten, empfand sie wie einen Angriff auf sich selbst. Die Invasion kam ihr vor wie eine Schändung. Sie wollte sie nicht widerstandslos hinnehmen. „Wenn wir die Emyas nehmen und reiten, brauchen wir Stunden, bis wir dort sind", gab sie zu bedenken. „Bis dahin könnte alles schon zu spät sein."
    Carc lächelte. „Wir haben doch die Erntewagen", sagte er. „Mit einem von ihnen kommen wir schon recht nah an die Topsider heran. Vielleicht finden wir da draußen irgendwo zwei Emyas, auf denen wir den Rest des Weges zurücklegen können. Wir werden sehen."
    „Du willst auf einem Erntewagen fahren?" fragte sie betroffen. „Aber wenn uns jemand sieht!
    Auf ganz Curinam würde man über dich lachen."
    „Sollen sie ruhig lachen. Mich stört das nicht. Aber wenn du meinst, daß es gegen deine Würde verstößt, auf einem solchen Wagen zu fahren, kannst du ruhig hierbleiben."
    Sie gab sich einen Ruck. „Auf keinen Fall", erwiderte sie. „Ich lasse dich nicht allein dorthin gehen. Du bist zu schwach für diese Reptilien."
    Er lächelte müde. „Mag sein", sagte er. „Wir werden sehen."
    Sie verließen das Haus und gingen einige Schritte in die Ellex-Felder hinein. Das Gras wuchs bis in eine Höhe von etwa drei Metern und überragte sie somit deutlich. Es war etwa fingerdick und endete an der Spitze in einem weißen Federbusch. Die kostbare Faser verbarg sich im Innern des Halms. Sie konnte nur in einem besonderen chemischen Verfahren herausgelöst werden.
    Zwischen einigen Bäumen stand ein Erntewagen. Er bestand aus einer Ladefläche, die etwa zwei Meter breit und drei Meter lang war, und sie ruhte mit ihrer Unterseite auf einer Schiene, die nicht dicker als der Halm eines Ellex-Grases war. Sie bestand aus einem Kunststoff, der unter bestimmten elektrischen Bedingungen so gut wie keine Reibung hatte.
    Carc stieg auf die Ladefläche und half seiner Tochter mit hinauf. Dann genügte ein leichter Stoß gegen einen der Baumstämme, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Er glitt schnell auf der Schiene dahin. „Es ist eine Katastrophe", sagte Crisa. „Etwa 15 000 Topsider sollen gelandet sein. Sie haben sich auf die strategisch wichtigen Punkte von Curinam verteilt - den Raumhafen, die Transmitterstationen, die Fernsehstation, die syntronische Verwaltung und die Hyperfunkstation. Jetzt gehen sie sogar schon dazu über, regelrechte Wohnsiedlungen zu errichten. Im Norden sollen sie eine ganze Stadt für mehr als 100000 Einwohner gebaut haben. Sie rechnen offenbar damit, so viele Topsider ungehindert nach Curinam bringen zu können."
    „Sie gehen davon aus, daß Platz für uns alle auf Curinam ist", bemerkte Carc müde. Er fuhr sich seufzend mit den Händen über das Gesicht. „Früher oder später mußte das ja passieren."
    „Du rechtfertigst das auch noch?" fragte sie verwundert.

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