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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Trugen ihre Tänzerinnen die engen Trikots, so war das bei ihr nicht der Fall. Sie hatte sich in das glatte Gegenteil eingehüllt, denn von ihrem Körper war so gut wie nichts zu erkennen. Dafür sorgte ein Gewand aus blauem, schillerndem Stoff, das an den Schultern begann und erst an den Fußknöcheln aufhörte.
    Bei jedem Schritt schwang das Kleid hin und her, und unter dem Stoff sah ich die Bewegungen ihrer Brüste.
    Sie sprach kein Wort. Ihr Gesicht blieb starr, und das Lächeln auf ihren Lippen war alles andere als natürlich. Die vollen Lippen glänzten in einem tiefen Rot, das einen leichten Blaustich enthielt. Dichtes Haar, eine Mischung aus Grau und Blond, umgab ihren Kopf. Die hellen Augen mit den schwarzen Pupillen fielen besonders auf.
    Ihre Schrittfolge war immer gleich. Erst als sie eine Körperlänge von mir entfernt war, blieb sie abrupt stehen.
    Die vollen Lippen zuckten leicht, bevor sie etwas sagte.
    »Oh, Besuch.«
    »Ja, wie Sie sehen.«
    Sie streckte mir die Hand entgegen, die ich auch nahm. »Ich heiße Alexa van Dalen und bin hier die Chefin. Wie lautet Ihr Name?«
    »John Sinclair.«
    »Ja, wie nett.«
    Mit keiner Geste gab sie zu verstehen, dass ihr mein Name etwas sagte.
    Sie deutete nur ein Nicken an und drehte sich halb zur Seite.
    »Umgeschaut haben Sie sich ja schon, Mr Sinclair. Haben Ihnen meine Mädchen gefallen?«
    »Ja, sie sind recht hübsch.«
    »Bitte, was ist das nur für eine Antwort! Diese Truppe ist einmalig. Sie ist exzellent, und sie wird bald die beste der Welt sein, das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Und das verdankt sie Ihnen?«
    »Ich kann es nicht anders sagen.«
    Ich grinste nur schmal.
    »Wir sind natürlich nicht billig, Mr Sinclair. Wer uns engagieren will, der muss schon tief in die Tasche greifen. Dafür bekommt er aber ein tolles Programm geboten, denn diese Mädchen sind nicht nur als Tänzerinnen ausgebildet, sie können auch singen. Sie werden Ihnen und Ihren Gästen eine Show liefern, die vom Allerfeinsten ist.«
    Ich hatte beschlossen, das Spiel mitzumachen, und fragte deshalb: »Kann ich Ihre Truppe auch für eine längere Zeit mieten?«
    »Ja, an was hatten Sie denn gedacht?«
    »Eine Kreuzfahrt, zum Beispiel.«
    Sie hob ihre Augenbrauen an. Dabei entstanden keine weiteren Falten auf ihrer Haut. Sie schien perfekt zu sein, nur hatte ich Zweifel daran, ob die Natur allein dafür verantwortlich war und nicht der Chirurg von nebenan nachgeholfen hatte.
    Ich sah, dass sie auf ihrer Unterlippe nagte und dabei nachdachte. »Ihr Vorschlag hört sich nicht schlecht an, Mr Sinclair. Denken Sie dabei an eine längere Kreuzfahrt?«
    »Später schon. Erst einmal würde mir eine Woche reichen. Der Zeitpunkt sollte im Herbst sein.«
    »Darüber können wir reden. Ich werde noch ein wenig an der Choreografie feilen müssen. Im Prinzip habe ich nichts gegen einen derartigen Termin einzuwenden.«
    »Das freut mich.«
    »Und Sie sind jetzt schon gekommen, um Einzelheiten zu besprechen, denke ich.«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann sollten wir hier nicht länger stehen bleiben, sondern in meine privaten Räume gehen.«
    »Muss ich in die Klinik?«
    »Nein, Mr Sinclair. Und wenn, wäre das auch nicht tragisch, denn dort wird nicht mehr gearbeitet. Dr. Morris ist nicht mehr in seinem Beruf tätig. Das ist zwar sehr bedauerlich, aber nicht zu ändern.«
    »Hatte er keine Lust mehr?«
    »So ähnlich.«
    »Dabei war er berühmt - oder?«
    Sie runzelte die Stirn. »Tatsächlich, Mr Sinclair. Haben Sie ihn auch gekannt?«
    »Nur vom Namen her und aus den Medien.«
    »Ah ja. Aber sein Ruhestand war unser Glück. Denn so konnten wir uns hier ausbreiten, nachdem einige Umbauten getätigt worden waren. So sind jetzt genügend Räume für meine Mädchen vorhanden. Sie arbeiten nicht nur hier, sie bekommen auch ihre Wohnung und ihre Logis. Wir sind so etwas wie eine große Familie.«
    »Das ist toll.«
    »Ja, man muss den jungen und oft sehr begabten Mädchen auch etwas bieten.«
    »Leben denn alle Mädchen hier bei Ihnen?«
    »Nein, einige fahren auch zu ihren Wohnungen in die Stadt. Diejenigen, die sich für ein Bleiben hier entschieden haben, kommen in der Regel von auswärts.«
    »Dann weiß ich Bescheid.«
    »Ist das wichtig für Sie?«
    »Hin und wieder schon«, gab ich zu.
    Sie nickte. »Kommen Sie, Mr Sinclair, hier ist es wirklich ungemütlich. Es riecht mir zu sehr nach Arbeit.« Sie drehte sich von mir weg und klatschte einige Male in die Hände. Die Aufforderung galt

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