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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorgehen?«
    »Darum bitte ich.«
    »Danke.«
    Der Arzt stieß eine Hälfte auf. Die zweite blieb geschlossen, aber es reichte auch so. Bill musste an Dr. Morris vorbeischauen, um etwas sehen zu können. Deshalb trat er zur Seite, um einen freien Blick zu bekommen.
    Zwei Tische sah er dort.
    Sie standen nebeneinander, und der Abstand zwischen ihnen war nicht besonders groß. Aber das interessierte Bill Conolly nicht, denn er sah, dass auf einem der beiden Tische eine junge Frau angeschnallt lag und aussah, als würde sie schlafen, sodass Bill schon der Verdacht kam, es mit einer Toten zu tun zu haben…
    Es war eine Überraschung, die Bill sich nicht eben gewünscht hatte. Er wusste jedoch, dass sein Verdacht nicht unbegründet gewesen war. Dr. Morris praktizierte noch immer.
    Was der Raum noch alles beherbergte, interessierte ihn im Moment nicht, er war nur auf den Arzt fixiert und sprach ihn nach einem kurzen Kopf schütteln an.
    »Irgendwie habe ich es geahnt, dass Sie Ihren Job nicht an den Nagel gehängt haben.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Und warum arbeiten Sie noch?«
    »Erstens will ich nicht auf ein Abstellgleis geschoben werden, nur weil bestimmte Leute es so wollen, und zweitens fühle ich mich verpflichtet, der Natur ein wenig nachzuhelfen. Es gibt so viele unfertige Menschen, die gern einen besonderen Körper haben wollen, und da kann ich einfach nicht widerstehen. Ich habe ein Helfer-Syndrom, wenn Sie so wollen.«
    »So kann man es auch nennen.«
    Morris deutete auf die junge Frau, deren Körper mit einem Laken bedeckt war. »Schauen Sie sich Gina an. Sie ist zwanzig Jahre alt und als Tänzerin sehr begabt. Aber um großen Erfolg zu haben, braucht es mehr als nur ein hübsches Gesicht und rot eingefärbte Haare. Glauben Sie mir.«
    »Und weiter?«
    »Gina will Tänzerin werden, das ist ihr größter Wunsch, und sie ist ganz wild darauf, perfekt zu werden.« Er trat an den Tisch heran, fasste nach dem Laken und schlug es bis zum Bauchnabel zurück. »Na, was sehen Sie?«
    »Was sollte ich denn sehen?«, fragte Bill mit kratziger Stimme.
    »Schauen Sie sich Ginas Busen an. Da ist so gut wie nichts. So ist sie für die Truppe nicht geeignet. Sie braucht eine Brustvergrößerung, und dafür bin ich nun mal zuständig. So wird Gina sie bekommen und hat dann die Chance, in die Truppe aufgenommen zu werden. Sie wird glücklich sein und der Gruppe zu mehr Perfektion verhelfen. Das ist es, Mr Conolly. Ich mache die Menschen glücklich und nicht umgekehrt. Können Sie das nachvollziehen?«
    »Denken Sie daran, dass Sie nicht mehr praktizieren dürfen.«
    »Ach, das meinen Sie nur. Sie glauben doch nicht; dass ich mir mein filigranes Handwerk nehmen lasse. Nein, nein, ich mache weiter und werde bald meine ganz großen Erfolge erringen. Das können Sie mir glauben.«
    »Allein?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Oder zusammen mit Alexa van Dalen?«
    »Ach so. Ja, wir sind ein Team.«
    Auf der einen Seite war Bill froh über die Offenheit des Mannes, auf der anderen ging er davon aus, dass er nicht grundlos kein Geheimnis aus seinen Plänen machte. Er musste sich seiner Sache völlig sicher sein und konnte deshalb davon ausgehen, dass Bill für ihn keine Gefahr bedeutete. Sein Lächeln wirkte überheblich. So verhielten sich nur Sieger.
    »Überrascht, Mr Conolly?«
    »Nein, denn ich habe es mir fast gedacht.«
    »Und jetzt?«
    »Ich denke, dass ich interessante Dinge zu schreiben habe. Was Sie hier praktizieren, ist illegal.«
    »Nein, Sie irren sich. Ich helfe nur, das ist alles. Gina würde meine Arbeit nie als illegal bezeichnen, auf keinen Fall.«
    »Sondern?«
    »Ich bin ihr Retter. Ich mache die Menschen perfekt, und ich gebe sie dann weiter.«
    »An die van Dalen?«
    »So ist es.«
    »Und sie nimmt die Mädchen in ihre Truppe auf, wenn Sie ihnen die entsprechende Schönheit gegeben haben.«
    »So ist es.«
    Bill blieb gelassen, obwohl sich die Spannung in ihm immer mehr erhöhte und er wusste, dass das dicke Ende noch folgen würde, auch wenn sich der Arzt noch locker gab.
    »Es wäre für mich als Reporter wichtig, mal mit Mrs van Dalen sprechen zu können.«
    »Oh, das wird schwer sein.«
    »Warum? Sie leben im selben Haus.«
    »Richtig. Nur ist sie recht menschenscheu, wenn ich das so sagen darf. Sie gibt keine Interviews. Sie und ihre Mädchen wollen nur durch Leistung glänzen.«
    »Schade.«
    »Ja, für Sie, Mr Conolly.« Dr. Morris lächelte, und Bill wusste genau, dass es falsch war. Das Lächeln war nur

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