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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Niemand hatte bisher gewußt, wie der Raub sich im einzelnen abgespielt hatte. Jennifer hatte den Räuber nicht zu Gesicht bekommen. In Bezug auf die Person des Diebes war auch durch die Darstellung, die Rhodan zu sehen bekommen hatte, noch keine Klarheit gewonnen. Nur so viel war klar: Der Unbekannte war unbemerkt in das Haus eingedrungen, das Jennifer und Ronald Tekener gemeinsam bewohnten. Tekener war zu jener Zeit nicht anwesend. Der Fremde hatte Jennifer in den Zustand der Bewußtlosigkeit versetzt und ihr den Zellschwingungsaktivator abgenommen.
    Blieb da noch die Frage, wie Perry Rhodan in den Genuß der Aufzeichnung gekommen war. Was war da geschehen, wodurch das Kommunikationssystem veranlaßt wurde, ihm eine Szene aus relativ ferner Vergangenheit vorzuspielen, wo er in Wirklichkeit nur sich mit Varonzem - oder irgendeinem anderen Nakken - in Verbindung hatte setzen wollen?
    Es gab einen Zusammenhang zwischen diesem Erlebnis und jenem, das er vor kaum einer Stunde in der Raumzeitverfaltung gehabt hatte. In der Falte war Clistor von einem unidentifizierten Nakken beschuldigt worden, auf dem falschen Weg zu sein. Von einer Loge war die Rede gewesen, der Clistor angehört hatte.
    Clistor war derjenige, der sechs geraubte Zellaktivatoren nach Wanderer gebracht hatte. Die Szene, deren Augenzeuge er soeben geworden war, befaßte sich mit dem Raub von Jennifer Thyrons Aktivator. Ein Narr, wer da keinen Zusammenhang sähe! Aber wo war die Logik? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Das fragte er das Kommunikationssystem. „Ich weiß es nicht", kam die Antwort. „Ich habe keine Kontrolle über die Vorgänge, die sich jenseits der Schnittstelle abspielen. Du müßtest dir den Zusammenhang von einem Nakken erklären lassen.
    Soll ich noch einmal versuchen, eine Verbindung herzustellen?"
    Perry Rhodan war damit einverstanden. Aber bevor er sein Einverständnis zum Ausdruck bringen konnte, hörte er den dumpfen, hallenden Gong, der zur Galaktischen Vollversammlung rief. Er stand auf, überprüfte den SERUN und sagte: „Nicht jetzt. Vielleicht versuchen wir’s später noch einmal."
     
    *
     
    Der große Konferenzsaal des Galaktikums im Humanidrom hatte die Form eines Halbkreises von 200 Metern Durchmesser mit einem mächtigen Rednerpodest im Mittelpunkt des Kreises, das heißt auf halbem Weg zwischen dem rechten und dem linken Ende der Kante, entlang deren der Halbkreis abgeschnitten war. Aus den Wänden der mächtigen Halle ragten in unregelmäßigen Abständen und unterschiedlicher Höhe umfangreiche Balkone, die Emporen genannt wurden. Die Delegationen der galaktischen Völker hatten jede eine solche Empore inne. Eine der dem Hallenboden am nächsten angebrachten Emporen war für den Vorsitzenden der Vollversammlung reserviert. Von dort aus leitete er die Debatte. Ihm und den Besitzern der anderen Emporen standen alle modernen Kommunikationsmittel zur Verfügung, die eine reibungslose Abwicklung der Geschäftsordnung ermöglichten. Computergesteuerte Projektionsmöglichkeiten waren ebenfalls vorhanden. Die technische Ausstattung des großen Konferenzsaals, den man auch den Schwingungstempel nannte, entsprach dem letzten Stand der Entwicklung.
    Das Verblüffendste an der großen Halle waren jedoch die Konstruktion der Wände und des Bodens sowie das akustische Verständigungssystem, das jedem Redner, gleich wo er sich befand, die Möglichkeit bot, überall in der Weite des Halbrunds deutlich gehört zu werden. Schallwellen wurden von Audiofeldern geleitet, die bis in den hintersten Winkel des mächtigen Raumes reichten. Die Audiofelder wirkten gleichzeitig auf das Material von Boden und Wänden ein, so daß darin Schwingungen entstanden, deren Amplituden sich nach der verwendeten Lautstärke richteten. Die sachliche, ruhige Sprache eines Redners, der - um nur ein Beispiel zu nennen -über das beachtliche Handelsdefizit zwischen Arkon und Terra sprach, erzeugte niederfrequente Wellen mit geringer Amplitude, die gemächlich an Wänden und Boden entlangglitten. Kam dagegen einer, der mit Vehemenz gegen die Ungerechtigkeiten wetterte, die den Pachooli von den Versker widerfuhren, dann gerieten Wand- und Bodenmaterial in Bewegung, als ging eine steife Brise über sie hinweg. Und dann gab es natürlich noch die Situation, in der ein Redner den Zorn gewisser Zuhörergruppen erregte und durch Zwischenrufe gestört wurde. Wenn der Lärm des Zornes losbrach, dann schien die ganze Halle zu zittern, und Wände und Boden

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