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1515 - Das Geheimnis der Nakken

Titel: 1515 - Das Geheimnis der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blechern klingende Syntronstimme teilte mit, daß die Halle mit Atmosphäre gefüllt werden würde und daß dies einige Minuten dauern könnte. Da wußte Nobby auch, warum die Stimme so ungewohnt hart geklungen hatte. Noch fehlte die Atmosphäre, und die Schallübertragung durch Gestein und Metall ergab nun einmal einen anderen Klang.
    Draußen schob ein plumper Roboter eine kleinere Antigravplattform heran. Nobby wußte, daß hier in den teilweise engen und verschachtelten Gängen und Schächten sich keine größeren Fahrzeuge bewegen konnten.
    Endlich meldete die Überwachungssyntronik, daß die gesamte Anlage mit Atemluft gefüllt worden war. Nobby Sipebo konnte sich also ohne besondere Schutzmaßnahmen an jeden Ort begeben.
    Er verließ den Planetengleiter gemeinsam mit Mech. Der Roboter begann selbständig damit, die mitgeführten Ersatzteile, Prüfgeräte und Maschinen auf die Plattform zu verladen. Daneben blieb gerade noch Platz für ihn selbst und den Menschen.
    Am Frontpult der Plattform erschien eine dreidimensionale Karte, die jeweils den eigenen Standort und wichtige Orte der Anlage auswies. Die Orientierung war dadurch sehr einfach.
    Tante Betty schwebte über der 3-D-Karte und überwachte von sich aus die weiteren Schritte des Mannes.
    Es ging auf direktem Weg zu dem Sektor, aus dem der ursprüngliche Fehler gemeldet worden war. In der dritten Ebene unter der Oberfläche war die zentrale Steuereinheit der insgesamt fünf leistungsstarken Hyperfunksender für interstellaren Funkverkehr untergebracht. Der Raum, in dem sie sich befand, war ein hermetisch nach außen hin abgesicherter Würfel mit einer Kantenlänge von sieben Metern. Es existierte nur ein seitlicher Eingang durch ein schweres Doppelschott, das mit besonderen Maßnahmen gesichert wurde. Dazu gehörte auch ein Kode, aber den kannte Sipebo natürlich.
    Die Steuereinheit war das Herzstück der Anlage. Parallel zu ihr existierte eine Ebene tiefer ein baugleiches Reservesystem, das bei Ausfall der Haupteinheit automatisch deren Aufgaben hätte übernehmen sollen.
    Nobby Sipebo erreichte den Eingang zur Kammer der Steuereinheit. Etwas Besonderes fiel ihm hier nicht auf.
    Er öffnete die mechanische Verriegelung und tastete den Kode ein. Die doppelte Schottwand glitt in zwei Flügeln geräuschlos zur Seite.
    Aber jetzt sah er auf den ersten Blick, daß hier etwas nicht stimmte. Auf dem Boden der Kammer stand eine wäßrige Flüssigkeit. Eine Kante im Eingangsschott verhinderte, daß die Flüssigkeit nach draußen in den Korridor lief. „Haben wir ein chemisches Analysegerät dabei?" fragte er Mech, aber der Roboter verneinte. „Kein Problem", bot sich Tante Betty an. „Ich kann mit meinem Mikrolabor zumindest eine erste Bestimmung dieser Flüssigkeit durchführen."
    Der syntronische Wurm glitt nach unten und fuhr eine kaum sichtbare Sonde aus. Damit sog er etwas von der Flüssigkeit in sich hinein. „Verflüssigter Kunststoff", teilte Betty kurz darauf mit. „Er enthält Spuren von gelöstem Kupfer.
    Fast könnte man meinen, hier habe sich ein Stück Platine verflüssigt."
    „Dann müßte es aber ein sehr großes Stück gewesen sein", meinte Nobby Sipebo. „Kann ich den Raum betreten?"
    „Kannst du. Die Flüssigkeit ist neutral und damit völlig harmlos."
    Die Kammer war bis auf vier Quadratmeter hinter dem Eingang mit technischen Geräten vollgestopft. Sipebo trat an ein kleines Pult. Hier rief er ein Selbstdiagnoseprogramm ab.
    Die Anlage signalisierte sofort auf einem Bildschirm, wo die Funktion gestört war. Ein Schriftzug wies ferner aus: HOCHENERGIE-DISTRIBUTOR.
    Dabei, so rief sich Nobby Sipebo ins Gedächtnis, handelte es sich um eine daumendicke Platte aus einem speziellen Material, das aus verschiedenen Plastomeren in einem aufwendigen Verfahren hergestellt wurde.
    Feine Kupferadern waren eingelagert und matrixartig so angeordnet, daß die Hochenergien mehrerer Sender, die parallel arbeiteten, durch die Logik der Matrixschaltung entkoppelt wurden und sich folglich nicht gegenseitig beeinflussen konnten. Durch dieses Bauteil lief in jedem Fall die Sendeenergie, auch wenn nur eine Anlage in Betrieb war.
    Ein einzelner Hypersender oder auch zwei, wie sie in der Regel an Bord von Raumschiffen vorhanden waren, brauchten diese spezielle Entkopplungskomponente nicht, weil man diese durch Timeshifting - ein zeitliches Abwechseln der Sender im Mikrosekundenbereich - erzielen konnte. Bei mehr als zwei Hypersendern in unmittelbarer Nähe

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