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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sei - zu ihrer großen Erleichterung - das Schlimmste gerade noch einmal verhütet worden? Waren sie zufrieden deswegen, weil es ihm nicht gelungen war, das wahrhaft Belastende aus den Zeittafel-Splittern herauszulesen? Und was war dies: das Belastende? Er wollte es herausfinden. Es war in seinem Bewußtsein eine logisch nicht begründbare Gewißheit, daß alle Schwierigkeiten, mit denen die Menschheit seit dem Oktober vergangenen Jahres zu kämpfen hatte, sich in nichts auflösen würden, wenn es gelänge, das Geheimnis der Nakken zu ergründen. Es fiele einem, der nur in oberflächlichen Bahnen denkt, leicht zu sagen: Was für Schwierigkeiten? Das sind zehn Mann, die im Lauf der nächsten 62 Jahre abkratzen. Weswegen sollte die Menschheit dadurch in Schwierigkeiten geraten?
    Aber Sato Ambush sah die Sache anders. Die Aktivatorträger hatten die Geschicke der Menschheit durch die Jahrhunderte gelenkt. Es gab keinen Ersatz für die Weisheit, die aus mehrtausendjähriger Lebenserfahrung resultierte. Die Menschheit ohne Männer wie Perry Rhodan, Homer G. Adams, Julian Tifflor wäre - zumindest eine Zeitlang - wie ein Schiff ohne Ruder. Rhodan, Tifflor, Adams und andere hatten den Aufstieg Terras von Anfang an mitgemacht. Rhodan hatte die Dritte Macht begründet, die schließlich zur Vereinigung aller Nationen der Erde geführt hatte. Mit Hilfe seiner Freunde hatte er das Raumschiff Erde durch die Wirren der folgenden Jahrhunderte gesteuert und Terra zur vorrangigen Macht in der Milchstraße geformt.
    Seit Gründung der Liga Freier Terraner hatte die irdische Menschheit allen Machtansprüchen und Expansionsgelüsten abgeschworen. Aber Perry Rhodan und die übrigen Aktivatorträger waren immer noch maßgeblich an der Formulierung terranischer Politik beteiligt. Diese Menschen mußten der Menschheit erhalten bleiben.
    Deswegen forschte Sato Ambush nach dem Geheimnis der Nakken. Wenn er dieses Geheimnis enträtselt hatte - davon war er überzeugt -, würde er ES finden und über seinen Irrtum bezüglich des Ablaufs der 20 000-Jahresfrist aufklären können.
    Er sah uninteressiert zu, wie der riesige, glutrote Ball der Sonne Rachmayn den westlichen Horizont berührte. Ärger brannte in seinem Herzen. Er hatte eine solche Behandlung nicht verdient, zumal nicht von Idinyphe. Er hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. Er hatte vor, etwas in Erfahrung zu bringen, was die Nakken ihm nicht freiwillig verraten wollten, aber daraus konnte man ihm keinen Vorwurf machen. Seine Wißbegierde hatte das Ziel, dem Wohl des größeren Ganzen zu dienen. Er tat nichts um des eigenen Vorteils willen.
    Er wandte den Blick nach Osten. Im dunkelnden Himmel stand ein greller, weißer Lichtpunkt.
    Das war der Mond Anansar. Die Nakken hatten ihn so genannt, nach dem Vorbild des Mondes, der ihre Heimatwelt Nansar im Charif-System umkreiste. Wie der ursprüngliche Anansar war der Mond des Planeten Akkartil ein Schwarzes Loch, ein Gebilde von unvorstellbarer Massivität und Dichte, mit einem Ereignishorizont von fünf Millimetern Durchmesser. Der Mond als solcher war unsichtbar. Das grelle, weiße Leuchten, das das Auge wahrnahm, stammte von der Akkretionsscheibe, die das Black Hole rings um den Äquator seiner Rotationsbewegung angelagert hatte.
    Da war ein knirschendes Geräusch. Er drehte sich um. Das metallene Schott, das den Ausstieg des Antigravschachts versiegelte, hatte sich zu bewegen begonnen. Aus der Öffnung schwebte Idinyphe hervor. Sie trug die übliche Tageskleidung, eine Montur aus Hose und kurzer Jacke - keine Atemmaske, keinen Schutz gegen die eisige Kälte des Berggipfels.
    Sie trat auf den Pararealisten zu. „Ich weiß nicht, ob du noch mein Freund sein kannst", sagte sie ernst. „Du tust Dinge, die sich nicht rechtfertigen lassen.
     
    2.
     
    Sie hatte Angst.
    In den vergangenen Wochen hatten sich Veränderungen in ihrer Psyche ebenso wie in ihrem Körper vollzogen, die sie mit Furcht erfüllten. Mit einemmal war sie nicht mehr sicher, daß der Weg, den sie damals mit voller Absicht eingeschlagen hatte, der richtige war. Zu Anfang war es die Faszination der Heranwachsenden mit den geheimnisvollen Gaben der Nakken gewesen, die sie dazu getrieben hatte, die Nähe der Schneckenartigen zu suchen. Sie hatte die Nakken erlebt, wie sie das Zentralplasma bei der Erzeugung der Signale unterstützten, die das cantarische Kontrollfunknetz verwirrten und die Cantaro in den Zustand fortgeschrittener Lethargie versetzten. Sie hatte von

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