1521 - Die Streiter von Efrem
seinen Gedanken eine andere Frage, um ihn aus der Reserve zu locken, aber just in diesem Moment fiepte sein Armbandgerät. „Hier Rhodan", sprach er in das Gerät. „NATHAN berichtet", erklang es. „Es ist soeben etwas höchst Ungewöhnliches vorgefallen, für das ich keine Erklärung geben kann. Die automatischen Fernorterstationen weit außerhalb des Solsystems und andere Überwachungsforts in mehreren Lichtjahren Entfernung haben übereinstimmend das Auftauchen eines riesigen Objekts gemeldet. Es könnte sich um ein Raumschiff von mehreren hundert oder gar tausend Kilometern Länge handeln, also auf keinen Fall um eine terranisches Schiff oder um eins, das uns bekannt ist. Oder es ist ein mond- oder gar planetengroßes Objekt, das sich nach eigenen Gesetzen oder mit eigenem Antrieb bewegt."
Das klang so überraschend und auch so absurd, daß Perry Rhodan das Gespräch mit dem Friedensstifter sofort vergaß. „Wo ist das Ding aufgetaucht und wie?" fragte er. „Es erschien buchstäblich aus dem Nichts. Der Auftauchort liegt am Rand des Opra-Systems.
Oder genauer gesagt, etwa fünf bis zehn Lichtminuten von der Sonne Epsilon Indi entfernt. Genaue Daten liegen noch nicht vor. Dies alles geschah vor etwa fünfzehn Minuten. Die Stationen verfolgten den Flug ins Systeminnere. Wenn meine Berechnungen aus den übermittelten Daten richtig sind, wurde der Planet Efrem angesteuert."
„Mein Planet!" Kelamar Tesson sprang auf. „Ich muß sofort starten und sehen, was dort geschieht."
„Auf keinen Fall!" drängte Rhodan. „Es wäre auch sicher zu spät. Bitte warte ab, was unsere Überwachungssysteme weiter berichten. NATHAN, was kannst du noch dazu melden?"
„Es gibt keinen Hyperfunkkontakt mehr nach Efrem", erklärte die Supersyntronik. „Und die Echos des geheimnisvollen Objekts können nicht mehr aufgenommen werden, weil sie sich in den Strahlungskomponenten von Epsilon Indi verlieren. Es muß sich aber noch im Opra-System befinden."
„Abwarten", entschied Perry Rhodan. „Ich will sofort informiert werden, wenn sich etwas tut."
Der Terraner ersuchte den Friedensstifter noch einmal um Geduld. Der Start seines Delphinschiffs sollte erst dann erfolgen, wenn Klarheit über die Geschehnisse im Opra-System herrschte.
Kelamar Tesson willigte zögernd ein
6.
Die topsidischen Truppen landeten noch am gleichen Tag auf Efrem. Sie gingen konsequent, aber ohne Anwendung von übertriebener Härte gegen die aufsässigen Bewohner vor und zwangen sie, in ihren Siedlungen und Orten zu bleiben. Mit Waffengewalt setzten sie dies auch durch. Die vereinzelten Kämpfe hatten keine größere Bedeutung, denn die Sieger standen dank ihrer technischen Überlegenheit stets fest.
Ragnan-Peto unterstützte dieses Vorgehen der Echsenwesen mit mehreren Aufrufen über seinen TV-Sender an die Bevölkerung, wobei er von Drohungen ebenso Gebrauch machte wie von Versprechungen.
Dennoch konnte er nicht verhindern, daß der Kampf der terranischen Kolonisten im Untergrund fortgeführt wurde.
Von einer Besetzung George Towns sahen die Topsider ab. Auch Noran Kostemy und der Rat blieben unbehelligt.
In diesen kritischen Tagen beschränkten sich die Kontakte zwischen dem Ratspräsidenten und der Faust von Efrem auf wenige Minuten. Freder Masoviek sicherte seinem Freund Noran Kostemy zu, daß er den Kampf fortsetzen wolle. Im Augenblick war er aber sinnlos, denn die Kampfschiffe der Topsider repräsentierten einen Machtfaktor, der einfach zu groß war.
Daher beschränkte man sich auf die Taktik der Nadelstiche, auf Überfalle durch kleine Trupps bei Nacht und Nebel und unter Ausnutzung aller möglichen Überraschungseffekte.
Die Leute von der Faust von Efrem bauten parallel dazu ihr Informationsnetz weiter aus. Dazu wurden vereinzelt Leute mit Minigleitern oder Gravo-Paks ausgeschickt, um Erkundigungen einzuholen oder neue Kontakte zu knüpfen.
Aus dieser Arbeit zeigte sich, daß die Topsider ihren Besiedlungsplan nicht aufgegeben hatten.
Das Landgebiet, das einem Trümmerfeld geglichen hatte, war schon nach zwei Tagen eingeebnet worden. Die erhaltenen Teile der Ausrüstung wurden aus den Transportern geholt, die Schiffe und Gleiter repariert oder abtransportiert.
Die Kolonisten verfolgten dies ebenso mit Zähneknirschen wie die Frauen und Männer um Freder Masoviek.
Der Guerillakrieg der Faust von Efrem wurde fortgesetzt, und auch außerhalb davon führten einzelne Gruppen Anschläge durch, aber die Erfolge waren
Weitere Kostenlose Bücher