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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr aus. So weit durfte sie es auf keinen Fall kommen lassen.
    Aus dem Hintergrund meldete sich Doreen Anderson.
    »Sie trägt keine Waffe, das weiß ich.«
    »Gut!«
    Auch Glenda hatte Doreen Andersons Bemerkung registriert. Es war durchaus möglich, dass sich Luna vor einer Waffe fürchtete. Kugeln konnten ihr demnach gefährlich werden.
    Welche Möglichkeit blieb ihr noch?
    Die Flucht!
    Versuchen, den Raum zu verlassen und ins Freie zu entkommen. Zeit, um John Sinclair und Suko zu alarmieren, hatte sie nicht. Alles musste schnell und überraschend ablaufen.
    Glenda ging zurück, bis sie ihren Stuhl erreicht hatte. Sie hörte die bösen Anschuldigungen der übrigen Frauen, die plötzlich nicht mehr ihre Freundinnen waren, und es gab noch die letzte Chance, bevor sich alle auf sie stürzten.
    Glenda rannte dem Ausgang entgegen!
    Aber vorher tat sie noch etwas anderes. Sie riss ihren Stuhl hoch und nahm ihn als Waffe mit. Dabei drehten sich ihre Gedanken nur um die Mondhexe, nach der sie schaute, als sie einige Schritte gelaufen war und der Hallenausgang dicht vor ihr lag. Der nächste Schritt würde sie in den Vorraum bringen, und von dort war es nicht mehr weit bis zur Tür nach draußen.
    Hinter ihr kreischten die Mondfrauen. Sie konnten es nicht fassen, dass es zu einer derartigen Eskalation gekommen war. Noch waren sie wie erstarrt und überließen der Mondhexe die Verfolgung.
    Schwebte oder rannte sie näher? Jedenfalls war sie so schnell, dass Glenda es nicht mehr schaffte, den Ausgang zu erreichen. Und deshalb riss sie den Stuhl hoch und schleuderte ihn auf die Mondhexe zu.
    Treffer!
    Luna musste ihre Arme hochreißen, um das Möbelstück abzuwehren.
    Dadurch wurde ihre Verfolgung für Sekunden gestoppt.
    Das allerdings sah Glenda nicht mehr. Sie befand sich bereits auf dem Weg zur Tür, als Doreen Anderson wie ein Geist in ihrer Nähe auftauchte und sie von der Seite her rammte.
    Glenda geriet ins Taumeln. Sie schaffte es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben, weil Doreen nachsetzte. Mit beiden Händen schlug sie nach Glenda, und dann war es mit ihrer Flucht vorbei, denn sie verlor den Boden unter den Füßen und prallte hart auf.
    Es war kein Lachen, sondern ein triumphierendes Kreischen, das Doreen Anderson ausstieß.
    Dabei überschlugen sich noch ihre Worte.
    »Jetzt kannst du sie dir holen, Luna…«
    Und was taten wir?
    Im Prinzip nichts. Uns waren die Hände gebunden. Wir hatten Glenda ins Spiel gebracht und sie vorgehen lassen. Jetzt konnten wir davon ausgehen, dass sie sich in der Höhle des Löwen befand. Aber sie hatte sich noch nicht gemeldet.
    Es war abgemacht worden, dass wir in der Nähe auf sie warteten. Wir hatten wider Erwarten nicht weit entfernt einen Parkplatz gefunden, von dem aus wir das Haus beobachten konnten. Dafür mussten wir nur schräg über die Straße schauen.
    Warten war in diesem Fall für mich die Hölle. Suko verkraftete es besser als ich, denn er wartete in einer nahezu stoischen Ruhe. Nur seine Augen bewegten sich hin und wieder.
    »Es war verkehrt«, sagte ich.
    »Was?«
    »Dass wir Glenda haben allein gehen lassen.«
    »Noch scheint es ihr nicht schlecht zu gehen, sonst hätten wir längst ihren Anruf erhalten.«
    »Das ist die eine Seite. Es gibt noch eine andere, fürchte ich. Vielleicht ist es ihr nicht möglich, zu telefonieren, weil sie bereits in der Falle sitzt.«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Aber wir müssen damit rechnen, Suko, und ich will mir später keine Vorwürfe machen.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich bleibe nicht mehr im Wagen.« Nach dieser Antwort öffnete ich die Tür.
    Es war wieder einmal mein Bauchgefühl, das mich aus dem Rover trieb.
    Keiner von uns wusste, wie gefährlich diese Doreen werden konnte, und dann gab es da ja noch die nackte Person, die sich Luna nannte.
    Ich überquerte die Straße und hörte hinter mir die Schritte meines Freundes. Auf dem anderen Gehsteig hatte er mich eingeholt. Um die misstrauischen Blicke der Passanten kümmerten wir uns nicht. Alles musste jetzt so schnell wie möglich geschehen.
    Es war nichts Verdächtiges zu sehen, als wir vor dem breiten Eingang stehen blieben.
    »Soll ich den hinteren nehmen?«, fragte Suko.
    »Nein, wir ziehen es offiziell durch.« Ich sah den Knopf der Klingel und legte meinen Finger darauf…
    ***
    Glenda Perkins hatte sich nicht abrollen können, deshalb hatte der Aufprall sie ziemlich durchgeschüttelt. Durch die rechte Hüfte, die Schulter und auch durch ihren Kopf zuckten

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