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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich mit dem Problem befassen, was mit den Besetzern im Fall eines arkonidischen oder terranischen Gegenschlags geschehen muß. Nach diesen Plänen werdet ihr verfahren, während wir nach Kolonialwelten suchen, die für topsidische Ansiedelung geeignet sind."
    „Das ist typisch humanoide Überheblichkeit!" schrie Nediakril-Phoch. „Dich arroganten Affenähnlichen kümmert es nicht ..."
    Weiter kam sie allerdings nicht. Ein Sturm der Entrüstung brach los. Die Wände des Schwingungstempels wogten und knisterten, der Boden hob und senkte sich in wilden Zuckungen wie die Oberfläche eines Meeres, über das ein Hurrikan hinwegdonnert. Der Ferrone verlangte erneut den Rausschmiß der topsidischen Delegationen oder doch wenigstens die Entfernung der Galaktischen Rätin von Enshgerd-Ahk.
    Tuery Yezag mahnte zur Besonnenheit, und Banador von Pakh-Nyuat erklärte mit der Würde, die seinem hohen Amt entsprach, daß Schimpfworte keine physische Gewaltanwendung darstellten und daher eine Entfernung der Enshgerd-Rätin nicht in Frage komme. Da Würde aber zu einem mäßigen Gebrauch der Stimmkraft verpflichtet, wurde der Akone von kaum jemand gehört. Über der Konsole, an der er und Perry Rhodan saßen, flackerten und schwankten Dutzende von Bildflächen, von denen jede einen der Schreier, Zwischenrufer und Redner darstellte. Perry Rhodan hatte sich weit in seinen Sessel zurückgelehnt. Er betrachtete aufmerksam das Video, auf dem Nediakril-Phoch zu sehen war. Ihre Beschimpfung hatte ihn nicht getroffen. In seinen weit mehr als zweitausend Jahren Lebenserfahrung hatte er noch viel schlimmere Dinge zu hören bekommen. Er fragte sich, welches der Einfluß war, der die Topsiderin mit derart unbeherrschter Wut erfüllte. Sie war intelligent, sonst hätte man sie nicht zur Leiterin der vereinten Delegationen bestimmt. Also mußte sie wissen, daß sie mit ihrem Verhalten dem Anliegen ihres Volkes schadete. Was wollten die Topsider? Waren sie hierhergekommen, um den galaktischen Krieg anzuzetteln?
    Während das Geschrei um ihn herum brandete und Nediakril-Phoch mit blecherner Trompetenstimme immer mehr Unflat in die Runde brüllte, entstand in ihm plötzlich das Gefühl, daß ein einschneidendes, ungewöhnliches Ereignis unmittelbar bevorstehe. Woher ihm diese Ahnung kam, wußte er nicht.
    Die Szene vor ihm schien in die Ferne zu rücken. Er sah die armeschwingenden, zähnefletschenden, gestikulierenden Gestalten auf den Bildflächen nur noch als völlig Unbeteiligter, als betrachte er sich alte Videofilme.
    Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich von neuem auf Nediakril-Phoch. Er hatte Mühe, sie im Auge zu behalten. Da war etwas, das seine Aufmerksamkeit hinwegziehen wollte. Aber die Ahnung, deren Ursprung er nicht kannte, sagte ihm, daß das Ungewöhnliche auf der Empore der Enshgarderin beginnen würde.
    Und plötzlich geschah es: Nediakril-Phoch war von einem Augenblick zum anderen verschwunden, wie in Nichts aufgelöst. Ihre schrille Stimme verstummte mitten im Wort. Das fiel auf. Denn von allen, die in den vergangenen Minuten im Schwingungstempel herumgeschrien, - geplärrt oder - gezetert hatten, war die Galaktische Rätin von Enshgerd-Ahk bei weitem die lauteste gewesen. Aller Blicke richteten sich auf die Bildfläche, auf der Nediakril-Phoch zu sehen gewesen war. Der Lärm verstummte abrupt. Nur ein einziger Schreihals, der bei all dem Lärm, den er vollführte, nicht mitbekam, was um ihn herum geschah, fuhr fort zu randalieren, bis ihn ein scharfer Zuruf von der benachbarten Empore zum Schweigen brachte.
    Von da an war es totenstill in der großen Halle. Perry Rhodan suchte den Schalter, von dem aus das Audiofeld bedient wurde, und schaltete es aus. Dann neigte er sich seitwärts in Banador von Pakh-Nyuats Richtung und sagte mit unterdrückter Stimme: „Sieh dich vor! Jetzt kommt das, was ich befürchtet habe. Die Nakken sind verrückt geworden."
    Er blickte auf und sah, wie die Inneneinrichtung des Schwingungstempels sich aufzulösen begann. 6. „Woher willst du wissen, daß auf einem der dreizehn Zeittafel-Fragmente die Bahndaten des neuen Wanderer-Orbits gespeichert sind?" fragte Idinyphe, nachdem sie gemeinsam ins Quartier des Pararealisten zurückgekehrt waren.
    Sato Ambush schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht", antwortete er und klang ein wenig traurig dabei. „Aber irgendeinen Köder mußte ich den Nakken hinhalten, damit sie wenigstens in Erwägung ziehen, ihre infantile Heimlichtuerei

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