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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lag an der dem Milchstraßenzentrum zugewandten Peripherie von M13. „Und was wird mit Gesil?" erkundigte sich Cisoph Tonk, der von der LIBRA zur KARMINA gekommen war. „Es bleibt bei dem, was ich gesagt habe", entschied der Arkonide. „Wir suchen nach ihr, gehen jedoch diskreter dabei vor als Nikki Frickel. Irgendwo an der Peripherie wird es zu der Begegnung mit dem Unbekannten kommen. Er wird nicht gerade mit einem Beiboot erscheinen. Also haben wir eine Chance, ihn zu orten. Ihn und Gesil."
    Er ging zum Ausgangsschott der Zentrale. „Aaron wird es übernehmen, nach Gesil und dem Unbekannten zu suchen", sagte er abschließend. „Ich erwarte sofort Meldung, falls Gesil irgendwo auftaucht oder wenn sich irgendwo eine Begegnung mit dem Unbekannten anbahnt." Er verließ die Zentrale.
     
    *
     
    Die Tür flog auf, und Crisa Varen trat in das Büro ihres Vaters, das mit holografischen Bildern ihrer arkonidischen Heimat geschmückt war. Vor dem großen Schreibtisch blieb sie stehen und blickte Carc mit flammenden Blicken an. „Jetzt ist es passiert, Vater", sagte sie erregt. „Es ist so gekommen, wie ich gesagt habe. Sie sind nicht nur im Norden, sondern jetzt auch bei uns im Süden."
    Die Tochter des Farmers war klein und zierlich. Sie trug das silberhelle Haar so kurz, daß es wie eine Kappe aus dem Fell eines Schneelöwen aussah. Ihr Gesicht war schmal und fein gezeichnet.
    Sie schlug die Reitpeitsche gegen ihre ledernen Stiefel, um die Bedeutung ihrer Worte zu unterstreichen. „Topsider können die Wasserleitung jederzeit unterbrechen. Sie sind mit einem Beiboot am Alldag-Paß gelandet. Zur Zeit arbeiten sie an den Landestreben. Sie behaupten, diese könnten jeden Moment durchbrechen.
    Wenn das geschieht, stürzt das Beiboot auf die Wasserleitung - und was das bedeutet, das weißt du ja."
    „Natürlich." Carc erhob sich aus seinem schweren Ledersessel. Er war ein hagerer, müde wirkender Mann.
    Zahlreiche Rückschläge und Enttäuschungen hatten ihre Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen.
    Wie meistens trug er an diesem Tag einen bequemen Anzug aus dem dünnen Leder der Äquatorziegen. Er zog es selbst den edelsten Stoffen vor. Er behauptete, es bestehe aus einem lebenden Material, das besser klimatisierte als alles andere, was er kannte. Ein wahrer Hohn angesichts der Tatsache, daß auf der Varen-Farm mannshohe Gräser gezüchtet wurden, aus denen Ellex gewonnen wurde, ein in allen Teilen von M13 begehrter Textilfaden von unvergleichlichen Eigenschaften. „Du siehst nicht sehr beeindruckt aus", stellte sie empört fest. „Wenn die Echsen die Wasserversorgung auch nur für eine Stunde unterbrechen, ist die Ernte hinüber. Dann haben wir die letzten sieben Jahre umsonst gearbeitet."
    „Ich weiß, Kind", erwiderte er gelassen, „aber noch ist es nicht soweit. Die Topsider werden sich hüten, so etwas zu tun. Vergiß nicht, daß wir auch nach Trukrek-Hun liefern. Und nicht gerade wenig."
    „Oh, das habe ich nicht übersehen", erregte die junge Frau sich, „Gerade deshalb finde ich das Verhalten dieser Kreaturen so unverschämt. Ich bin sicher, daß sie versuchen werden, uns zu erpressen."
    Er nickte. „Auch das können wir nicht ausschließen."
    „Was hast du vor, Vater?" fragte sie. „Du mußt doch etwas unternehmen. Du kannst nicht hier sitzen und einfach nur abwarten."
    „Das werde ich nicht." Er streifte sich eine Lederjacke über. „Ich sehe mich da draußen um."
    Zusammen mit seiner Tochter verließ er das Büro. Sie blickte ihn prüfend an. Allzu oft war sie anderer Meinung als er. Häufig genug erschien er ihr zu passiv.
    Sie wußte, daß er viele Jahre harter Arbeit hinter sich hatte, bis es ihm endlich gelungen war, der Natur von Curinam die Ernten abzutrotzen, die ihren Wohlstand begründeten. Verheerende Stürme, überraschende Frosteinbrüche mitten im Sommer, der Einfall von Insektenschwärmen oder von ganzen Rudeln von Treynas, riesigen Pflanzenfressern, hatten mehrere Male die Ernte buchstäblich über Nacht vernichtet.
    Nachdem er unter hohen Kosten Gegenmaßnahmen ergriffen hatte, konnten sie die Gräser nun gegen alle Überraschungen schützen, sogar gegen unvermittelt auftretende Stürme, indem sie einen Schutzschirm über den Feldern errichteten.
    Die Wasserversorgung war jedoch die Achillesverse der Farm geblieben, und das in diesem Jahr in ganz besonderem Maß, da seit Wochen kein Regen mehr gefallen war und die Farm ausschließlich von den Quellen in den Bergen abhängig

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