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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren nur die Zähne im Oberkiefer zu sehen, die untere Zahnreihe fehlte.
    Seine Waffe hatte er mitgenommen. Es war tatsächlich so etwas wie eine Sense. An der oberen Seite eines Holzstabs war eine scharfe und leicht gebogene, schartige Klinge befestigt, die so grau wie die Wolken am Himmel aussah, dafür aber einen kalten Glanz abgab.
    Ai Wei blieb in der offenen Tür stehen. Den rechten Arm hatte er vorgestreckt und das Ende der Sense auf den weichen Boden gestemmt, als wollte er einen sicheren Halt finden.
    Er schaute nach vorn. Für Suko war es ein Glotzen, aber auch mit einer gewissen Unsicherheit verbunden, das war ihm schon anzumerken. Er machte den Eindruck, als ob er nicht genau wusste, wie er sich verhalten sollte.
    Eine gewisse Zeit verstrich, und Suko konnte sich vorstellen, dass die Unsicherheit bei seinem Gegner zunahm. Er hatte sich bisher voll und ganz auf seine übernormalen Kräfte verlassen können, was nun nicht mehr der Fall zu sein schien.
    Suko dachte nicht daran, seinen Standort zu verraten oder zu sprechen.
    Er wartete ab, denn Ai Wei musste kommen.
    Und er hielt es nicht aus.
    Weiterhin in der offenen Tür bleibend, stellte er seine Frage.
    »Wo bist du, verflucht?«
    Suko schwieg. Er wollte Ai Wei noch nervöser machen.
    »Antworte!«
    Den Gefallen tat Suko ihm nicht.
    Ai Wei bewegte seinen Kopf. Dabei blieb er nicht ruhig. »Ich weiß genau, dass du in der Nähe bist. Ich spüre deine verdammte Aura. Sag endlich, wo ich dich treffen kann.«
    »Ich bin hier!«
    Suko hatte nicht eben laut gesprochen. Nur so, dass er so eben noch zu verstehen gewesen war, und er hörte einen unartikulierten Laut aus dem Maul der hässlichen Gestalt dringen. Es konnte eine Reaktion der Überraschung sein, denn Ai Wei hatte ihn gehört, aber er sah ihn nicht.
    »Verdammt, wo?«
    »Hier…«
    Ai Wei schüttelte seinen Schädel. Die abgefressene Oberlippe gab seinem halben Mund ein Aussehen, als würde er unaufhörlich grinsen. Die aus dem Oberkiefer ragenden Zähne schimmerten in einer gelblich bleichen Farbe.
    »Willst du nicht kommen?« Suko machte es jetzt Spaß, ihn zu locken.
    Wenn es nach ihm ging, würde er den Kampf hier austragen, denn er sah sich auf der sicheren Seite.
    Ai Wei wartete noch. Er kämpfte mit sich. Dass er so vorgeführt wurde, konnte er nicht fassen. Dabei hatte er immer auf der Seite der Sieger gestanden.
    »Na los, komm her.«
    Diesmal zögerte Ai Wei nicht. Er konnte sich nicht alles bieten lassen und setzte zu einem Sprung an, mit dem er die Höhe zwischen dem Wagen und dem Boden überwand.
    Er blieb stehen.
    Er bewegte den Kopf und auch seine Sense, die er von einer Seite zur anderen schwang, ohne jedoch ein Ziel entdecken zu können, denn Suko blieb unsichtbar.
    »Wo bist du?«
    »Vor dir!«
    Die Antwort musste ihn wahnsinnig ärgern, denn so sehr er sich auch bemühte, er sah nichts.
    Aber er ging vor. Nicht schnell, aber sehr gezielt. Und dabei blieb die Sense in ständiger Bewegung. Er schwang sie mal nach rechts, dann wieder nach links, bewegte auch seinen Kopf entsprechend und rannte plötzlich nach vorn.
    Auf einmal war alles anders. Auch als Unsichtbarer war Suko präsent.
    Es gab seinen Körper noch, der zwar nicht sichtbar, aber doch zu verletzen war. Wenn die Schneide der Sense ihn traf, würde er ebenso bluten wie ein sichtbarer Mensch.
    Ai Wei war bereits so nahe an Suko herangekommen, dass der blitzschnell ausweichen musste. Er wuchtete sich zur Seite und prallte auf den mit dünnem Gras bedeckten Boden. Der Schlag erwischte ihn nicht, das Blatt fuhr ins Leere.
    Ai Wei stieß einen wütenden Schrei aus, der aber nicht ein Abschluss war, denn er machte weiter und fuhr mit einer schwunghaften Bewegung herum.
    Er schlug wieder zu.
    Unsichtbar rollte Suko über den Boden, denn der Killer hatte genau in seine Richtung gezielt. Abermals traf er nicht. Das Metall zerschnitt nur die Luft.
    Aus der Rollbewegung kam Suko wieder auf die Beine und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Das hörte Ai Wei. Er drehte sich halb, hob die Sense zum Schlag, wobei er allerdings auf der Stelle stehen blieb und keinen Schritt mehr ging.
    »Glaubst du noch immer, dass du gewinnen kannst?«, fragte Suko. »Du hast deinen Spaß gehabt. Ich denke, dass es jetzt an mir ist, den Kampf zu eröffnen.«
    Das hatte er tatsächlich vor, doch dazu kam es nicht mehr, denn Suko hörte die Stimme eines Mannes und sah wenig später einen Menschen in dunklem Anzug und weißem Hemd zwischen den Wagen

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