1522 - Metalyse
Ich benutzte die Möglichkeit und kehrte mit meinen alten Freunden nach Terra zurück, wo ich meinen Körper wieder in Besitz nahm. Ich hatte gelernt, mit meiner erworbenen Fähigkeit umzugehen, und es ist bekannt, daß ich immer wieder den Weg in die Unendlichkeit wählte, freiwillig oder gezwungen. Vergeßt das Konzept Ellert/Ashdon nicht, das wie die meisten der Mutanten in ES aufging. Doch ES ließ mich gehen, und als ich nach langer Zeit ins Mausoleum zurückkehrte und meinen Körper im Zustand der Verwesung vorfand, da wußte ich, daß ein Zeitalter meines Lebens endgültig vorüber war. Ich verdanke es jenem fremdartigen Wesen namens Stein Nachtlicht, daß ich einen Virenkörper erhielt. Ihr, die ihr in der neuen Zeit geboren seid, kennt mich nur als Barkoniden. Aber die Freunde, die Unsterblichen, wissen, wer ich damals gewesen bin.
Es sind zwei paar Stiefel, als Bewußtsein durch das Universum zu eilen, sich ab und zu in einem körperlichen Wesen niederzulassen und wieder auf die Reise zu gehen, oder als Mensch in seinem Körper zu leben und diesen Körper allein zu lassen, ständig in der Furcht, er könnte bei der Rückkehr nicht mehr existieren.
Wünscht euch nie, Parapoler zu sein!"
Ellerts Eigenbericht endete hier. Es gab noch weitere Aufzeichnungen über seine Abenteuer und Erlebnisse, aber Enza bat NATHAN, die Übertragung zunächst einmal zu beenden. Sie zerrte ihre beiden Männer in eine nahegelegene Kantine, wo sie eine ganze Weile schweigend und bei einer Erfrischung zusammensaßen. „Das also ist es", sagte Myles dann leise. „Ihr arbeitet an der Ausfällung von Körper und Bewußtsein!"
Die Eltern nickten wortlos. Enza starrte Notkus an, und dieser erwiderte ihren Blick. „Ich verstehe", fuhr Myles Kantor fort. „Ihr wollt Ernst Ellert helfen. Er ist in seinem Barkonidenkörper gefangen!"
Notkus’ Augen weiteten sich, und Enza schluckte. „Du hast es erfaßt", sagte sie leise. Und eine Spur zu hastig fuhr sie fort: „Laß uns wieder hinübergehen und uns weitere Berichte von Ernst Ellert ansehen. Sie helfen uns bei unseren Forschungen nicht sehr viel, aber sie sind als Hintergrundmaterial nützlich."
„Ich habe in zwei Stunden wieder Schulung", mahnte Myles. „Wie ist das mit der Rückkehr zur Erde?"
„Kannst du es nicht abwarten?" fuhr Enza ihn an. „Mein Gott, wo hast du nur deine Gedanken?"
Myles stand einfach da. Sein Blick ging durch die Körper seiner Eltern und die Wand hindurch in weite Fernen.
Er sah aus, als schlafe er. Eine Strähne seiner blonden Haare hing ihm über die Augen, aber sie störte ihn nicht. „Ich komme über das Wochenende zu euch!" hörten sie ihn sagen.
*
An den Wänden des Labors hatten Roboter die Testgeräte und Steuermechanismen aufgereiht. In der Mitte standen auf einem Sockel zwei Liegen, durch Feldprojektoren miteinander verbunden. Über den Liegen hingen mehrere Beobachtungssonden, die die theoretisch vorhanden Körper abtasteten und jede Veränderung des Äußeren sofort an die Sicherheitsautomatik meldeten.
Notkus Kantor saß in einem Formenergiesessel und betrachtete die Darstellung, die über den Holoschirm huschte, der sich vor seinem Kopf aufgebaut hatte. Manchmal bewegten sich seine Lippen, und er sprach ein paar Bemerkungen in ein unsichtbares Mikrofonfeld, die vom zuständigen Syntron gespeichert wurden. „Der Separator arbeitet mit zuwenig Energie", stellte er fest. „Der Wert weicht vom errechneten ab. Warum?"
„Das kann ich dir genau sagen!" klang hinter ihm die Stimme seiner Synergistikpartnerin auf. „Was geschieht, wenn der Wert zu hoch ist?"
„Das Gehirn wird mit zuviel Energie belastet und trägt Folgeschäden davon. Das haben wir lange genug durchgetestet"
„Gehen wir davon aus, daß beim Gegenteil ein Energieverlust eintritt, der das Gehirn ebenfalls schädigen kann, dann liegt es auf der Hand, daß der Sprung von zuviel Energie auf zuwenig Energie für ein Gehirn tödlich sein kann. Welche Maßnahme würdest du treffen?"
„Du hast recht", bekannte Notkus. „Steht von Anfang an zu wenig Energie zur Verfügung, kann sie gefahrloser erhöht werden als umgekehrt. Das liegt in der Natur aller neurologischen Vorgänge des menschlichen Gehirns."
„Du sagst es. Aber auch das genügt mir nicht. Hier!"
Sie streckte ihm einen winzigen Würfel mit völlig planen Flächen entgegen. Sie schimmerten in dunklem Blau, und Notkus nahm den Speicher in die Hand und suchte vergeblich nach einem Hinweis auf den
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