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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte, ging ich auf sie zu, sodass sie zur Seite gehen musste, was sie auch tat. Selbst jetzt verlor sie ihr Lächeln nicht aus dem Gesicht. Es war den Tänzerinnen wohl einstudiert worden, dass sie es nie ablegten und selbst im Schlaf noch lächeln würden.
    Sie führte mich in eine Diele, die recht offen war. Über die Großzügigkeit war ich schon überrascht. An den normalen Türen glitt mein Blick nur flüchtig vorbei, mich interessierte besonders die größte davon, denn ihre Flügel standen offen. Aus dem Raum dahinter hörte ich die Klavierklänge. Licht fiel durch die Tür in den Vorraum und hinterließ hier einen hellen Teppich.
    »Wird dort geübt?« Die Blonde nickte. »Darf ich mal schauen?«
    »Na klar.«
    Ich hielt mich an ihrer Seite und wartete darauf, dass die van Dalen erschien, die ich schon als Geistwesen oder mit ihrem Zweitkörper erlebt hatte. Aber das Glück war diesmal nicht auf meiner Seite Durch die breite Tür betrat ich einen Saal, der mit hellem Parkett ausgelegt war. Von der Decke fiel das Licht nicht nur auf den Boden, sondern auch auf die Körper der Tänzerinnen, die in ihren Übungen vertieft waren.
    Die Musik kam vom Band, und die Mädchen bewegten sich danach. Ich kam auf die Zahl elf. Wenn ich meine Begleiterin mitzählte, dann waren es zwölf Tänzerinnen, die sich dort verrenkten.
    Sie ließen sich durch mich nicht stören. Ich schaute nicht nur auf sie und ihre perfekten Körper, die unter den engen Trikots gut zu erkennen waren, ich wollte herausfinden, ob sich in diesem schon hallenartigen Raum auch die Chefin aufhielt.
    Die sah ich nicht.
    Es stand wohl an der anderen Seite eine Bank, auf der einige Kleidungstücke lagen. Da sich die Blonde noch in meiner unmittelbaren Reichweite befand, fasste ich sie am Arm und zog sie näher zu mir heran.
    »Wie lange tanzen Ihre Kolleginnen noch?«
    »Bis das Klavierstück beendet ist.«
    »Und…«
    Die Blonde lächelte mich an. »Es dauert nicht mehr lange.«
    »Das ist ein verdammt hartes Stück Arbeit - oder?«
    »Und wie, Mister. Die meisten Menschen unterschätzen das Tanzen. Okay, es mag Go-go-Girls geben, die ihren Job nicht so ernst nehmen, doch bei uns ist das nicht der Fall. Wir trainieren hart, um international auftreten und bestehen zu können.«
    »Dann ist Alexa van Dalen wohl eine harte Lehrerin?«
    »Nicht nur das. Sie ist auch sehr streng, und sie lässt nichts durchgehen.«
    »Bestraft sie auch?«
    »Kaum. Dazu kommt es erst gar nicht.«
    »Aber ihr seid perfekt, nicht wahr?«
    »Ja, bei uns stimmt alles.«
    »Und wenn mal nicht alles stimmt, dann wird es passend gemacht.«
    Misstrauisch und überrascht schaute mich die Tänzerin an. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Nun ja, ich denke da an Dr. Morris. Er hat sich einen Namen als Schönheitschirurg gemacht.«
    »Davon haben wir gehört.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein, mehr nicht. Außerdem hat er sich zurückgezogen.« Sie war plötzlich recht einsilbig.
    »Alexa und dieser Arzt kennen sich, wie ich gehört habe.«
    »Sicher. Sie leben beide hier in diesem Haus. Aber auch das hat nichts zu bedeuten.«
    »Nun ja«, sagte ich und schaute mir die Blonde genau an. Mein Gott, in ihrem Alter war die Haut einfach glatt, ich glaubte nicht, dass jemand eine Veränderung in ihrem Gesicht vorgenommen hatte. Über den Busen wollte ich nicht sprechen, denn er wurde von dem hellblauen Oberteil schon ziemlich zusammengedrückt.
    »Wollen Sie nicht an die Stange?«
    »Nein, es ist bald Schluss. Aber warum fragen Sie mich das alles? Was haben Sie vor?«
    Ich schaute in ihr offenes Gesicht, in dem sich nicht der geringste Ausdruck von Argwohn abmalte. »Können Sie sich nicht denken, weshalb ich zu Ihnen gekommen bin?«
    »Ich überlege noch.«
    »Es geht um ein Engagement.« Ich lächelte. »Welchen Grund sollte ich sonst gehabt haben, Ihnen einen Besuch abzustatten?«
    »Stimmt. Aber das ist alles so plötzlich gekommen. Eigentlich hätte Alexa Sie empfangen müssen, aber manchmal ist sie eben verhindert.«
    In diesem Augenblick hörte das Klavierspiel auf. Es wurde sehr still, und ich hielt für einen Moment die Luft an. Die letzten Klänge schwangen aus, und so nahm ich die anderen Geräusche besser wahr.
    Das heftige Keuchen der Tänzerinnen, die abgehackten Worte dazwischen.
    Sie hatten sich völlig verausgabt und mussten erst mal wieder zu Atem kommen.
    Wie Greise schlichen sie auf die Bank zu, wo ihre Kleidungsstücke lagen. Ich sah dort auch eine Tür, die jetzt geöffnet wurde.

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