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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tatsache, und ich tat etwas Neues, denn ich holte meine Lampe hervor, stellte den Strahl breit ein und ließ ihn über die Stufen hinweg in die Höhe gleiten.
    Eine leere Treppe lag vor mir - oder?
    Sie endete dort, wo auch der Strahl sein Ziel fand und einen Kreis an die graue Wand malte. Ich schaute genau hin und entdeckte tatsächlich nicht nur die Wand, sondern innerhalb des Lichtkreises auch ein dunkles Etwas.
    War es der Schatten?
    In den folgenden Sekunden stand ich unbeweglich da und wartete darauf, dass sich der Schatten bewegte. Doch den Gefallen tat er mir nicht. Er blieb an der Wand kleben.
    Dabei wollte ich es nicht belassen. Der plötzlich aufgetauchte Schatten hatte meine Neugierde erweckt. Für mich war er nicht normal, denn es gab keinen Gegenstand, der ihn hätte erzeugen können. Er war praktisch selbstständig. Für mich ein Phänomen, für das es keine normale Erklärung gab.
    Ich stellte mir nur die Frage, ob dieser oder diese Schatten hier in der Siedlung die wahren Herrscher waren. Und dabei ging ich davon aus, dass es sicherlich nicht nur den einen Schatten gab. Möglicherweise waren die Häuser damit gefüllt.
    Mit einem schon leicht mulmigen Gefühl stieg ich die Stufen hoch. Ich dachte dabei auch an Karina Grischin, die sich noch draußen aufhielt und von der ich nichts mehr gehört hatte. Vielleicht hatte auch sie bereits eine Begegnung mit den Schatten gehabt.
    Auf der Treppenmitte hatte sich nichts verändert. Nach wie vor verfolgte ich den Strahl meiner Lampe. Der Kreis an der Wand bewegte sich kaum, weil ich es schaffte, meine Hand recht ruhig zu halten. Aber ich sah auch die dunkle Fläche innerhalb des hellen Lichtstrahls, demnach war der Schatten noch immer vorhanden.
    Ich ließ die Treppe hinter mir und blieb in einem Flur stehen, der identisch mit dem war, aus dem ich gekommen war. Jetzt war die Wand zum Greifen nah, und ich hätte eigentlich nur die Hand auszustrecken brauchen, was ich im Moment noch nicht tat, denn was ich hier zu sehen bekam, das war schon faszinierend.
    Eine Wand und der Schatten!
    Er war viel größer, als ich angenommen hatte. Er zeichnete sich an der Wand ab und war trotzdem irgendwie unförmig. Als hätte jemand einen riesigen Tintenklecks dagegen geschleudert.
    Ich konnte ein hartes Lächeln nicht unterdrücken. Was sich mir da bot, sah so harmlos aus, als hätte man es mit Farbe übertünchen können, doch das war es nicht. Ich sah es mehr als ein gefährliches Phänomen an, und ich war vorsichtig.
    Auch mit Schatten hatte ich schon meine Erfahrungen sammeln können.
    Schatten, die alles in ihre Schwärze hineinsaugten und den Menschen das Leben nahmen.
    Je länger ich auf die Wand schaute, umso mehr hatte ich den Eindruck, dass der Schatten leicht zitterte und nicht ruhig sein konnte.
    Ich wollte ihn testen.
    Und wieder trat mein Kreuz in Aktion. Als ich es berührte und aus Tasche holte, da erlebte ich bereits den Wärmestoß an meiner Haut. Für mich war dies so etwas wie ein Alarmsignal, denn jetzt war ich überzeugt davon, auf dem richtigen Weg zu sein.
    Kreuz und Wand trafen zusammen!
    Innerhalb des Gemäuers zuckte es. Ein Ausschnitt der Wand schien sich zu bewegen. Dann zog sich etwas zusammen und sprang im nächsten Augenblick hervor und auf mich zu.
    Es war der Schatten!
    Innerhalb einer Sekunde wurde es stockfinster um mich herum. Die Dunkelheit hüllte mich ein wie ein Sack. Ich erlebte eine fast schon gnadenlose Kälte, aber ich sah auch den hellen Fleck darin, den mein Talisman abgab und so etwas wie mein Schutzengel war.
    Der Schatten wollte mich schlucken, aber er schaffte es nicht. Mein Kreuz, obwohl ich es noch nicht aktiviert hatte, baute eine Gegenmagie auf, indem es noch heller aufleuchtete und dabei die Finsternis um mich herum einfach hinwegfegte.
    Ich sah wieder normal.
    In der nächsten, wenn auch sehr kurzen Zeit musste ich mich zurechtfinden und war froh, wieder normal durchatmen zu können. Zugleich fühlte ich mich befreiter, denn ich war sicher, ein Hindernis aus dem Weg geräumt zu haben.
    Aber hatte ich den Schatten tatsächlich zerstört?
    Ja und nein, denn als ich mich umschaute und dabei mit der noch immer eingeschalteten Lampe auf den Boden leuchtete, da entdeckte ich das, was von diesem Schatten zurückgeblieben war.
    Vor meinen Füßen sah ich einen feuchten Fleck am Boden, der zum Teil aussah, als wäre er in das Gefüge hineingesickert.
    Eine Pfütze, mehr nicht!
    Ich wollte nicht sagen, dass ich die Welt nicht

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